Die Europäische Union bereitet sich auf die Einführung der MiCA Regulierung vor. Diese weitreichenden Vorschriften werden vor allem im Namen des Verbraucherschutzes erlassen, scheinen jedoch viel mehr auf die Verhinderung von Geldwäsche abzuzielen.
Im September stellte die EU ihren Gesetzesentwurf zur Regulierung von Krypto (MiCA) fertig. Daraufhin stimmten Beamte des Europäischen Parlaments im Oktober mit 28:1 für den Entwurf, welcher nun noch eine letzte Abstimmung überstehen muss.
Die weitreichende MiCA Regulierung deckt von Stablecoins über Krypto-Mining und NFTs bis hin zu Geldwäsche alles ab. Darüber hinaus gibt es sogar Klauseln, die sich auf Krypto-Influencer auswirken könnten.
Patrick Hansen, EU Strategy and Policy Director von Circle, verfasste am 1. November einen Tweet über eine dieser Klauseln. Dem Kleingedruckten zufolge könnten Krypto-Influencer in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich in den sozialen Medien zu Projekten äußern, von welchen sie profitieren, dies jedoch nicht offenlegen. Mit dem Inkrafttreten der MiCAR wird solch ein Handeln in der EU als Marktmanipulation betrachtet.
MiCA-Regulierung bringt mehr Transparenz für Krypto
Dank der vagen Terminologie könnten die Regelungen sogar Memes, wie den jüngsten Doge-Tweet von Elon Musk, einschließen. Die Meinungen über die neue Gesetzesgebung sind gemischt: Einige fragten sich, warum die gleichen Regeln nicht auch für andere Vermögenswerte gelten.
Die Befürworter hingegen meinten, es sollte mehr Transparenz von Krypto-Influencern und Personen geben, die Coins bewerben.
Ferner ist nicht definiert, wie diese Regeln überwacht und durchgesetzt werden sollen. Eines steht jedoch außer Frage: Die EU ist im Begriff, der Kryptoindustrie und allen, die mit ihr in Verbindung stehen, das Leben deutlich zu erschweren.
Währenddessen sind die Regulierungsbehörden zuversichtlich, die Kryptoindustrie innerhalb der EU mit diesem Schritt deutlich attraktiver zu gestalten. Am 2. November behauptete der MiCAR-Berichterstatter Stefan Berger, diese Regelungen seien notwendig, wenn Europa sich eine einflussreiche Position in der Kryptosphäre sichern möchte.
MiCA Regulierung auf dem Prüfstand
Die MiCAR geht im Namen des Verbraucherschutzes auch mit DeFi hart ins Gericht. Durch die Gesetzgebung könnte DeFi einfach in Traditional Finance (TradiFi) verwandelt werden. Dies ermöglicht es, alle Aspekte des Sektors zu zentralisieren und zu kontrollieren.
Außerdem betrifft MiCAR auch Stablecoins und deren Ausgabe sowie Krypto-Asset-Service-Provider (CASPs). Börsen sowie Broker können dadurch vollständig reguliert werden, um eventuelle betrügerische Aktivitäten zu verhindern.
Mit dem Gesetzentwurf werden drei Unterkategorien von Kryptoaktiva eingeführt. Diese definieren sich durch die Frage, ob der Token seinen Wert im Verhältnis zu anderen Vermögenswerten zu stabilisieren versucht.
Während die eigentliche Motivation hinter MiCAR die Verhinderung von Geldwäsche durch Krypto ist, wird auch in diesem Fall mit dem Verbraucherschutz geworben. Die Vorschriften für Kryptounternehmen sollen daher die gleichen Rahmenbedingungen wie Banken erhalten. Wahrscheinlich wird MiCAR nicht vor 2024 in Kraft treten.
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