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FTX-Crash: Kunden reichen Sammelklage gegen Sam Bankman-Fried ein

3 min
Aktualisiert von Julian Brandalise
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IN KÜRZE

  • FTX-Kunden reichten eine Sammelklage gegen das Unternehmen und seinen Gründer Sam Bankman-Fried ein.
  • Es ist der jüngste Versuch, das rechtliche Eigentum an den Vermögenswerten, die sich noch auf FTX befinden, geltend zu machen.
  • Die Klage wurde beim United States Bankruptcy Court in Delaware eingereicht.
  • promo

In einer Sammelklage gegen FTX sowie seinen Gründer Sam Bankman-Fried (SBF) forderten die Opfer der Tragödie die Rückerstattung ihrer verlorenen Vermögenswerte ein.

Laut Reuters ist die Klage der jüngste Versuch, das rechtliche Eigentum an den von FTX gesperrten und an Wert verlierenden Vermögenswerten geltend zu machen. Wie die Kläger behaupteten, habe FTX die Kundengelder veruntreut und deren Herkunft verschleiert.

Die Klage wurde beim United States Bankruptcy Court in Delaware eingereicht und fordert, FTX-Kunden als erste Partei auszuzahlen:

“Kunden sollten in diesem Konkursverfahren nicht zusammen mit gesicherten oder ungesicherten Gläubigern Schlange stehen müssen, nur um sich anschließend die ohnehin schon im Wert gefallenen Vermögenswerte der FTX-Gruppe mit den anderen Parteien zu teilen.”

Viele Kunden verließen die angeschlagene Kryptowährungsbörse, als Bedenken über ihre finanzielle Solvenz aufkam. Nachdem das auf den Bahamas ansässige Unternehmen kurz darauf Abhebungen eingestellt hatte, beantragte es am 11. November schließlich Konkursschutz nach Chapter 11.

SBF muss sich derzeit für mehrere strafrechtliche Anklagen verantworten, darunter Betrug und Veruntreuung. Er habe angeblich Kundengelder veruntreut, um sein eigenes quantitatives Krypto-Handelsunternehmen, Alameda Research, zu fördern.

Obgleich der ehemalige CEO ein schlechtes Risikomanagement bei FTX einräumte, wies er jegliche strafrechtliche Verantwortung ab. Letzte Woche, nur wenige Tage vor Weihnachten, wurde er gegen eine Kaution in Höhe von 250 Millionen US-Dollar freigelassen. Jedoch ließ er sich weiterhin nicht auf das Verfahren ein.

Vorrang für FTX-Kunden

Die Sammelklage soll nun das rechtmäßige Eigentum aller FTX-Kundengelder feststellen und deren Rückerstattung an die mehr als eine Million Kunden in den USA und Übersee einfordern.

Darüber hinaus zielt die Initiative darauf ab, den rechtmäßigen Besitz von jeglichem mit Alameda in Verbindung stehendem Eigentum infrage zu stellen.

FTX Crash
Ein Bild von BeInCrypto.com

Sollte das Gericht dennoch anders entscheiden, so fordert die Klage eine richterliche Entscheidung, um Kunden bei der Rückzahlung von Geldern zu priorisieren.

Die meisten Kryptowährungsunternehmen sind nicht ausreichend reguliert und haben ihren Hauptsitz in Ländern ohne entsprechende Vorschriften. Im Gegensatz zu traditionellen Banken und Börsen sind Einlagen bei Kryptowährungsbörsen daher oftmals nicht abgesichert. Es wird also schwierig sein, festzustellen, wer der rechtmäßige Eigentümer der Einlagen ist – das Kryptounternehmen oder die Kunden.

Caroline Ellison bekennt sich schuldig

Wie die US-Staatsanwaltschaft für den südlichen Bezirk von New York mitteilte, bekannten sich Caroline Ellison und Gary Wang am 21. Dezember schuldig. Wang war Mitbegründer der FTX-Börse und Ellison ehemalige CEO von Alameda Research.

Ellison, die sich des Betrugs und anderer Vergehen für schuldig bekannte, betonte auch das Mitwissen der Spitzenmanager über den laufenden Finanzbetrug. Darüber hinaus bestätigte die Führungskraft auch die Verschwendung besagter Kundengelder. So kommentierte sie vor einem Bundesgericht in New York:

“Es tut mir wirklich leid, was ich getan habe. Ich wusste, dass es falsch war.”

Während des Prozesses gab Ellison zu, sich verschworen zu haben, um Milliardenbeträge von FTX-Kundenkonten zur Rückzahlung von Krediten zu verwenden. Alameda habe diese Kredite angeblich für riskante Investitionen aufgenommen.

Die FTX-Führungskräfte implementierten einen speziellen Code, welcher Alameda Research Zugang zu unbegrenzten Kreditlinien verschaffte. Dabei war das Unternehmen weder dazu gezwungen, Sicherheiten vorzulegen noch Nachschussforderungen oder Zinsen auf negative Salden zu zahlen. So ergänzte Caroline Ellison:

“Ich war mir auch bewusst, dass viele FTX-Kunden in Krypto-Derivate investierten und die meisten von ihnen nicht damit rechneten, dass FTX ihre digitalen Vermögenswerte und Fiat-Währungseinlagen auf diese Weise an Alameda ausleihen würde.”

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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