Während Sicherheit und Effizienz des Bitcoin-Netzwerks stetig zunehmen, lohnt sich der Kostenaufwand für dessen Betrieb laut einigen Minern immer weniger. Im Laufe der Zeit könnten die rückläufigen Einnahmen zur Schließung von Mining-Pools, folglich zur Verlangsamung und letztendlich zum Zusammenbruch der größten Blockchain führen.
Wie On-Chain-Analysen zeigen, haben sowohl die Hashrate als auch die Mining-Schwierigkeit aufeinanderfolgender Blöcke heute erneut Allzeithochs (ATH) erreicht. Kann ein solch energieintensives und technologisch fortschrittliches Netzwerk Minern überhaupt noch eine angemessene Einnahmequelle bieten? Oder werden sinkende Erträge zur Einstellung weiterer Mining-Farmen führen?
Hashrate und Mining-Schwierigkeit erreichen ATHs
Die Hashrate ist ein grundlegender Indikator für die Leistung sowie Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks und wird auf Grundlage der geschätzten durchschnittlichen Anzahl an Hashes pro Sekunde berechnet. Diese wiederum werden von den Minern des Netzwerks erzeugt.
Anhand der historischen Hashrate-Grafik (gleitender 30-Tage-Durchschnitt) können wir das exponentielle Wachstum seit dem Aufkommen von Bitcoin nachvollziehen. Derzeit verzeichnet der Indikator konstant aufeinanderfolgende Allzeithochs (ATH) und befindet sich bei etwa 400 Millionen TH/s.
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Darüber hinaus sind periodische Korrekturen zu beobachten, z. B. am Ende des Bärenmarkts im Jahr 2018 oder während des berühmten China-Verbots im Sommer 2021 (rote Bereiche). In letzterem Fall stürzte die Hashrate um fast 50 % von 165 TH/s auf 96 TH/s.
Die Hashrate gibt also Aufschluss über die benötigte Rechenleistung des Netzwerks. Wenn sie zunimmt, dann nur, weil auch die Schwierigkeit sich erhöht. Wie auf der angeführten Grafik unschwer zu erkennen ist, verzeichnet die Hashrate seit der zweiten Hälfte 2021 einen kometenhaften Anstieg, der heute einmal mehr in einem neuen ATH resultierte.
Wenn sich beispielsweise Miner vom Netzwerk abmelden, sinkt die Rechenleistung und damit auch die Mining-Schwierigkeit. Letztere passt sich nach etwa zwei Wochen (oder genau nach 2.016 Blöcken) an.
Hash-Preis erreicht Allzeittief
Jedoch stellen zunehmende Mining-Schwierigkeit und Hashrate eine Herausforderung für die Netzwerkteilnehmer:innen dar. Immerhin müssen sie mehr Ressourcen, Energie, Ausrüstung und Rechenleistung einsetzen, damit sie beim Wetteifern um den nächsten Block weiterhin eine Chance haben.
Aufgrund des vorprogrammierten Bitcoin Halvings halbieren sich die Belohnungen obendrein noch – und zwar alle vier Jahre. Derzeit beträgt die Belohnung 6,25 BTC pro Block. Im April 2024 steht allerdings schon die nächste Halbierung an, infolge welcher die Miner nur noch 3,125 BTC pro Block erhalten.
Alles in allem befindet sich diese Industrie also nicht gerade in einer günstigen Situation. Die Konkurrenz verfügt über beeindruckende Rechenleistung und die Schwierigkeit steigt stetig. Gleichzeitig verspricht selbst das erfolgreiche Minen eines Blocks nicht mehr annähernd so viel Rendite wie zuvor und so gehen die Einnahmen drastisch zurück.
Einer der wohl bekanntesten On-Chain-Analysten, Woonomic, veranschaulichte diesen Trend anhand des Hashpreis-Indikators. Dieser repräsentiert die von den Minern erzielten Einnahmen pro Terahash.
Über die vergangenen Jahre zeigt dieser Indikator einen langfristigen Abwärtstrend. Er stellt gewissermaßen das Gegenteil des Hashrate-Charts dar, bleibt aber anfälliger für die Volatilität von Bitcoin, schließlich steigen die Gewinne der Miner zusammen mit dem BTC Kurs.
Derzeit befindet sich der Hashpreis in etwa auf der Höhe des Allzeittiefs (ATL). Dies wiederum ließ einige Bedenken hinsichtlich der Rentabilität der Miner und folglich der Sicherheit des gesamten Bitcoin-Netzwerks aufkommen.
Droht dem Bitcoin-Mining das Ende?
DylanLeClair, ein weiterer bekannter On-Chain-Analyst, äußerte sich kürzlich ebenfalls zu diesem Thema:
In einem kurzen Video skizzierte er eine dystopische Zukunft für das Bitcoin-Netzwerk, in der die Miner nicht ausreichend entlohnt werden. Daraufhin würden diese ihr Geschäft einstellen, da der Unterhalt der riesigen Menge an Ausrüstung und die Stromrechnungen zu kostspielig wären.
Geräte wandern aus dem Netzwerk ab, woraufhin die Hashrate sinkt, Transaktionszeiten sich verlängern und letzten Endes die Transaktionsgebühren steigen. Die Blockchain wird immer langsamer.
An dieser Stelle weist der Analyst jedoch auf den selbstregulierenden Charakter der Blockchain hin. Nach nur etwa 2 Wochen passt sich die Mining-Schwierigkeit an die neue Umgebung und die geringere Rechenleistung an. Das Geschäft eines jeden Miners, der seine Ausrüstung gewartet hat und weiterhin am Netzwerk teilnimmt, wird plötzlich profitabler. Folglich steigen die Einnahmen und der Hash-Preis wieder an.
Daher, so schließt Dylan LeClair, sind keine Rettungsmaßnahmen für Miner oder ihre Unternehmen erforderlich. Es besteht weder ein Bedarf an staatlicher Fürsorge noch die Notwendigkeit, sie zu entschädigen. Dank eines kryptografischen Algorithmus reguliert sich das Bitcoin-Netzwerk selbst.
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