Die Bank for International Settlements hat ein Paper zur Zukunft der digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) veröffentlicht. In dem Bericht finden sich Informationen zu der neuen Zahlungstechnologie, die den sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden soll.
In der Diskussion stehen mittlerweile verschiedene digitalen Zentralbankwährungen. Als digitale Verbindlichkeit der Zentralbank könnten Großhandels-CBDCs ein neues Instrument für die Abwicklung zwischen Finanzinstituten werden. Ferner könnte es auch Einzelhandels- (oder Allzweck-) CBDCs geben.
Fragen über Fragen
Das Paper soll eigentlich Klarheit bringen, wirft zunächst aber viele wichtige Fragen im CBDC-Kontext auf:
Was sind die wirtschaftlichen und institutionellen Treiber für die Ausgabe von CBDCs? Wie gehen die Zentralbanken mit den Themen um? Welche technischen Lösungen werden gesucht?
Besonderes Interesse an den digitalen Zentralbankwährungen herrscht in Ländern, in denen die Mobiltelefonnutzung – als Maß für die Gesamtdigitalisierung der Volkswirtschaft – hoch ist.
Um diese Fragen zu beantworten, entwickeln wir zunächst einen neuartigen CBDC-Projektindex, der auf Forschungs- und Entwicklungsprojekten der Zentralbank (F & E) basiert. Anschließend untersuchen wir empirisch gemeinsame Faktoren in Ländern, die CBDCs untersuchen und steuern.
Die Innovationskapazität der verschiedenen Länder begünstigt im Zuge der CBDC-Entwicklung vor allem die Einbindung des Großhandels.
Wir haben auch festgestellt, dass sich CBDC-Projekte von Land zu Land stark unterscheiden, sowohl in ihren Motivationen als auch in ihrem wirtschaftlichen und technischen Design. Viele Zentralbanken verfolgen Modelle, bei denen ein CBDC eine direkte Forderung an die Zentralbank darstellt, jedoch mit privaten Vermittlern.
Das Bild der CBDCs im Wandel
Was der Bericht auch aufzeigt, ist dass sich die Wahrnehmung der CBDCs in den letzten drei Jahren stark gewandelt hat.
Parallel dazu haben immer mehr Gouverneure und Vorstandsmitglieder der Zentralbank öffentliche Reden über CBDCs gehalten. In den Jahren 2017 und 2018 hatten viele von ihnen eine negative oder abweisende Haltung, insbesondere gegenüber CBDCs im Einzelhandel. Seit Ende 2018 ist die Anzahl der positiven Erwähnungen von CBDCs im Einzelhandel und Großhandel in Reden gestiegen, und tatsächlich gab es jetzt mehr Reden mit einer positiven als einer negativen Haltung.
Vor allem der Wunsch nach finanzieller Stabilität soll ein Treiber dieses Umschwungs sein.
Wir wissen, dass verschiedene Länder, wie China oder Schweden, bereits auf Hochtouren an ihren digitalen Zentralbankwährungen arbeiten. Aber in Zukunft müsste es auch grenzüberschreitende CBDCs geben, oder?
Während die meisten CBDCs einem inländischen Zweck dienen, ist zu erwarten, dass insbesondere international ausgerichtete CBDCs (z. B. Projekte zur grenzüberschreitenden Interbankenabwicklung oder Überweisungen) in stärker international integrierten Volkswirtschaften wahrscheinlicher sind.
Wir dürfen gespannt sein, wie groß die Bandbreite an unterschiedlichen CBDCs sein wird.
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