Die Regulierungsbehörden Singapurs treiben Pläne voran, um die Tokenisierung von Finanzprodukten zu kommerzialisieren. Um dies zu ermöglichen, sollen neue Rahmenwerke den Handel mit tokenisierten Vermögenswerten erleichtern.
Mit der Initiative will die Monetary Authority of Singapore (MAS) Marktinfrastrukturen und Liquidität stärken und eine reibungslose Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen ermöglichen.
Neue Rahmenwerke für die Tokenisierung
Am 4. November verkündete die MAS Pläne, den Markt für tokenisierte Vermögenswerte weiter auszubauen. Die Regulierungsbehörde führte zwei neue Rahmenwerke ein, die den Marktteilnehmern klare Richtlinien zur Verfügung stellen sollen.
Der „Guardian Fixed Income Framework“ zielt darauf ab, Standards für die Tokenisierung festverzinslicher Wertpapiere einzuführen. Das zweite Rahmenwerk, der „Guardian Funds Framework“, bietet Best-Practice-Empfehlungen für die Schaffung tokenisierter Investmentfonds. Leong Sing Chiong, stellvertretender Geschäftsführer der MAS erklärte:
„Der Markt zeigte ein starkes Interesse an der Tokenisierung von Vermögenswerten in den letzten Jahren, insbesondere im Bereich festverzinslicher Wertpapiere und Asset-Management.“
Diese Entwicklungen seien notwendig, um eine breitere Akzeptanz und Anwendung tokenisierter Produkte zu fördern.
Im Rahmen von Projekt Guardian, das 2022 ins Leben gerufen wurde, arbeiteten über 40 Finanzinstitutionen, Verbände und internationale Entscheidungsträger an der Tokenisierung und Marktliquidität. Bisher wurden mehr als 15 Testläufe in sechs Währungen durchgeführt. Das Ziel ist, die Effizienz im Kapitalmarkt durch tokenisierte Produkte zu steigern.
Zur Unterstützung der kommerziellen Nutzung tokenisierter Vermögenswerte gründete MAS das “Guardian Wholesale Network.” Zu den Mitgliedern gehören unter anderem Citi, HSBC und UOB. Dieses Netzwerk soll die Skalierung der tokenisierten Märkte ermöglichen und einheitliche Standards schaffen, die die Marktteilnehmer unterstützen.
„Wir sind ermutigt durch die starke Beteiligung von Finanzinstitutionen und politischen Entscheidungsträgern“, sagte Leong und lobte das Engagement der Branche für gemeinsame Standards.
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Gemeinsame Abwicklungseinrichtung gewährt höhere Sicherheit
Ein weiterer Baustein bei der Kommerzialisierung von Tokenisierung ist die Entwicklung einer gemeinsamen Abwicklungseinrichtung. Diese soll die Sicherheit bei Transaktionen mit tokenisierten Vermögenswerten erhöhen, indem sie auf regulierte und vertrauenswürdige Zahlungsmittel wie den digitalen Zentralbank-Dollar von Singapur setzt. Die MAS will damit das Risiko bei der Abwicklung senken und eine zuverlässige Basis für die Verrechnung tokenisierter Vermögenswerte schaffen.
Mit der Einführung des sogenannten SGD Testnet, einer Testumgebung für die Nutzung von digitalem Zentralbankgeld, ermöglicht MAS eine erste Praxisanwendung. In Zusammenarbeit mit Banken wie DBS und OCBC sollen hier zentrale Anwendungen, etwa die Zahlungsabwicklung, getestet werden.
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Singapur hat sich durch einen fortschrittlichen, aber vorsichtigen Regulierungsansatz als Knotenpunkt für Kryptowährungen etabliert. Die MAS hat ihre Bedenken gegenüber Risiken im Kryptomarkt deutlich gemacht, gleichzeitig aber Lizenzen an ausgewählte Kryptofirmen vergeben, um einen regulierten Markt für digitale Zahlungsmittel zu fördern.
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