Gemini, die von den Winklevoss-Zwillingen gegründete Krypto-Börse, startet eine Derivate-Plattform namens Gemini Foundation. Als Reaktion auf den regulatorischen Druck in den Vereinigten Staaten schließt der Dienst US-Bürger:innen allerdings aus.
Die ersten von der Gemini Foundation angebotenen Produkte basieren auf dem Börsen-eigenen Stablecoin Gemini-Dollar (GUSD) und umfassen bislang ausschließlich Bitcoin (BTC)-Kontrakte. Ähnliche Verträge auf Basis von Ethereum (ETH) sollen allerdings in naher Zukunft eingeführt werden.
Laut Pressemitteilung umfasst die Liste der zugelassenen Händler Dienstleister aus Asien, Südamerika, Australien, dem Nahen Osten und mehreren europäischen Ländern. Darunter befinden sich zum Beispiel die Schweiz, Uruguay und die Türkei.
Was die Krypto-Derivate Plattform bietet
Die neue Plattform ermöglicht es Anleger:innen, durch den Handel an Spot- und Derivatemärkten Short- und Long-Engagements in Krypto-Assets einzugehen. Dabei bietet Gemini Foundation eine Hebelwirkung von bis zu 100:1 an, wobei der grundlegende Hebel auf 20:1 festgelegt ist.
Benutzer können Transaktionen in USD, USDC und GUSD ausführen. Wenn sie ihre Gelder jedoch in Geminis Stablecoin umwandeln, entstehen ihnen keine zusätzlichen Transaktionskosten.
In einem abschließenden Ausblick lässt Gemini durchblitzen, dass wir eine Erweiterung der Derivate-Palette erwarten dürften:
„Die Gemini Foundation wird ihr Angebot an Derivaten in den kommenden Monaten weiter ausbauen. Wir fangen gerade erst an, also bleiben Sie dran“
US-Kryptowährungsbörsen reagieren auf politischen Druck
Nach der Krise rund um die Banken, die den Krypto-Sektor mit Liquidität versorgten, die Verfolgung von Binance durch SEC und CFTC und weitere Initiativen gegen Krypto erwägen große US-Krypto-Dienstleister den Schritt aus der strengen Regulierungszone.
Neben Bittrex und Kraken bekam auch die größte US-Kryptobörse, Coinbase, eine Warnmeldung von der US-Börsenaufsicht SEC. Als Reaktion auf den politischen Druck erwägt Coinbase inzwischen die Verlagerung des Geschäftssitzes außerhalb der Vereinigten Staaten. Die in San Francisco ansässige Plattform ist seit 11 Jahren auf dem Markt tätig und die einzige Kryptowährungsbörse der Welt, die an der Wall Street notiert ist. In der letzten Woche wandte sich Coinbase via Twitter Großbritannien zu:
“Die Fortschritte im Vereinigten Königreich bei der Schaffung eines regulierten Umfelds, das die Industrie fördert und die Verbraucher schützt, sind unglaublich ermutigend”, heißt es in einem der Tweets.
Bereits vor einem Monat schienen die Winklevoss Zwillinge auf der Suche nach Offshore-Partnern für Krypto-Dienstleistungen zu sein, nachdem Gemini im Zuge des FTX-Dramas ins Taumeln geraten war.
Nun wird die Zeit zeigen, ob die USA den harten Kurs weiter beibehält und immer mehr US-Krypto-Dienstleister das Weite suchen.
Passend dazu: In diesem Artikel erfährst du, wie sich der SEC-Chef Gary Gensler vor dem Finanzausschuss zum Thema Krypto-Regulierung äußerte.
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