Die Deutsche Bank bereitet einen Ausbau ihres Krypto-Geschäfts in den Vereinigten Staaten vor. Möglich macht das ein neuer politischer Rückenwind unter Donald Trump.
Institutionelle Kunden stehen im Fokus – von Zahlungsdiensten hält man sich vorerst fern. Die Bank setzt auf Infrastruktur, Tokenisierung und Verwahrung.
So will die Deutsche Bank in den USA Fuß fassen
Nach dem Krypto-Crash 2022 galt der US-Markt lange als riskant für Banken mit Digitalambitionen. Zusammenbrüche wie jener von FTX und der Rückzug krypto-freundlicher Banken schufen ein feindliches Umfeld. Nun deutet sich ein Paradigmenwechsel an: Donald Trump erklärte jüngst, er wolle die USA zur „Krypto-Nation“ machen. Entsprechend baut seine Kampagne auf eine lockere Regulierung, Bitcoin-Förderung und Blockchain-Innovation.
Ein zentrales Signal war die Rücknahme einer Regelung der US-Notenbank. Diese verpflichtete Banken bislang dazu, Sondergenehmigungen für Krypto-Dienstleistungen einzuholen. Laut Axios könnten damit “die rechtlichen Barrieren zwischen Banken und Krypto-Unternehmen deutlich reduziert” werden. Das schafft Raum für strategische Initiativen großer Institute.
Davon profitiert nun auch die Deutsche Bank. Laut „Wall Street Journal“ prüft sie konkret, in den US-Markt für institutionelle Krypto-Dienstleistungen einzutreten. Zielgruppe sind professionelle Investoren und Vermögensverwalter, nicht private Endkunden. Die Bank will keine Krypto-Zahlungslösungen wie Coinbase oder Revolut anbieten, sondern als technischer Dienstleister im Hintergrund agieren.
Tokenisierung, Verwahrung und Handel: So sieht das Krypto-Modell der Deutschen Bank aus
Im Zentrum der Pläne steht die Bereitstellung von Infrastrukturlösungen für digitale Vermögenswerte. Dazu gehören Krypto-Verwahrung, institutioneller Handel und Services für die Tokenisierung klassischer Assets. Die Deutsche Bank arbeitet dabei mit Taurus zusammen, einem Schweizer Spezialisten für digitale Vermögenswerte. Gemeinsam entwickeln sie Services, die regulatorischen Standards und Sicherheitsanforderungen genügen.
Ein Grund für diesen Fokus liegt in den Anforderungen der Zielgruppe. Institutionelle Investoren verlangen nicht nur technische Lösungen, sondern auch regulatorische Klarheit, geprüfte Prozesse und rechtssichere Produkte. Genau hier sieht die Deutsche Bank ihre Stärke. Sie positioniert sich als seriöser Partner, der neue Technologien mit dem Know-how einer etablierten Großbank verbindet.
Die Nachfrage nach solchen Angeboten steigt. Laut Branchenanalysen wächst der Markt für tokenisierte Vermögenswerte weltweit zweistellig – und die USA spielen eine zentrale Rolle. Auch andere internationale Banken wie Standard Chartered und HSBC sondieren derzeit ähnliche Initiativen in Nordamerika. Die Deutsche Bank reiht sich damit in einen globalen Trend ein, der die Grenzen zwischen klassischem Banking und Krypto aufweicht.
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