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Krypto-Token Analyse: Folge dem Geld

3 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Um wirklich zu verstehen, warum etwas passiert ist, lohnt es sich, dem Geld zu folgen.
  • Tokenomics ist eine neues, aber auch nicht gerade einfaches Thema.
  • Jeder kann heutzutage dank Ethereum einen Liquiditätspool für einen Token erstellen, solange er diesen auch besitzt
  • promo

Das „Follow-The-Money“-Modell lässt sich sowohl bei ökonomischen als auch politischen Fragen anwenden.

Ich habe jahrelang Ökonomie studiert. Die Aussagen eines Professors habe ich jedoch nie vergessen. Er präsentierte uns unterschiedliche, teilweise komplexe ökonomische Theorien und Modelle. Allerdings sagte er damals auch, dass man dem Geld folgen muss, um wirklich verstehen zu können, was gerade passiert. Dabei ist es egal, ob es sich um Kursveränderungen oder politische Absichten geht.

Deshalb habe ich das „Follow the Money Modell“ des Professors verwendet, um die ökonomischen Prozesse von Krypto-Token („Tokenomics“) zu analysieren. Wenn ich mir die Verteilungs- bzw. Allokations-Modelle von Krypto-Token ansehe, dann schau ich immer zuerst, wer am meisten davon profitiert und welches Wachstumspotenzial das jeweilige Krypto-Projekt hat. Eine der Kernfragen, die ich mir dabei stelle, ist, ob es auch Parteien gibt, die selbst keine Token besitzen, aber den Preis bzw. das Projekt trotzdem positiv beeinflussen (können).

Ein Bild von BeInCrypto.com
Ein Bild von BeInCrypto.com

Wenn das nämlich der Fall ist, dann sind die Erfolgsaussichten natürlich wesentlich größer. Falls es auf die Frage keine klare Antwort gibt, dann konzentriere ich mich auf die Schwächen des Projekts, was dagegen getan werden kann.

Cui bono?

Tokenomics ist kein Zuckerschlecken. Allerdings muss man hier keine komplexen technischen bzw. mathematischen Analysen anwenden bzw. kann sich diese sparen. Wenn man sich die fundamentalen Eigenschaften bzw. das Design eines Tokens genauer ansieht und wer genau (nur die Gründer?) in den nächsten Jahren davon profitieren wird, dann ist teilweise von Anfang an klar, was passieren wird. Es lohnt sich also, vor dem Investment die richtigen Fragen zu stellen.

Welche Gründe gibt es dafür, dass sich das Projekt weiter entwickeln wird? Warum sollte das jemand anderen interessieren? Wenn niemand anderes ein Interesse daran hat, warum sollte sich dann etwas ändern?

Ein Bild von BeInCrypto.com
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Wenn man ein Projekt bzw. ein Unternehmen ins Leben rufen will, dann gibt es einige unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung. Beispielsweise kann man eine Firma gründen, bei dem die Gründer bzw. Investoren einen Unternehmensanteil halten. Da die Firma ihren Kunden einen Mehrwert bietet und dadurch wächst, lohnt sich das auch für die Anteilsbesitzer.

Wenn man allerdings ein Krypto-Projekt startet, ist das etwas anders. Einigen oder vielen Personen gehört ein Teil der Token. Andere Personen wiederum besitzen (nur) Unternehmensanteile. Es gibt also quasi zwei Interessensgruppen bzw. zwei verschieden Arten von Stakeholdern.

Alternative Modelle

Alternativ kann man sich auch für ein Non-Profit-Model entscheiden. In diesem Beispiel gibt es dann nur Token-Hodler. Die „Tokenomics“ ist hierbei wesentlich einfacher. Die ökonomische Analyse eines Krypto-Projekts gleicht dann mehr der Analyse eines klassischen Unternehmens. Der (ökonomische) Wert kann relativ einfach auf die Anzahl der Token umgerechnet werden.

Die letzte Möglichkeit für die Gründung eines Krypto-Projekts ist die Verwendung eines sogenannten „Vapoware-Modells“. Ein Krypto-Projekt könnte beispielsweise einfach Token auf Ethereum-Basis anbieten. Allerdings ist es klar, dass bei diesem weder der zukünftige Wert des Tokens noch der Erfolg des Projektes garantiert ist.

BeInCrypto DeFi Token

Es schockiert mich bis heute, dass Menschen ohne nachzudenken in fadenscheinige DeFi-Projekte investieren. Sie wissen weder, wer dahinter steckt, noch, was die richtigen bzw. tatsächlichen Wertschöpfungsmechanismen sind. Das Angebot könnte genauso gut ein Schneeballsystem, also ein Scam sein, und trotzdem investieren die Leute Geld in solche Projekte. Ich nehme an, die Menschen haben einfach keine Lust, selbst zu recherchieren und sich über die Folgen des Investments Gedanken zu machen.

Welches Modell eignet sich am besten für die Token-Analyse?

Logischerweise sollte die Tokenomics eines Projekts auch zu den entsprechenden Zielen passen. Du möchtest schnelle Wachstums- und Rendite-Raten sehen? Dann musst du auch mit vielen Fluktuationen rechnen. Sobald ein neuer Token auf mehr als einem Markt bzw. einer Exchange angeboten wird, kommt es meistens zu extremen, unkontrollierbaren Preisschwankungen.

Auch wenn die fundamentale bzw. ökonomische Analyse extrem hilfreich ist, so kann man prinzipiell nur schwer vorhersehen, wann genau etwas Entscheidendes passiert. Inzwischen kann jeder einfach einen Liquiditätspool mithilfe eines Token erstellen, solange sie den Token auch wirklich besitzen.

Token in my mind
Ein Bild von BeInCrypto

Wenn ich mir die Projekte ansehe, dabei auch auf mein Bauchgefühl höre und mich nicht nur auf komplexe Analysen oder Finanzmodelle konzentriere, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass meine Prognosen stimmen. Um ein Gefühl für das Projekt zu entwickeln, unterhalte ich mich daher immer gerne mit den Gründern und folge bei meiner Recherche natürlich erst einmal dem Geld.

Doch das ist natürlich nicht immer möglich, da nicht alle Geldströme aufgezeichnet werden. Falls Geld fließt und ich das nicht herausfinden sollte dann werden es andere wahrscheinlich auch nicht herausfinden können. Wenn keine Gelder fließen, dann wird das Projekt also wahrscheinlich Probleme haben, sich weiterzuentwickeln.

Die ökonomische Analyse von Krypto-Token ist ein neues und spannendes Aufgabengebiet. Das eine perfekte Modell bzw. Schema, mit dem man alle Fragen beantworten kann, gibt es nicht. Wir werden sehen, welche neuen Modelle bzw. Analysemethoden sich in der Zukunft der Tokenomics durchsetzen werde.

Übersetzt von Maximilian M.

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In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project gibt dieser Meinungsartikel die Perspektive des Autors wieder und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten von BeInCrypto wider. BeInCrypto bleibt einer transparenten Berichterstattung und der Einhaltung höchster journalistischer Standards verpflichtet. Den Lesern wird empfohlen, die Informationen unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.

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Brad ist der Gründer und CEO von Beyond Enterprizes. Er ist ein Unternehmer, Investor, Mentor und Berater, der in den letzten 30 Jahren mehrere Unternehmen von der Gründung bis zur Reife begleitet und gebootet hat. Brad ist derzeit Gründer und CEO von Beyond Enterprizes und bietet strategische und technische Führungs-, Beratungs- und Supportfunktionen für Projekte in allen Blockchain-Implementierungs- und Entwicklungsphasen. Brad ist außerdem Mitbegründer des Blockchain Investors Consortium...
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