Der letzte Gewinnbericht von Meta zeigt, dass sich der Einstieg in das Metaverse erst noch lohnen muss. Kurz nach der Veröffentlichung fiel der Kurs der Meta Aktie um 25 %(!).
Am Anfang des Jahres gab Meta (ehemals Facebook) bekannt, sich auf das Metaverse spezialisieren zu wollen. Die Fundamentaldaten des Gewinnberichts für das dritte Quartal von Meta geben jedoch keinen Anlass zur Zuversicht. Auch wenn das Unternehmen einen Umsatz von 27,7 Milliarden US-Dollar erzielte, ist dieser um 4 % gegenüber dem dritten Quartal 21 gesunken.
Darüber hinaus stiegen gleichzeitig die Ausgaben von Meta im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 20 % an. Deswegen ist das Nettoeinkommen des Unternehmens auf 4,4 Milliarden US-Dollar (von 9,2 Milliarden US-Dollar im Q3 2021) gesunken.
Der Kurs der Meta-Aktie schaffte es zwar vor kurzem wieder, auf 140 US-Dollar anzusteigen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis diese Kursgewinne verpufften. Nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts fiel der Kurs innerhalb von wenigen Stunden um 25 %.
Reality Check für Reality Labs
Die enttäuschenden Ergebnisse von Meta für das dritte Quartal sind weitgehend auf die Ausgaben für Reality Labs zurückzuführen. Der Betriebsverlust der Metaverse-Abteilung, die für die Virtual- und Augmented-Reality-Projekte des Unternehmens verantwortlich ist, beläuft sich auf 3,7 Milliarden US-Dollar.
Für das Vorquartal belaufen sich die Ausgaben nur auf 2,8 Milliarden US-Dollar, womit die Gesamtausgaben für das Jahr 9,4 Milliarden US-Dollar betragen. Allerdings erwirtschaftete Reality Labs nur 285 Millionen US-Dollar an Einnahmen, gegenüber 558 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor.
Die Führungskräfte von Meta Platforms waren jedoch nicht überrascht von den negativen Ergebnissen. Laut Dave Whener, dem Chief Financial Officer des Unternehmens, setzt sich dieser Trend wahrscheinlich sogar fort.
Im letzten Quartalsbericht erklärte er bereits, dass die Betriebsverluste von Reality Labs im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich ansteigen werden. Auch danach will das Unternehmen die Investitionen in Reality Labs erhöhen, um das Betriebseinkommen langfristig zu steigern.
Meta CEO Mark Zuckerburg bleibt vom Metaverse überzeugt
In Anbetracht der Verluste hob Firmenchef Mark Zuckerberg die Erfolge hervor, die Meta im vergangenen Quartal erzielte. So erreichte Meta beispielsweise bei zwei der beliebtesten Anwendungen des Unternehmens neue Meilensteine.
Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer der Foto-Sharing-App Instagram stieg im Q3 auf zwei Milliarden an. Metas verschlüsselte Messaging-App WhatsApp verfügt inzwischen sogar über zwei Milliarden tägliche Nutzer.
Des Weiteren möchte Meta verstärkt darauf setzen, die Userfeeds durch Empfehlungen zu gestalten und sich so einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Die Dienstleistungen des Unternehmens sollen sich laut Zuckerberg zu einer Art von “Entdeckungs-Maschine” entwickeln.
Zuckerberg bleibt bezüglich der Metaverse-Ambitionen des Unternehmens weiterhin entschlossen. Dem CEO zufolge hat die Investition in “die nächste Computerplattform” weiterhin höchste Priorität.
Er glaubt, dass die Entwicklung des Metaverse “von historischer Bedeutung” ist und letztlich zu einem Paradigmenwechsel in der Art und Weise führen könnte, wie die Mitglieder der Gesellschaft miteinander interagieren.
Mit der Entwicklung und Mainstream-Adaption von Facebook hat Zuckerberg zwar bereits einen solchen Paradigmenwechsel erreicht. Investoren zweifeln jedoch zunehmend an der Fähigkeit von Meta, dies zu wiederholen.
Investoren zweifeln an Meta
Während Mark Zuckerberg zuversichtlich bleibt, werden die Stimmen der Zweifler immer lauter. Ein Analyst verglich Zuckerbergs Metaverse-Ambitionen mit denen des Protagonisten von Hans und die Bohnenranke, welcher an Bohnen glaubt, die ihn reich machen sollen.
Eine der lautesten Stimmen der Missbilligung kommt von einem der prominentesten Aktionäre des Unternehmens. In einem offenen Brief erklärt Brad Gerstner von Altimeter Capital, Meta müsse sich mit einem veränderten finanziellen Umfeld abfinden.
Gerstner drückt in dem Brief zwar sein unerschütterliches Vertrauen in Zuckerberg aus, schlägt aber gleichzeitig selbst mehrere Lösungen vor. So empfiehlt er beispielsweise einen Personalabbau, den Zuckerberg im Laufe des nächsten Jahres auch tatsächlich vornehmen möchte.
Letztendlich müsse das Unternehmen jedoch seine jährlichen Metaverse-Investitionen in die Reality Labs auf 5 Milliarden US-Dollar begrenzen, so Gerstner. In diesem letzten Punkt scheint Zuckerberg nicht nachgeben zu wollen.
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