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Krypto und das neue Anti-Geldwäschegesetz der EU: Das steckt dahinter

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Geschrieben und bearbeitet von
Leonard Schellberg

28 April 2024 06:00 CET
Vertrauenswürdig
  • Die EU verschärft mit neuem Gesetzespaket den Kampf gegen Geldwäsche und zielt dabei auf den Krypto-Sektor.
  • Die Regelungen fordern strenge Kontrollen und Transparenz von Banken und Krypto-Vermögensverwaltern.
  • Eine neue Behörde in Frankfurt wird eingerichtet, um die Einhaltung der Geldwäsche-Vorschriften zu überwachen.
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Mit dem jüngst verabschiedeten Gesetzespaket will die EU ihren Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verschärfen. Allerdings betreffen die mit breiter Mehrheit beschlossenen Vorschriften auch den Krypto Sektor – und zwar nicht zu knapp.

Entgegen den vorherrschenden Annahmen beinhaltet das neue Gesetz jedoch kein Verbot von Selbstverwahrungs (Non-Custodial) Wallets oder anonymen Transaktionen.

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Verstärkte Kontrollen für den Krypto Space

Am 24. April verabschiedete das EU-Parlament ein neues Gesetzespaket und setzte damit ein starkes Zeichen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. So umfassen neuen Regelungen eine EU-weite Obergrenze für Barzahlungen von 10.000 Euro und strengere Sorgfaltsmaßnahmen für Finanzakteure – auch im Krypto Bereich.

Dabei stehen insbesondere Banken, Vermögensverwalter und Anbieter von Krypto Assets im Fokus. Sie müssen nun verschärfte Kontrollen der Kundenidentität durchführen und verdächtige Aktivitäten melden.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die erweiterte Transparenz. Personen mit “berechtigtem Interesse”, wie Journalisten und zivilgesellschaftliche Organisationen, erhalten Zugang zu nationalen Registern und Informationen über wirtschaftliche Eigentümer. In der offiziellen Pressemitteilung betonte ein EU Sprecher:

“Diese Maßnahmen werden unser Instrumentarium zur Bekämpfung von Geldwäsche deutlich stärken.”

Doch auch andere Bereiche neben dem Finanzwesen sind betroffen: beispielsweise müssen Profifußballvereine ab 2029 Sorgfalts- und Meldepflichten erfüllen. Dies betrifft die Überprüfung von Investoren und Sponsoren sowie das Monitoring von hohen Transaktionen, wie Spielertransfers.

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Zur Umsetzung dieser Vorschriften wird in Frankfurt die neue Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) etabliert. Die AMLA soll nicht nur die risikoreichsten Unternehmen direkt beaufsichtigen, sondern auch als zentrale Schnittstelle für die nationalen Aufsichtsbehörden fungieren.

Wie von vielen Medien fälschlicherweise berichtet, würden Non-Custodial Wallets und anonyme Transaktionen von Kryptowährungen verboten werden. Patrick Hansen, EU-Direktor des Stablecoin Emittenten Circle dieses Gerücht in einem X (ehemals Twitter) Post jedoch zurück:

“Gestern war ein Paradebeispiel dafür, warum man Krypto Twitter (und oft auch Krypto Medien) nicht trauen sollte, wenn es um Krypto Politik geht. Entlarven wir die Behauptungen, dass die EU anonyme Krypto-Transaktionen oder selbstverwahrende Wallets verbieten will.”

Im weiteren Verlauf des Threads legte er dar, warum diese Annahme falsch ist und was die neue Gesetzesgebung tatsächlich bedeutet. Außerdem unterstrich er die Bedeutung der neuen Vorschriften:

“Die neuen Gesetze schließen wichtige Lücken und harmonisieren bestehende Regeln. Vor allem für den Krypto Sektor bedeutet dies mehr Sicherheit und weniger Grauzonen.”

Die formelle Annahme der Gesetze durch den Rat steht noch aus. Die Verabschiedung dieser Vorschriften ist ein direktes Ergebnis der Bürgerforderungen aus der Konferenz zur Zukunft Europas und markiert einen weiteren Schritt in Richtung einer transparenteren und sichereren Finanzlandschaft in der EU.

Haftungsausschluss

In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.