Kryptowährungen sind “der Wilde Westen des Finanzwesens” und erfordern eine globale Zusammenarbeit, um sie unter Kontrolle zu bringen, meint ein Direktor der Europäischen Zentralbank.
In einer Rede an der Columbia University sprach Fabio Panetta über Bitcoin, DeFi und Krypto. Der EZB-Direktor sagte, dass eine globale Zusammenarbeit erforderlich sei, um sicherzustellen, dass bei Peer-to-Peer-Transaktionen die Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus eingehalten werden.
Panetta sagte außerdem, dass der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto bzw. die Entwickler in dem Whitepaper eine große Begeisterung für die Kryptografie gezeigt hätten, aber “nicht für Zahlungs- und Geldfragen”. Er erklärte weiter:
“Sie strebten danach, eine anarchistische Utopie einer stabilen Währung frei von öffentlicher Kontrolle zu verwirklichen.”
Für ihn gibt es folgende Kritikpunkte am Kryptomarkt: Die Volatilität, lange Transferzeiten und die Rückverfolgbarkeit von Transaktionen, von denen behauptet wird, dass sie anonym seien.
EZB-Direktor: Krypto bringt Instabilität und Unsicherheit
Darüber hinaus sagte er, dass es im Bereich der dezentralisierten Finanzen durchaus Intermediäre gibt. Krypto bringt seiner Meinung nach Instabilität und Unsicherheit mit sich, wodurch “ein neuer Wilder Westen entsteht”.
Panetta forderte die Gesetzgeber auf, Vorschriften einzuführen, um zu verhindern, dass sich “Krypto-Assets und die damit verbundenen Risiken unkontrolliert ausbreiten.” Zwei Prioritäten, die er nannte, sind Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus (CFT) sowie die angemessene Besteuerung von Krypto-Assets.
Des Weiteren meint er, dass die öffentliche Kommunikation und das regulatorische Meldewesen gestärkt werden müssen. Die Behörden arbeiten an diesen Themen, und zumindest im Bereich der Besteuerung hat sich einiges getan. Bis zum Ende des Jahres können die Menschen mit umfassenderen Rahmenregelungen rechnen.
Nicht jeder wird mit Panetta einverstanden sein, vor allem nicht die Krypto-Enthusiasten. Während einige seiner Kritikpunkte zutreffen, sind viele irreführend oder falsch.
Das dezentrale Finanzwesen beispielsweise kann in der Tat sehr dezentral sein, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie es sich Krypto-Befürworter eigentlich wünschen.
Das Parlament der Europäischen Union (EU) hat kürzlich für eine Änderung gestimmt, die sich auf nicht gehostete Krypto-Wallets auswirken könnte. Auch das US-Finanzministerium erwägt eine ähnliche Regelung.
DeFi und dezentrale Wallets werden zu immer wichtigeren Themen für die Regierungen. Auch der Internationale Währungsfonds hat erklärt, dass DeFi Risiken für die Finanzmärkte birgt und einer Regulierung bedarf.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie genau diese Gesetze ihre Ziele erreichen werden. Denn dezentralisierte Technologien sind von Natur aus weitgehend unkontrollierbar.
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