Gary Gensler, Vorsitzender der Securities and Exchange Commission (SEC), fordert, Algorand sowie fünf weitere Kryptowährungen als Wertpapiere einzustufen. Als Dozent am MIT sprach er noch vor kurzer Zeit in höchsten Tönen von der Algo-Blockchain. Woher kommt dieser Umschwung, Herr Gensler?
Seit 2021 ist Gensler nun Vorsitzender der SEC und versucht seit dem energisch, Kryptowährungen einen regulatorischen Riegel vorzuschieben. Jetzt tauchte Filmmaterial auf, welches zeigt, wie er als Dozent für Algorand (ALGO) warb.
In einer Videopassage lobt Gensler den italienischen Informatiker Silvio Micali, Gründer des Projekts:
“[…] Alogrand, entwickelt von Silvio Micali, einem Turing-Preisträger des MITs, mit dem ich zusammenarbeite … er hat eine großartige Technologie entworfen, sie hat Leistung, man könnte sogar Uber darauf aufbauen.”
Darüber hinaus sprach Gensler bei mehreren öffentlichen Veranstaltungen, mindestens seit 2019, in den höchsten Tönen von Algorand.
Am MIT gab er als Dozent bereits einen Open Learning Kurs “Blockchain and Money” und dennoch vertritt er heute eine Krypto-feindliche Haltung.
Einer von Genslers SEC Kollegen, Beauftragter Hester Peirce, kritisierte dessen Widerstand gegen die Blockchain-Technologie. So meinte er am 14. April:
“Anstatt das Versprechen der neuen Technologie zu umarmen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben, schlagen wir hier vor, die Stagnation zu umarmen. Wir versuchen, die Zentralisierung zu erzwingen, auf die Ausbürgerung zu drängen und das Aussterben der neuen Technologie zu begrüßen.”
Genslers SEC vs. Krypto
In den Vereinigten Staaten fällt das Bewerben eines Wertpapiers unter den Securities Act von 1933 sowie den Securities Exchange Act von 1934. Diese Gesetze regeln das Angebot und den Verkauf von Wertpapieren. Unter anderem fordern sie eine Registrierung oder eine Ausnahmeregelung und verbieten falsche Angaben bzw. die Auslassung wesentlicher Fakten. Wer dagegen verstößt, muss mit zivil- und strafrechtlichen Sanktionen rechnen, einschließlich Geld- und Haftstrafen.
Letztes Jahr leitete die SEC rechtliche Schritte gegen den Reality-Star Kim Kardashian ein, weil sie für eine Kryptowährung geworben hatte.
Erst gestern, am 17. April, forderte die SEC, sechs auf Bittrex gelistete Token, darunter auch Algorand, als Wertpapiere klassifizieren. Dies begründete die Behörde damit, dass die Anleger:innen ihre Investitionen in Erwartung eines Profits tätigten.
Ferner gab die SEC am Montag auch die Ernennung einer neuen Generalinspektorin, Deborah J. Jeffrey, bekannt. Allerdings ist nicht klar, wie die neue Beamtin auf Genslers Forderung, Algorand als Wertpapier einzustufen, reagieren wird.
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