Wer hegte diesen Gedanken nicht schon einmal: Was wäre, wenn Menschen unsterblich wären? Zumindest in Filmen haben wir es schon öfter gesehen. Somnium Space verwirklicht uns diesen Traum, nämlich im Metaverse!
Metaverse ist ja bekannterweise eine virtuelle Welt. User können darin so manche Sachen kreieren. Von zu Verkauf stehenden Parzellen bis hin zu den populären Metaverse-Avataren ist alles vorhanden. Das Unternehmen Somnium Space treibt das Ganze jetzt aber auf das nächste Level. In nächster Zeit soll es einen “Live-forever-Modus” geben. JA, du hörst richtig: Lebe für immer!
“Buchstäblich, wenn ich sterbe und all diese Daten vorher aufgenommen habe, können Personen oder meine Kinder ins Metaverse einsteigen und mit meinem Avatar reden. Du wirst einer bekannten Person (nach dem Tod) im Metaverse begegnen. In den ersten 10 Minuten der Konversation wird dir nicht auffallen, dass dies nicht diese Person ist, sondern AI.”
Artificial Intelligence (AI) kann laut Artur Sychov mit fortschreitender Entwicklung auch zu besseren Ergebnissen im Metaverse führen. Sychov ist der CEO von Somnium Space.
Somnium Space: Einfach nur ein weiteres Onlinespiel?
Das Metaverse von Somnium Space gibt es bereits. Als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Hardware-Implementierung ist die Metaverse Erfahrung bereits mit der VR-Brille Oculus Quest von Microsoft möglich. Ganz nach dem Vorbild der großen Player Decentraland und Sandbox können User Assets, wie Land oder Schuhe, dezentral über den Somnium Marktplatz kaufen. Bis auf die Hardware-Integrierung unterscheidet sich das Projekt aber nicht wesentlich von den gängigen Metaverse-Projekten. Wenn da nicht der Live-Forever-Modus wäre!
Du wirst dir vielleicht denken, dass diese Vorgehensweise etwas pietätlos ist. Aber hör dir die ganze Story an!
Sychov selbst hatte die Idee mit dem Modus als bei seinem Vater vor circa 5 Jahren ein aggressiver Tumor entdeckt wurde. Die Überlebensprognosen sahen laut den Ärzten schlecht aus. Der Gedanke, dass seine Kinder ganz ohne Erinnerung an ihren Großvater aufwachsen würden, setzte ihm zu. Der anschließende Tod seines Vaters, stieß in schließlich zu der Live-Forever Idee an.
“Leute denken, dass es im Metaverse um NFTs und Brands geht. Aber es ist nicht das. Es ist viel tiefgründiger.”
Mit dem Live-Forever-Modus ermöglicht es die Firma Daten in Form von Bewegungen bzw. Geräuschen von einer Person abzuspeichern und durch AI in das Metaverse zu bringen. Ein Avatar im Metaverse verkörpert dann die gespeicherten Daten, um eine reibungslose Interaktion zu ermöglichen. Laut Sychov ist die dadurch erreichbare Datenmenge einer Person um 100 bis 300 Mal größer als jene die mit einem üblichen Smartphone gewonnen werden kann. “Virtuelle Technologie kann die Bewegungen deiner Finger, Mundes, Augen und deines ganzen Körpers erfassen. Dadurch ist eine höhere Identifikation einer Person als mit Fingerabdrücken möglich”, so Sychov.
NFT und Tote im Metaverse – Alles nur Quatsch?
Das hört sich alles zu gut (oder zu abstrus) an, um wahr zu sein? Laut einer im Oktober 2020 veröffentlichten Studie, kommen Forscher zum Ergebnis, dass eine 5-minütige Beobachtung von menschlichen Bewegungen durch virtuelle Technologie jemanden mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit identifizieren kann. Und das bei einer Gruppe von 500 Leuten!
Die Idee, aus Daten Menschen zu machen, ist also kein Scherz. Zu Beginn nimmt Somnium lediglich Bewegungen und Geräusche von Personen auf deren eigenen Metaverse-Land auf. Die ersten Avatare soll es ab dem kommenden Jahr geben, die Qualität soll aber mit den Jahren stetig steigen. Es ist durchaus denkbar, mit den bereits jetzt gewonnenen Daten einer Person, wesentlich bessere Avatare in der Zukunft zu kreieren. Hier spielt die Entwicklung von AI eine wesentlich Rolle.
Sorgen um sensible Userdaten macht sich Sychov keine. Als dezentrales Unternehmen verkaufe Somnium keine Daten an andere Firmen. Viel mehr interessiere es Somnium absolut nicht wie du heißt oder was du in Real Life machst. Außerdem wird es den Live-Forever-Modus nur für jene geben, die Geld dafür bezahlen und der Erfassung von Bewegungen etc. ausdrücklich zustimmen.
Das Unternehmen kann bereits stolz/tragisch zum ersten Anwendungsfall berichten. Einer der Landbesitzer im Metaverse verstarb unerwartet. Auf Verlangen der Familie transferierte Somnium die Parzelle an einen Freund, welcher dort eine Gedenkstätte für den Verstorbenen errichtet hat. Wir sind natürlich gespannt, wie sich Somnium in Zukunft entwickelt und ob nicht noch so einige berühmte Persönlichkeiten neu zum Leben erweckt werden.
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