Die Nachlässigkeit Sam Bankman-Frieds (SBF) und der daraus resultierende Ansteckungseffekt werden immer deutlicher. Während Changpeng Zhao (CZ) angeschlagene Kryptounternehmen aufkauft und gleichzeitig für mehr Transparenz wirbt, ist der US-Senat entschlossener denn je, umfassende Kryptoregulierungen auf den Weg zu bringen.
Seit dem Zusammenbruch von FTX bemühen sich auch andere Kryptobörsen um mehr Transparenz. Viele von ihnen sind bereit, die Salden ihrer Cold Wallets als Proof of Reserves offenzulegen. Binance bot sogar die Verwendung des sogenannten Merkle Trees an.
Zuletzt ging Binance noch einen Schritt weiter und beauftragte die globale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars, seine Token-Reserven zu verifizieren. Wie ein Sprecher der Börse erklärte, diene die finanzielle Überprüfung durch eine dritte Partei dazu, den Nachweis der Reserven zu verbessern:
“Mazars überprüft alle Informationen, die wir bisher über den Proof of Reserves veröffentlicht haben und wird auch zukünftige Updates und Token verifizieren. Das erste Verifizierungs-Update für BTC wird diese Woche abgeschlossen sein.”
Neben seinen großen Bemühungen um Transparenz expandiert Binance weiterhin in Märkte auf der ganzen Welt. Eigenen Angaben zufolge habe die Börse jüngst den in Japan registrierten Krypto-Börsendienstleister Sakura Exchange BitCoin (SEBC) übernommen.
Da SEBC den Regulierungen der japanischen Finanzdienstleistungsbehörde (JFSA) untersteht, ermöglicht die Übernahme Binance einen legitimen Markteintritt. Japans jüngster Vorstoß, Kryptowährungen zu integrieren, überzeugten CZ und seine Kryptobörse einen erneuten Versuch zu unternehmen, in den dortigen Markt einzutreten. Noch vier Jahre zuvor war ihnen dies nicht gelungen.
FTX-Zusammenbruch trifft weitere Handelsplattformen
Der Ansteckungseffekt des FTX-Zusammenbruchs breitet sich immer weiter aus. Vor allem die Krypto-Handelsplattform Auros Global scheint aktuell davon betroffen.
“Infolge der FTX-Insolvenz leidet Auros unter einem kurzfristigen Liquiditätsproblem.”
So der dezentrale Finanzversicherer M11.
Auros versäumte anscheinend eine Tilgungszahlung für ein Darlehen von 2.400 WETH, was einem Wert von etwa 3 Millionen US-Dollar entspricht. Die Zahlung hätte an einen Kreditpool von Maple Finance gezahlt werden sollen. Obgleich M11 klarstellte, dass diese ausstehende Tilgung nicht unweigerlich einen Zahlungsverzug darstellt, zeigt es doch, wie sehr die Branche weiterhin unter den zweifelhaften Finanzpraktiken von Sam Bankman-Fried (SBF) leidet.
Trotz des jahrelangen Erfolgs von FTX pflegte SBF offenbar stets einen unbekümmerten Umgang mit Risiken, Compliance und Buchhaltung. Noch vor der Gründung der Börse kündigten mehrere seiner Kollegen bei Alameda Research. Grund dafür sei angeblich seine Nachlässigkeit gewesen.
Diesen ehemaligen Mitarbeitern zufolge wich SBF häufig ihren Bedenken über seine riskanten Glücksspiele mit Kryptowährungen aus. Darüber hinaus seien Betriebsmittel auch oft mit Handelskapital verwechselt worden und Nettosalden aufgrund schlechter Buchführung unklar gewesen. Viele dieser Probleme wurden auch von den aktuellen FTX-Mitarbeitern festgestellt, die nun den Konkurs des Unternehmens verwalten.
U.S. Senatoren mischen sich ein
Derweil meldeten sich sogar US-Senatoren, unter anderem Elizabeth Warren, zu Wort. Während einer kürzlichen Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats verurteilte sie FTX, wobei mehrere Finanzbeauftragte im Mittelpunkt standen.
Den amtierenden Vorsitzenden der Federal Deposit Insurance Corporation, Martin Gruenberg hingegen lobte sie für sein Handeln. Ohne seine Bemühungen, Krypto von den Finanzmärkten abzugrenzen, hätte der Zusammenbruch von FTX viel größere Auswirkungen auf das traditionelle Bankensystem haben können.
Senator Sherrod Brown, Vorsitzender des Bankenausschusses im Senat, skizzierte kürzlich seine Vision einer umfassenden Regulierung von Kryptowährungen. Wie er in einem Brief an die US-Finanzministerin Janet Yellen argumentierte, sollten sich alle relevanten Finanzbehörden die Beaufsichtigung der Kryptobranche teilen.
Der Bankenausschuss des Senats wird schon seit langem als wichtiger Gesetzgeber für Kryptowährungen angesehen. In seinem Schreiben meinte Brown weiter, der Zusammenbruch und die Auswirkungen von FTX hätten die Gesetzgeber dazu veranlasst, eine entsprechende Regelung auf den Weg zu bringen.
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