Die digitale Revolution schreitet weiter voran und liefert bereits jetzt beeindruckende Ergebnisse. Wie eine Studie zeigt, erforschen 130 Länder, die 98 % der Weltwirtschaft repräsentieren, nun aktiv digitale Zentralbankwährungen (CBDC) – ein starker Indikator für diesen Wandel.
Das globale Finanzsystem im Wandel
Große Volkswirtschaften, wie die G20-Staaten, sind in die fortgeschrittene Phase der CBDC-Entwicklung eingetreten. Dabei besteht die Vorhut aus elf Ländern, darunter karibische Staaten und Nigeria, die ihre digitalen Währungen bereits eingeführt haben.
Doch das schiere Ausmaß dieses Vorhabens wird erst wirklich deutlich, wenn man die Entwicklungen in China betrachtet. Die dortigen CBDC-Pilottests umfassen 260 Millionen Menschen in 200 verschiedenen Szenarien. Letztere reichen vom elektronischen Handel bis hin zu Zahlungen für staatliche Anreize reichen.
Indien und Brasilien, zwei weitere bedeutende Schwellenländer, planen ebenfalls die Einführung digitaler Währungen im nächsten Jahr. Auch die Europäische Zentralbank ergriff die Initiative und schuf die Grundlagen für den digitalen Euro-Piloten mit einer möglichen Einführung im Jahr 2028.
Allein im Jahr 2023 bemühen sich über 20 Länder, Fortschritte bei ihren CBDC-Pilotprojekten zu machen.
Während die Vereinigten Staaten die Einführung einer institutionellen CBDC für Banken weiter vorantreiben, scheint die Einzelhandelsversion auf der Strecke zu bleiben. Dennoch sind die potenziellen globalen Auswirkungen einer Dollar-CBDC, angesichts der erheblichen Auswirkungen der Währung auf das globale Finanzsystem, enorm.
Triebkräfte hinter der CBDC-Revolution
Den weltweiten Vorstoß der CBDCs treiben verschiedene Faktoren voran. Neben der rückläufigen Verwendung von Bargeld ist der Wunsch der Behörden, ihre Befugnisse zum Gelddrucken vor Bitcoin und “Big Tech”-Firmen zu schützen, ebenfalls ausschlaggebend.
Auch politische Ereignisse, wie Sanktionen gegen Länder, wie Russland und Venezuela, treiben den Trend voran. Dies veranlasst selbst langjährige Verbündete der USA, nach Alternativen zu bestehenden Zahlungsnetzen zu suchen.
Während Schweden seine Bemühungen als europäischer Pionier in diesem Bereich fortsetzt, arbeitet auch die Bank of England an einem Entwurf für ein digitales Pfund. Darüber hinaus setzen Australien, Thailand, Südkorea und Russland ebenfalls ihre Pilotversuche fort.
Einige Länder stoßen jedoch auf die ersten Herausforderungen. So war die Akzeptanz nach der Einführung in Nigeria beispielsweise enttäuschend, während andere, wie Senegal und Ecuador, die Anstrengungen direkt auf Eis gelegt haben.
Allerdings befinden sich derzeit auch 64 Länder in einer fortgeschrittenen Erprobungsphase, elf weitere haben eine digitale Währung bereits vollständig eingeführt.
CBDCs, digitales Fiatgeld, sollen die finanzielle Eingliederung und den Wettbewerb auf dem inländischen Zahlungsverkehrsmarkt fördern. Ferner sollen sie die Effizienz des Zahlungsverkehrs erhöhen und eine nahtlose Umsetzung der Geld- und Steuerpolitik ermöglichen.
Vollständige Liste der Länder, die eine CBDC erforschen
Die Erforschung von CBDCs ist nicht nur eine technologische Entwicklung, sondern hat auch erhebliche wirtschaftliche und geopolitische Auswirkungen. Hier ist eine vollständige Liste der Länder, die CBDCs erforschen:
- Kanada
- Vereinigte Staaten
- Mexiko
- Bermuda
- Die Bahamas
- Belize
- Guatemala
- Honduras
- Costa Rica
- Jamaika
- Haiti
- Anguilla
- Sint Maarten
- Antigua und Barbuda
- St. Kitts und Nevis
- Montserrat
- Dominica
- St. Lucia
- St. Vincent und die Grenadinen
- Grenada
- Curaçao
- Venezuela
- Trinidad und Tobago
- Brasilien
- Kolumbien
- Ecuador
- Peru
- Paraguay
- Uruguay
- Argentinien
- Chile
- Island
- Irland
- Vereinigtes Königreich
- Spanien
- Frankreich
- Schweiz
- Italien
- Deutschland
- Niederlande
- Österreich
- Tschechische Republik
- Ungarn
- Montenegro
- Dänemark
- Norwegen
- Schweden
- Finnland
- Estland
- Litauen
- Weißrussland
- Ukraine
- Tunesien
- Algerien
- Marokko
- Senegal
- Ägypten
- Eritrea
- Tschad
- Nigeria
- Benin
- Ghana
- Zentralafrikanische Republik
- Kamerun
- Äquatorial-Guinea
- Gabun
- Uganda
- Ruanda
- Kenia
- Tansania
- Madagaskar
- Sambia
- Simbabwe
- Botswana
- Namibia
- Süd-Afrika
- Eswatini
- Madagaskar
- Mauritius
- Oman
- Saudi-Arabien
- Vereinigte Arabische Emirate
- Katar
- Bahrain
- Kuwait
- Jordanien
- Palästina
- Israel
- Libanon
- Russland
- Kasachstan
- Georgien
- Aserbaidschan
- Iran
- Pakistan
- Indien
- Sri Lanka
- Nepal
- Bangladesch
- Bhutan
- Myanmar
- Laos
- Thailand
- Vietnam
- Kambodscha
- Hongkong
- China
- Malaysia
- Singapur
- Macao
- Taiwan
- Südkorea
- Nordkorea
- Japan
- Australien
- Neu Zeland
- Vanutau
- Fidschi
- Salomoninsel
- Indonesien
- Palau
- Philippinen
- Tonga
Die neue Ära: Digitale Zentralbankwährungen
Die Einführung von CBDCs bringt einige Herausforderungen mit sich. Diese reichen von potenziellen Banküberfällen und operationellen Risiken, wie Cyberangriffen, bis hin zur Notwendigkeit komplexer regulatorischer Rahmenbedingungen. Letztere sollen Datenschutz, Verbraucherschutz und Geldwäschebekämpfung gewährleisten.
Zudem müssen auch die Auswirkungen auf die nationale Sicherheit berücksichtigt werden. Schließlich könnten neue Zahlungssysteme die Fähigkeit eines Landes beeinträchtigen, grenzüberschreitende Zahlungsströme zu verfolgen und Sanktionen durchzusetzen.
Trotz dieser Herausforderungen markiert das Jahr 2023 ein Meilenstein in Sachen CBDC. Die Liste der Länder, die CBDCs erforschen, wird immer länger. Australien, Brasilien, Japan und Russland machen ebenfalls bedeutende Fortschritte und so scheint die Zukunft der digitalen Währungen vielversprechend.
Diese offensichtlich unaufhaltbare Digitalisierung des Geldes läutet einen nie dagewesenen Paradigmenwechsel im weltweiten Währungssystem ein.
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