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Gary Gensler schießt gegen Krypto – Bitcoin ETFs auf der Kippe?

3 min
Von Michael Washburn
Übersetzt BeInCrypto Team
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IN KÜRZE

  • Der SEC-Vorstizende Gary Gensler ist bekannt für seine äußerst kritische Einstellung gegenüber der Krypto-Industrie.
  • In einem Interview verschärfte Gensler nun seine Rhetorik und schießt mehrfach gegen den gesamten Sektor.
  • Fragen zu Ripples historischem Gerichtssieg weicht der SEC-Chef allerdings aus - stattdessen betont er die hohe Anzahl an Betrugsfällen im Krypto-Sektor.
  • promo

Gary Gensler, Leiter der Securities and Exchange Commission (SEC), holt in einem Interview zu einem rhetorischen Rundumschlag gegen die Krypto-Branche aus. Demnach sei der gesamte Sektor ein Sammelbecken von Betrügern und Gesetzesbrechern.

Schließlich wettert Gensler auch gegen die Bitcoin-ETFs, weil die Compliance-Bilanz außerordentlich schlecht sei. Aufgrund der prekären Lage schließt er seinen Feldzug mit der Forderung nach mehr Polizisten ab, um die vielen Übeltäter vor Gericht zu bringen.

Passend dazu: Was ist Bitcoin? Einfach erklärt.

Genslers weicht Fragen nach Ripple aus

Als die Moderatorin Gensler nach den Auswirkungen des Teilsiegs von Ripple über die SEC in einem langjährigen Rechtsstreit fragte, wich Gensler der Frage aus.

Die Gastgeberin wies darauf hin, dass das Urteil bestätige, dass Ripples Token XRP nur beim Verkauf an institutionelle Anleger ein Wertpapier sei. Nicht aber, wenn Leute es an öffentlichen Krypto-Exchanges handeln.

Daraufhin drückte Gensler erneut seine Enttäuschung über das Urteil aus. Weiterhin gab er zu verstehen, dass die SEC diese Entscheidung nicht tatenlos akzeptieren will. Demnach beabsichtige die US-Börsenaufsicht “eine weitere Überprüfung anzustreben”.

Um die vage Antwort zu konkretisieren, fragte die Moderatorin, ob das Ripple-Urteil die Bemühungen der SEC erschwert, Token als Wertpapiere zu regulieren. Allerdings weigerte sich Gensler, eine klare Antwort zu geben. Stattdessen betitelte er den Krypto-Sektor als “hochspekulative” Anlageklasse, die keinen Schutz durch die Wertpapiervorschriften genießt. Gensler fuhr fort:

“Sie als Anleger erhalten keine vollständige, faire und wahrheitsgetreue Offenlegung. Und die Plattformen, die Vermittler, tun Dinge, die wir niemals zulassen würden (…). Die Plattformen (…) handeln oft gegen ihre Nutzer und haben oft Market Maker, die auf der anderen Seite des Handels stehen.”

Allerdings berücksichtigt Gensler in seinen Aussagen nicht die schiere Größe des Krypto-Marktes, der sich stark entwickelt.

Krypto Markt Entwicklung
Gary Gensler schießt gegen Krypto, berücksichtigt aber nicht die Größe des Marktes; Quelle: Statista

Darüber hinaus verschweigt Gensler die Tatsache, dass die meisten Akteure der Branche keine kriminellen Betrüger:innen sind. In seinen Augen ist der Krypto-Sektor “ein Bereich voller Betrug, voller Krämer”. Gutwillige Akteure gibt es in seinen Augen nur sehr selten in diesen Kreisen.

Gensler dämpft Erwartungen an einen Bitcoin-ETF

Die Interview-Moderatorin wies des Weiteren darauf hin, dass sich viele Akteure der Finanzbranche an die Aufsichtsbehörden gewandt hätten, um eine Genehmigung für einen Spot-Bitcoin-ETF zu erhalten. Der prominenteste Akteur ist BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, der auf eine Antwort auf seine Einreichung wartet.

Bisher liegen keine Genehmigungen vor. Was hält Gensler von dieser Flut an Einreichungen?, will die Gastgeberin wissen. Anstatt die Frage zu beantworten oder einen substanziellen Einblick in die Vorgehensweise der Aufsichtsbehörde zu geben, knüpfte Gensler aber an seinen Vorwürfen gegen die Krypto-Branche an und sagte:

“Dies ist ein Bereich, in dem es viele Verstöße gibt, und die Plattformen selbst, auf denen der Handel mit verschiedenen Krypto-Tokens stattfindet, obwohl einige davon derzeit unter die Wertpapiergesetze fallen, sind sie nicht unbedingt mit den bewährten Schutzmaßnahmen gegen Betrug und Manipulation vereinbar.”

Erhält die CFTC eine umfassendere Krypto-Aufsicht?

Im letzten Teil des Interviews stellt die Moderatorin fest, dass der Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses am Donnerstag ein Gesetz vorgelegt hat, das die Zuständigkeit für Kryptowährungen weitgehend auf die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) übertragen würde. Allerdings ist die Änderung noch weit davon entfernt, Gesetz zu werden. Dennoch fragte die Moderatorin, was Gary Gensler von dieser Entwicklung halte.

Doch auch hier weigerte sich Gensler, eine klare Antwort zu geben:

“Ich verstehe Ihre Frage, aber ich denke, diese Mitglieder (des Ausschusses) würden es begrüßen, wenn ich meine Gedanken weiterhin direkt mit ihnen teilen würde”

Der Moderator fragte dann, ob Gensler es für hilfreich halte, die Geldstrafen zu erhöhen, die die SEC gegen schlechte Akteure verhängt. Daraufhin schilderte Gensler die schlechte Personalsituation und forderte mehr Polizisten im Einsatz:

“Wir brauchen mehr Ressourcen. Unsere Agentur hat genau die Größe, die wir 2016 hatten. Wir sind tatsächlich geschrumpft (…) und doch sind die Märkte in diesen sieben Jahren so stark gewachsen“

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