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Ham, Curve, Mantra: Drei neue DeFi-Tokens

3 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Alleine in dieser Woche sind drei neue DeFi-Tokens erschienen.
  • Insgesamt bringen deren Plattformen allerdings nur wenig neue Innovationen.
  • Steuert der DeFi-Markt auf eine Spekulationsblase zu?
  • promo

Der stetige Strom von neuen DeFi-Tokens reißt nicht ab. Alleine in der letzten Woche sind drei neue DeFi-Protokolle mit ihren jeweiligen Tokens aufgetaucht.
Besonders kreativ sind diese Protokolle allerdings nicht. Es handelt sich in allen drei Fällen um bekannte Anwendungsfälle für DeFi, mit nur kleinen Verbesserungen.

Neue, aber wenig innovative DeFi-Plattformen

Kürzlich berichtete BeInCrypto über einen kritischen Bug, welcher dem DeFi-Protokoll von Yam Finance zum Verhängnis wurde. Ham hat das Yield-Farming-Konzept von Yam aufgegriffen und will das Protokoll weiterentwickeln. Im Gegensatz zu Yam Finance soll Ham von Anfang an von der Community kontrolliert werden. Das beinhaltet auch die Auditierung aller Smart Contracts auf der Plattform. Gleichzeitig führt Ham einige Verbesserungen auf der ökonomischen Ebene des Protokolls ein. Bei Mantra DAO handelt es sich um eine Staking- und Lending-Plattform auf Basis der Polkadot-Blockchain. Das wohl interessanteste Feature der Plattform ist ein Reputationssystem, welches regelmäßigen Nutzern ein Kreditwürdigkeits-Rating geben soll, um verbesserte Zinssätze zu erhalten. Da die Gelder von Mantra allerdings von einem zentralen Verwahrer verwaltet werden, ist es allerdings fraglich, ob es sich bei der Plattform tatsächlich um DeFi handelt. Curve ist eine dezentrale Börse speziell für den Handel mit Stablecoins. Um die Community dazu anzuregen, der Börse Liquidität bereitzustellen, wollte Curve ebenfalls einen Governance-Token ins Leben rufen und an ihre Benutzer verteilen. Ihnen kam allerdings ein unbekannter Nutzer zuvor und pushte den bereits veröffentlichten Smart Contract für den CRV-Token auf die Ethereum-Blockchain. Da der Token dadurch in Umlauf geriet und bereits auf einigen dezentralen Börsen öffentlich gehandelt wurde, entschied sich Curve kurzerhand, diesen inoffiziellen Token weiter zu verwenden. Laut der Plattform soll der Smart Contract korrekt und sicher sein. Die Twitter-Community spekuliert, ob es sich dabei um eine Betrugsmasche, oder womöglich um einen Inside-Job handelt, mit dem sich die Initiatoren von Curve gegenüber rechtlicher Haftung für den Token und ihre Plattform absichern wollen. Trotz der Spekulationen um den reichlich seltsamen Hintergrund von CRV gaben die Handelsplattformen Huobi, OKEx und Binance den Token zum Handel frei.

Gelddruck durch Governance-Tokens?

Vielen erscheint die überragende Performance von DeFi-Tokens mehr als suspekt, besonders in Hinsicht auf die fahrlässige Art und Weise wie diese teilweise herausgegeben werden. Neben der Verwendung eines eigentlich inoffiziellen Token bei Curve ist Yam Finance ein sehr gutes Beispiel dafür. Ein Fehler im Smart Contract von Yam führte dazu, dass die Plattform weitgehend unbrauchbar und ein großer Teil der Gelder auf der Plattform vernichtet wurde. Ebenfalls verwundert, dass viele Herausgeber behaupten, ihre Tokens seien “wertlos”, da sie nicht durch einen Token Sale verteilt wurden und lediglich der Entscheidungsfindung (“Governance”) im dezentralen Protokoll der DeFi-Plattformen dienen. Dabei ist es nur natürlich, dass die Benutzer der Plattformen auch Geld ausgeben. Schließlich erhalten sie dadurch ein Mitspracherecht darüber, was mit ihrem Geld geschieht. Spekulanten tun dabei meist ihr übriges und treiben den Preis dieser Tokens in ungeahnte Höhen. Oft steht die Marktkapitalisierung von DeFi-Tokens, insbesondere bei kleineren Plattformen, in keinem gesunden Verhältnis zu dem angelegten Geld. Der DeFi-Hype erinnert in sehr vielen Punkten an die ICO-Blase im Jahr 2017/18. Viele Anleger parken ihr Geld besonders gerne in aufkommenden DeFi-Protokollen. Ob diese Plattformen tatsächlich innovativ sind und korrekt funktionieren, ist meist zweitrangig. Hauptsache ist, dass die Plattformen die Ausschüttung von Governance-Tokens zuzüglich zu einer hohen Verzinsung versprechen. Insgesamt ist dies eine wenig nachhaltige Entwicklung, die nicht ewig anhalten kann. Viele der Plattformen, welche derzeit einen massiven Hype erzeugen, werden vermutlich früher oder später in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Bei der Verwendung von neuen und weitestgehend ungetesteten DeFi-Protokollen ist daher in jedem Fall Vorsicht geboten.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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