Goldman Sachs hat die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA innerhalb des nächsten Jahres auf 45 Prozent erhöht. Diese Prognose signalisiert eine zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit angesichts eskalierender globaler Spannungen, verschärfter finanzieller Bedingungen und drohender Zollauswirkungen.
Dies markiert die höchste Rezessionswahrscheinlichkeit, die die Investmentbank seit Beginn der post-pandemischen Inflation und Zinserhöhungen vorhergesagt hat.
Goldman Sachs sieht 45 % Chance auf US-Rezession
Goldman Sachs’ neueste Mitteilung, “Countdown zur Rezession”, skizziert eine starke Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen. Dazu gehören die Auswirkungen von Zöllen, die am 9. April in Kraft treten sollen.
Steven Rattner, ehemaliger Leiter der Obama Auto Taskforce und aktueller Wall-Street-Finanzier, teilte die Nachricht in den sozialen Medien und betonte die Schwere von Goldmans neuer Prognose.
„Goldman Sachs prognostiziert nun eine 45-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Rezession im nächsten Jahr“, schrieb Rattner auf X.

Laut Rattner verstärken die jüngste Zunahme der politischen Unsicherheit und die Bedenken hinsichtlich der Investitionsausgaben die Instabilität der Finanzmärkte.
In der Zwischenzeit bestätigte Nick Timiraos, der Chefökonomiekorrespondent des Wall Street Journal, die Nachricht und wies darauf hin, dass die Bank ihre Wachstumsprognose für das BIP im vierten Quartal 2025 auf nur 0,5 Prozent angepasst hat.
„Wir senken unsere Wachstumsprognose für das BIP im vierten Quartal 2025 auf 0,5 Prozent und erhöhen unsere 12-monatige Rezessionswahrscheinlichkeit von 35 Prozent auf 45 Prozent nach einer starken Verschärfung der finanziellen Bedingungen, ausländischen Verbraucherboykotten und einem anhaltenden Anstieg der politischen Unsicherheit, die die Investitionsausgaben stärker belasten dürfte, als wir zuvor angenommen hatten“, berichtete Timiraos unter Berufung auf Goldman Sachs.
Während dies die erwarteten Folgen widerspiegelt, geht die aktuelle Prognose der Bank davon aus, dass viele neue Zölle, die für den 9. April geplant sind, nicht umgesetzt werden.
Goldman Sachs erklärte jedoch, dass, wenn Trump diese Zölle einführen würde, die Bank ihre Prognose anpassen und offiziell eine Rezession vorhersagen würde. Dies könnte die bereits schwelende Inflation anheizen und weiteren Abwärtsdruck auf das Wirtschaftswachstum der USA ausüben.
Angesichts eskalierender Handelskonflikte sehen Polymarket-Wettende fast 70 Prozent Chancen auf eine US-Rezession nach den Liberation-Day-Zöllen.

Goldman Sachs erhöht Bitcoin-ETF-Bestand
Trotz des düsteren Ausblicks für die Wirtschaft bleibt Goldman Sachs stark im Kryptobereich investiert, insbesondere in Bitcoin (BTC). Zum 12. Februar hielt die Bank beträchtliche 1,5 Mrd. USD in Bitcoin. Diese Exposition erfolgt durch Beteiligungen an BlackRock und Fidelitys Bitcoin-ETFs (börsengehandelte Fonds).
Darüber hinaus zeigen jüngste Einreichungen, dass Goldman Sachs seine Bitcoin-ETF-Bestände erheblich erhöht hat. Im Vergleich zu früheren Einreichungen hat es seine Position im iShares Bitcoin Trust (IBIT) um 88 Prozent und im Franklin Bitcoin Trust (FBTC) um 105 Prozent gesteigert.
Diese Position spiegelt das wachsende Interesse von Goldman Sachs an digitalen Vermögenswerten als alternative Wertaufbewahrung angesichts der Instabilität traditioneller Märkte wider.
Dieser Anstieg kommt, da Bitcoin in den letzten Monaten Widerstandsfähigkeit gezeigt hat und viele andere Anlageklassen in der Performance übertroffen hat. Kürzlich hob der CEO der Bank, David Solomon, das Potenzial der Blockchain-Technologie hervor, das traditionelle Finanzwesen (TradFi) zu optimieren. BeInCrypto berichtete, dass Solomon sagte, Bitcoin sei keine Bedrohung für den US-Dollar.
Neben Goldman Sachs prognostizierte auch JPMorgan eine Rezession in den USA. BeInCrypto berichtete, dass es die erste große Wall-Street-Bank war, die eine US-Rezession nach den Zöllen des ehemaligen Präsidenten Trump vorhersagte.
Ihre Prognose warnte vor den breiteren wirtschaftlichen Folgen von Handelskriegen und sagte voraus, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinsen früher als erwartet senken könnte.
Die Möglichkeit einer Zinssenkung, die viele als Reaktion auf eine schwächelnde Wirtschaft sehen, verstärkt die Bedenken hinsichtlich der Stagflation – einem gleichzeitigen Anstieg der Inflation und Stagnation des Wirtschaftswachstums.
Diese wirtschaftliche Unsicherheit erhöht auch die Wahrscheinlichkeit von quantitativer Lockerung (QE) im US-Finanzsystem. Ein solches Ergebnis könnte weitreichende Auswirkungen auf den Krypto-Markt haben.
Wenn die Fed sich für ein verdecktes QE entscheidet, könnte sie Liquidität in den Markt injizieren und eine kurzfristige Rettungsleine für Risikoanlagen wie Bitcoin bieten.
Solche Maßnahmen könnten jedoch auch den Inflationsdruck verstärken, was für die politischen Entscheidungsträger einen schwierigen Balanceakt darstellt.
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