Einer der ersten Bitcoin-Miner hat eine kryptographische Nachricht auf der Bitcoin-Blockchain signiert. Dabei nennt er Craig S. Wright, der behauptet, der Erfinder von Bitcoin zu sein, einen “Lügner und Betrüger”.
Die Kontroverse um den Mann, der von sich selbst behauptet, Satoshi Nakamoto zu sein, nimmt eine neue Wendung. Bitcoin-Adressen, die Craig Wright eigentlich zu den seinen Zählt, haben eine Nachricht signiert und strafen ihn Lügen.
Craig Wright nicht im Besitz der Schlüssel
Die Nachricht wurde von insgesamt 145 Adressen signiert, die Bitcoins enthielten, welche früh in der Geschichte der Kryptowährung geschürft wurden. Mittels dem Bitcoin Signature Tool von Reinproject kann die Nachricht entschlüsselt werden.
Someone just signed a message calling Craig a fraud from 145 addresses Craig claimed were his in the Tulip Trust.
I verified the first few addresses on the list, and their signatures and presence on Craig's list checks out.https://t.co/gwTy8GcmiF pic.twitter.com/4hHCKr8NCA
— Zectro (@Zectro1) May 25, 2020
Im Wortlaut sagt die Message das folgende aus:
Craig Wright ist ein Lügner und ein Betrüger. Er hat nicht die Schlüssel, welche verwendet wurden, um diese Nachricht zu signieren.
Das Lightning-Netzwerk ist eine bedeutende Errungenschaft. Dennoch müssen wir weiter daran arbeiten, die on-chain Transaktionskapazität zu verbessern. Leider ist die Lösung dazu nicht, einfach Parameter im Code zu ändern, oder mächtigen Teilnehmern zu erlauben, andere zu verdrängen.
Wir alle sind Satoshi
Der Autor der Nachricht positioniert sich damit deutlich gegen Wright, welcher behauptete, das Lightning Network sei fehlerhaft. Im Jahr 2018 verkündete Wright lauthals, dass diese Fehler bald das Licht der Welt erblicken würden. Dies ist er uns bis zum heutigen Tag schuldig geblieben.
Die in der Nachricht genannten Änderungen der Parameter sind vermutlich eine Anspielung auf den Fork, welcher Wright von der Bitcoin Cash Blockchain ausführte. Mit dem Genesis Upgrade von Bitcoin SV entfernte Wright jegliche Beschränkungen der Blockgröße.
Die Adressen gehören zum “Tulip Trust”
Craig S. Wright befindet sich nach wie vor in einem Rechtsstreit mit dem Bruder seines verstorbenen Geschäftspartners. Vor einigen Monaten legte er dem Gericht ein Dokument vor, welches beweisen sollte, dass er die privaten Schlüssel zu Satoshi Nakamotos Bitcoin-Adressen habe.
Das Dokument enthielt jedoch keine privaten Schlüssel, sondern lediglich eine Auflistung alter Bitcoin-Adressen. Wright behauptete weiterhin, die privaten Schlüssel seien im kollektiven Besitz des ominösen “Tulip Trusts”, welchem er angeblich angehörte. Diese Behauptung dürfte nun endgültig vom Tisch sein, da die 145 Adressen, mit denen die soeben aufgetauchte Nachricht signiert wurde, ebenfalls in der Liste der angeblichen Tulip-Trust-Adressen aufgeführt werden.
Ob es sich bei der Urheber der Nachricht tatsächlich um den Erfinder von Bitcoin handelte, oder lediglich einen der ersten Miner, ist weiterhin unklar, ebenso wie die tatsächliche Identität von Satoshi Nakamoto.