Der US-Senat veröffentlichte am 19. Juli 2023 einen neuen Gesetzesentwurf für den DeFi-Sektor. Mit diesem möchte der Senat diesen Krypto-Bereich wesentlich schärfer regulieren und ähnliche Vorschriften wie für Banken einführen. Krypto-Plattformen wie Ethereum oder UniSwap könnten von dem neuen Gesetz in Mitleidenschaft gezogen werden.
Falls du es noch nicht wusstest: Eine DeFi-Plattform ermöglicht es über eine Blockchain, dezentral und ohne Mittelsmann via Smart-Contracts Gelder zu leihen, verleihen oder anderweitig zu managen.
DeFi-Plattformen sollen wie Banken behandelt werden
Der Gesetzesentwurf mit dem Namen Crypto-Asset National Security Enhancement Act of 2023 zielt darauf auf, DeFi-Protokolle zu regulieren. Obwohl es bei DeFi-Plattformen keine zentrale Entität gibt, die die Vermögenswerte der Nutzer:innen managt, plant der Senat, die Plattformen wie zentralisierte Banken zu behandeln.
So sollen die Plattformen beispielsweise scharfe Geldwäscherichtlinien befolgen, Das bedeutet, dass die Plattformen Nutzerdaten sammeln, verdächtigte Aktivitäten melden und sanktionierte Entitäten blockieren müssen. Anonyme DeFi-Transaktionen wären folglich illegal. Welche Mitglieder eines Protokolls diese Regeln umsetzen sollen, ist derzeit noch nicht klar.
Obwohl hinter den meisten dieser Protokolle keine zentrale Instanz steht, beabsichtigt der Senat, Investierende in die Verantwortung zu ziehen. In dem Gesetzesentwurf heißt es dazu:
“Wenn niemand ein DeFi-Protokoll kontrolliert, dann ist – als Notfalllösung – jeder, der mehr als 25 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des Protokolls investiert, für diese Verpflichtungen verantwortlich.”
Wie würde das Gesetz den Krypto-Markt beeinflussen?
Von dem neuen Gesetz wären zahlreiche Krypto-Projekte, und insbesondere dezentrale Krypto-Börsen wie Uniswap betroffen. Auch Ethereum, die Heimat der meisten DeFi-Protokolle, leidet womöglich unter dem Gesetz. Schließlich hoffen die Projekte auf weitere und neue Investments, vor allem aus den USA:
Das neue Gesetz erschwert Investments jedoch, da die Investierenden gleichzeitig für die Sammlung der Nutzerdaten zuständig wären und dafür haften könnten. Dies hält möglicherweise wichtige Anleger:innen davon ab, in den DeFi-Sektor zu investieren.
Darüber hinaus ist der DeFi-Bereich bei vielen Mitgliedern der Krypto-Community besonders wegen der Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre beliebt. Das neue Gesetz schreckt jedoch möglicherweise nicht nur bestehende und neue US-Nutzer:innen ab, sondern erschwert auch die bisherige Entwicklung privatsphärenorientierter Protokolle.
Allerdings muss das neue Gesetz erst noch von mehreren Instanzen abgesegnet werden. Des Weiteren arbeiten die Regierungsmitglieder immer noch an der Frage, wer – abgesehen von den Investierenden – für die Umsetzung der geforderten Maßnahmen zuständig ist. Dennoch könnte das Gesetz die Entwicklung zahlreicher populärer DeFi-Protokolle erschweren und insbesondere Privacy Protokolle treffen.
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