Coinbase verkündete gestern via Twitter die Aussetzung des von Paxos ausgegebenen Stablecoins Binance USD (BUSD) ab dem 13. März.
Laut des Tweets erfüllt der Stablecoin nicht mehr die erforderlichen Standards für eine Notierung bei der größten Kryptobörse in den USA. Die Aussetzung betrifft Benutzer von Coinbase Pro, Exchange und Prime sowie den einfachen und fortgeschrittenen Handel.
Warum BUSD die Anforderungen für ein Coinbase-Listing nicht erfüllt
Ausgangspunkt der Reaktion von Coinbase sind unerbittliche regulatorische Maßnahmen seitens der US-Finanzbehörde SEC und des New Yorker Finanzministeriums (NYDFS) gegen den BUSD-Emittenten Paxos. Denn das NYDFS ordnete Paxos bereits Mitte Februar an, die Erstellung von Stablecoins zu stoppen, da das Unternehmen nicht in der Lage sei, diese sicher fortzusetzen. Etwa zeitgleich erfolgte die “Wells Notice” der SEC: Diese offizielle Anschuldigung erklärte den Stablecoin BUSD zum nicht registrierten Wertpapier.
Bereits am 22. Februar gab Paxos CEO Charles Cascarilla dem Druck nach und erklärte sowohl die Ausgabe des BUSD als auch die Beziehungen zu Binance als endgültig beendet. Als offiziellen Grund für das Ende der Zusammenarbeit gab der Stablecoin Emittent Abweichungen zwischen den strategischen Prioritäten an. Allerdings steht das Ende der Partnerschaft offenbar mit den Anschuldigungen der SEC und der NYDFS in engem Zusammenhang. Denn kurz nach Bekanntgabe des Schreibens der Börsenaufsichtsbehörde kam es zu der überraschenden Trennung.
All diese Unsicherheiten und regulatorischen Probleme führten letztlich wohl zur Verfehlung der Ansprüche von Coinbase zur Listung des Stablecoins. Möglicherweise spielt es Coinbase als weltweit zweitgrößte Kryptobörse nach Marktanteil auch in die Karten, gerade den nach dem Konkurrenten Binance benannten Coin aus dem Handel zu nehmen.
Auch der bekannte Binance CEO, Changpeng Zhao (CZ), bezog Stellung zu der Angelegenheit. Demnach haben die Ereignisse kaum Konsequenzen für die weltweit größte Kryptobörse nach Marktanteil. CZ stellte klar, dass Binance nicht mit der Ausgabe des BUSD in Zusammenhang steht. Dennoch: Seit Ende September 2022 konvertierte Binance mehrere Stablecoins automatisch zu BUSD, um dadurch die Liquidität und Kapitaleffizienz zu verbessern. Nun ist es fraglich, ob die Kryptobörse eine Alternative für den BUSD integriert. Aber diese Frage rückt vorerst in den Hintergrund. Denn zurzeit hat Binance mit dem Vorwurf zu kämpfen, im letzten Jahr Kundengelder veruntreut zu haben.
Ist der BUSD noch stabil?
Derzeit notiert der BUSD bei 0,942 US-Dollar. Zeitweise rutschte der Kurs auf bis zu 0,907 US-Dollar ab, sodass ein unregelmäßiger Kursverlauf entsteht.
Nun bleibt abzuwarten, ob auch andere Kryptobörsen Abstand vom BUSD nehmen und der Coin seinen Nutzen verliert. In den letzten dreieinhalb Monaten gab der Binance USD mehr als die Hälfte seiner Marktkapitalisierung ab. Davon profitieren Konkurrenten wie USDT und USDC. Insgesamt wird es spannend, die Entwicklung am Markt der Stablecoins zu verfolgen. Insbesondere in Hinsicht auf die Einmischung von staatlichen Instanzen – zumindest in den USA.
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