Die Finanzaufsichtsbehörden von Hongkong und Kanada warnten Anleger diese Woche vor den mit Kryptoanbietern verbundenen Risiken und planen nun die Ausweitung ihrer Krypto-Regulierungen.
Die Hongkonger Wertpapier- und Futureskommission (SFC) warnte die Anleger vor den Gefahren von zentralisierten Kryptodienstleistern (wie FTX), die Anlagen, Staking und andere profitorientierte Dienste anbieten.
Unterdessen verlor die kanadische Wertpapieraufsichtsbehörde (CSA) keine Zeit und erweiterte ihre Krypto-Regulierungen bereits.
Hongkong sieht Risiken für Anleger bei unregulierten Krypto-Plattformen
Angesichts des Zusammenbruchs von FTX warnte die SFC Anleger vor einem erheblichen oder sogar vollständigen Verlust ihrer Gelder. Dabei ging es insbesondere um Betrug oder den Untergang von Kryptoplattformen.
Vor allem die Plattformen, die feste bzw. hohe Zinssätze für Einlagen garantieren, nahm die Behörde ins Visier. Wie die Aufsichtsbehörde erklärte, sind Kryptoeinlagen unreguliert und unterscheiden sich somit von geschützten Bankeinlagen. So betonte die SFC:
“Digitale Vermögenswerte sind erhöhten Risiken ausgesetzt, dazu gehören unzureichende Liquidität, hohe Preisvolatilität, undurchsichtige Preisgestaltung, potenzielle Marktmanipulation, Hacking und Betrug. Daher können sie ihren gesamten Wert verlieren.”
Weiter heißt es, die SFC habe das Angebot und die Marketingmaterialien nicht geprüft, wodurch die Anleger keinerlei Schutz genießen. Den Worten des Finanzministers Paul Chan Mo-Po zufolge sei Krypto unaufhaltsam. Demnach könnte das Land womöglich die Regeln verschärfen, ohne das Wachstum des Sektors zu ersticken.
Kanada verschärft Regulierungen für Krypto und Verwahrungsdienste
Auch die kanadische Wertpapieraufsichtsbehörde (CSA) gab eine Verschärfung der Aufsichtsvorschriften für Kryptowährungen bekannt. Das Ende von FTX veranlasste sie ferner dazu, die für inländische Plattformen geltenden Standards zu erweitern. Dies gilt auch für ausländische Plattformen, die für Kanadier zugänglich sind.
Dazu gehört unter anderem, dass die Vermögenswerte kanadischer Kunden bei der richtigen Depotstelle verwahrt und vom Hauptgeschäft der Plattform getrennt bleiben müssen. Außerdem soll kanadischen Kunden kein gehebeltes Trading gewährt werden.
Laut Angaben der CSA gelten Verwahrer, die der Aufsicht einer Finanzaufsichtsbehörde in Kanada, den Vereinigten Staaten oder einem vergleichbaren Land unterliegen, als qualifiziert.
Interessanterweise sieht die CSA keinen Grund, Stablecoins oder Stablecoin-Vereinbarungen als Wertpapiere und/oder Derivate einzustufen. Demzufolge erinnerte die Behörde Krypto-Handelsplattformen daran, dass es gegen das Gesetz verstößt, kanadischen Kunden die Interaktion mit derartigen Vermögenswerten zu gestatten.
Weitere Informationen über ihre Regelerweiterungen würde die CSA laut eigenen Angaben noch veröffentlichen.
FTX-Zusammenbruch erzwingt neue Regeln
Der FTX-Zusammenbruch verdeutlichte, wie stark Plattformen auf ihre eigenen Token angewiesen sind. Einigen Behauptungen zufolge habe der ehemalige CEO Sam Bankman-Fried tatsächlich gegen das Gesetz verstoßen, als er Kundengelder für seine Geschäfte kanalisierte.
Daher haben Regeln zur Trennung von Geldern des Primärgeschäfts und denen der Kunden jetzt oberste Priorität. Schon bald könnten weitere Länder dem Beispiel von Kanada sowie Hongkong folgen und ihre Aufsicht über die Plattformen ausweiten.
Die jüngsten Beschlüsse aus Hongkong und Kanada zielen primär darauf ab, einige der Schlupflöcher zu schließen, die FTX ausgenutzt hat.
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