Steht der Ethereum-Kurs vor einer potenziellen Trendwende? Am Gesamtmarkt wurden in den letzten 24 Stunden über 85.000 Trader liquidiert, davon 115 Millionen US-Dollar an ETH.
Der Ethereum-Kurs rutschte auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020 auf rund 900 US-Dollar. Obwohl der Kurs seit einigen Tagen kontinuierlich fällt, liquidierten Börsen in den letzten 10 Tagen vorwiegend Long-Positionen. Trader spekulierten auf eine Preiserholung.
Die Zahl der Long-Positionen übersteigt jene der Short-Positionen (Verkaufspositionen) deutlich:
Am Gesamtmarkt sieht die Lage angesichts der sich leicht erholenden Preise nicht besser aus: Rund 4,5 Milliarden US-Dollar wurden in den letzten 10 Tagen an Börsen liquidiert. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist der Bitcoin, gefolgt von Ethereum.
Dass der Markt weiterhin fällt, hatten die wenigsten Trader erwartet. Die Liquidierungen durften unter anderem auch zu dem schwächelnden Kurs beigetragen haben – ein sich verstärkender Kreislauf.
“Sie sagten, Ethereum erreicht die 10.000er Marke.”
Aus gegebenem Anlass lassen manche User ihrem Frust auf Twitter freien Lauf. Doch gerade jetzt zeigen einige Indikatoren eine bullische Tendenz für den Kurs auf. Das Open Interest (OI) gilt bei steigendem Preis und Volumen als bullisher Indikator und zeigt bei Ethereum gerade eine positive Veränderung von 3,2 % auf. OI erfasst den Anstieg an Long- und Short-Positionen am Markt.
Ein positiver Indikator für den ETH-Kurs ist auch der Anteil an Adressen, die gerade einen Profit vorweisen können. Zu diesem Zeitpunkt sind es laut Glassnode gerade einmal 43 %, was den niedrigsten Wert seit April 2020 darstellt.
Zum Vergleich: Beim letzten Allzeittief im Dezember 2018 waren gerade einmal 24 % aller User immer noch im Plus. Beim letztjährigen Allzeithoch von 4.800 US-Dollar konnten fast alle ETH-Trader einen Profit verzeichnen. Je niedriger dieser Wert ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass Personen ihre Ethereum nicht verkaufen. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Kurs aus.
Ethereum-Kurs könnte nach dem Tief bullish ausbrechen
Obwohl der Ethereum-Kurs in den letzten Wochen schwächelt, können sich die ETH-Staker immer noch auf deren Zins von rund 10 % im Jahr freuen. Mit dem Merge wird Ethereum auf Proof of Stake umstellen – einige Validatoren sind jetzt schon zugelassen, um die Beacon Chain abzusichern.
Diese Zahl nahm in den letzten Wochen ständig zu. Von nur rund 2.000 Validatoren im November 2020 sind wir mittlerweile bei 402.000 angelangt – dies entspricht einem Wert von 13 Millionen gestakten Ethereum. Besonders erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Validatoren auch im Bärenmarkt zunimmt.
Während sich andere Ökosysteme im DeFi-Bereich, um die Marktdominanz streiten, bleibt ETH weiterhin die Nummer 1. Mit rund 64 % liegen gerade 46 Milliarden US-Dollar auf Ethereum-Protokollen. Angeführt von der unangefochtenen Nummer 1 Maker DAO, mit 7,8 Milliarden US-Dollar, lässt ETH keine Zweifel an der Marktstellung.
Vor allem seit dem Zerfall des LUNA-Networks konnte Ethereum seine Marktdominanz weiter ausbauen. Ein weiterer Indikator, dass User in ETH vertrauen und der Kurs davon langfristig profitieren könnte.
Aber auch andere Indikatoren im Gesamtmarkt lassen uns auf eine Erholung vom kürzlichen Kurs-Schock hoffen. Die Anzahl der zuletzt aktiven Bitcoin-User, welche über 10 Jahre halten, liegt bei 2,4 Millionen BTC. Dies entspricht einem Wert von knapp 13 % aller im Umlauf befindlichen BTC.
Im Stablecoin-Bereich hat es auf der Ethereum-Chain ebenso eine (kurzfristige) Wachablösung gegeben. Nicht mehr Tether (USDT), sondern USDC stellt nun die meisten täglichen Transaktionen. Sollte dieser Trend so beibehalten werden, könnte sich USDC dauerhaft als Nummer 1 Stablecoin etablieren.
USDC gewann bei Usern zuletzt an Gefallen, da der Coin zu fast 100 Prozent mit US-Dollar gedeckt ist. Bei Tether ist dies nicht der Fall.
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