Die Monetary Authority of Singapore (MAS) schlägt einen gemeinsamen Standard für die Verwendung von digitalem Geld vor, an dem Amazon, JPMorgan und der IWF beteiligt sind. Dabei beziehen sich die Diskussionen auch auf den Krypto-Sektor, da Stablecoins in die Regelungen einbezogen werden sollen.
Neben der Kategorie Stablecoin nimmt der gemeinsame Standard Bezug auf weitere digitale Währungen wie tokenisierte Bankeneinlagen und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs).
Zu den Mitwirkenden am Whitepaper der Zentralbank Singapurs zum digitalen Geldprotokoll gehören unterschiedlich Instanzen. Darunter der Internationale Währungsfonds (IWF), die Zentralbanken Südkoreas und Italiens sowie weltweit führende Unternehmen wie JPMorgan, Amazon und die DBS Bank.
Details zum gemeinsamen Standard für digitale Währungen
Am 21. Juni veröffentlichte die MAS als Behörde zur Finanzmarktregulierung ein Whitepaper zum sogenannten “Purpose Bound Money” (PBM).
Darin schlägt sie einen gemeinsamen Standard für die Verwendung von digitalem Geld vor. Denn große Banken und Investor:innen setzen trotz intensiver Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden weiterhin auf die Übertragung und den Handel digitaler Vermögenswerte wie Krypto-Währungen.
Das Whitepaper schlägt ein gemeinsames Protokoll vor, um Bedingungen für die Verwendung von digitalem Geld in einem verteilten Hauptbuch festzulegen. Darin wird das Konzept des zweckgebundenen Geldes (PBM) detailliert beschrieben.
So soll das PBM Absendern ermöglichen, bei digitalen Geldtransaktionen individuelle Bedingungen einzufügen. Beispielsweise können Nutzer:innen Transaktionen bestimmte Gültigkeitsdauern auferlegen.
Außerdem ist das Papier Teil des “Project Orchid”, einer Zusammenarbeit zwischen der MAS und Industriepartnern. Ziel des Projektes ist der Aufbau einer grundlegenden digitalen Infrastruktur samt Plattformen für unterschiedliche Anwendungsfälle mit digitalen Währungen.
Darin beschreiben die Teilnehmer:innen den PBM-Lebenszyklus von der Ausgabe bis zur Einlösung. Darüber hinaus gehen die Ausführungen näher auf das Protokoll zur Schnittstelle und die einbezogenen digitalen Währungen wie Krypto-Stablecoins ein.
Das PBM-Protokoll kann mit mehreren Ledger-Technologien und Geldformen arbeiten und ermöglicht Benutzer:innen den Zugriff auf digitales Geld über ihre bevorzugten digitalen Geldbörsen und die Übertragung digitaler Vermögenswerte.
Zweckgebundenes digitales Geld statt Krypto – Funktionen und Vorteile
Derzeit starten unterschiedliche Top-Firmen und Finanzgiganten Versuche, um das zweckgebundene Geld zu testen. Schließlich soll das Versenden von Geld und der Handel mit digitalen Vermögenswerten effizienter gestaltet werden.
Der Chief FinTech Officer der MAS, Sopnendu Mohanty, sagte:
“Diese Zusammenarbeit zwischen Branchenakteuren und politischen Entscheidungsträgern hat dazu beigetragen, wichtige Fortschritte bei der Abwicklungseffizienz, der Händlerakquise und dem Benutzererlebnis bei der Verwendung von digitalem Geld zu erzielen.”
Als noch wichtiger betrachtete Mohanty allerdings die Aussicht, dass “digitales Geld zu einem Schlüsselbestandteil der zukünftigen Finanz- und Zahlungslandschaft” wird.
Derzeit arbeiten Unternehmen wie Amazon, FAZZ und Grab gemeinsam an einem Pilot-Anwendungsfall für Online-Einzelhandelszahlungen.
Dabei sind die Treuhandvereinbarungen so konzipiert, dass die Zahlung erst dann freigegeben werden kann, wenn der Kunde die gekauften Artikel erhält. Darüber hinaus ist auch der Einsatz von PBM für Cashback und andere Anreize zur Verbesserung des Verbrauchererlebnisses geplant.
Ob auch bekannte Web3-Unternehmen nachziehen, bleibt fraglich. Denn diese legen oft Wert auf die Vorzüge des DeFi-Sektors und die Einbindung von Krypto.
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