EZB-Chefin Christine Lagarde bestätigt in einem Prank-Interview die geplante Einführung des digitalen Euros als CBDC. Dabei bestätigt sie die geplante Kontrolle von Euro-Transaktionen – im Zeichen der Sicherheit.
Bei dem Video handelt es sich um einen Ausschnitt aus einem drei Wochen alten “Prank”-Interview mit einem gefakten “ukrainischen Präsidenten Zelensky”.
In dem Video kommt zur Sprache, dass der digitale Euro laut der EZB-Repräsentantin “Kontrolle über dich ausüben wird – das ist richtig”.
Zunächst erklärte Lagarde, dass die EZB im Oktober 2023 eine Entscheidung darüber treffen werde, wie die CBDC-Implementierung aussehen werde. Bislang bereite die EZB sowohl die technischen als auch die informationellen Grundlagen für eine professionelle Umsetzung des Projekts vor.
Digitales Zentralbankgeld (englisch Central Bank Digital Currency, CBDC) ist elektronisches Geld, das von einer Zentralbank emittiert wird und einem größeren Nutzerkreis zur Verfügung steht als die derzeitige digitale Form der monetären Basis für Geschäftsbanken.
Lagardes Beweggründe zur Einführung eines digitalen Euros seien die Unabhängigkeit Europas von unfreundlichen Ländern. Dabei nennt sie EZB-Chefin China und Russland beim Namen. Außerdem richte sich das Projekt gegen privat ausgegebene Währungen von Facebook, Google und Co.
Der Twitter-Nutzer WatcherGuru verlautbart: “Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank enthüllt Pläne zur Einführung eines digitalen Euro (CBDC) und sagt, dass es eine Kontrolle über Zahlungen geben wird.”
Proteste gegen die CBDC – Lagardes Stellungnahme
Allerdings gibt es bereits Proteste gegen den digitalen Euro, wie der Fake-Zelensky im Interview erklärte. In diesem Zusammenhang fragte der Interviewer nach den Beweggründen für diese Proteste.
Lagarde betonte daraufhin, dass es unterschiedliche Meinungen gebe – führte jedoch lediglich zwei positive Beispiele an. Demnach würden sich “sowohl Niederländer als auch junge Deutsche darauf freuen, den E-Euro kommen zu sehen”.
Die EZB-Vorsitzende begründete ihre Position abermals damit, dass sie keine Fremdwährung für den europäischen Handel sehen möchte, die die Souveränität Europas infrage stellt.
Weil Lagarde der ursprünglichen Frage nach den Beweggründen für die Proteste auswich, thematisierte der Interviewer die Bedenken der europäischen Bürger:innen bezüglich erhöhter Kontrolle durch digitales Zentralbankgeld.
Lagarde betonte, dass der Digitale Euro zwar eine limitierte Kontrolle ausüben werde, jedoch solle für kleine Beträge unter 300 bis 400 Euro ein Mechanismus ohne Kontrolle in das System implementiert werden. Allerdings sei dies auch gefährlich. Denn in der Vergangenheit seien terroristische Angriffe oft mit kleinen Beträgen von anonymen Kreditkarten finanziert worden.
Sie klärte den Prank-Interviewer über die 1000-Euro-Schwelle für Cash-Zahlungen auf: Sobald Europäer:innen mehr als 1.000 Euro in Cash ausgeben, bewegen sie sich auf einem grauen Markt und riskieren dabei eine Gefängnisstrafe, so Lagarde.
Dann folgt die Stellungnahme zum Thema Kontrolle:
“Der digitale Euro wird eine limitierte Kontrolle ausüben. Er wird dich kontrollieren – das ist richtig, komplett richtig!”
EZB-Chefin Christine Lagarde, Quelle: Twitter
Bereits Ende Januar meldete sich die EZB zum Thema “digitaler Euro (CBDC)” zu Wort, wie wir in diesem Artikel ausführlich berichteten.
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