Das DeFI-Ökosystem wächst immer schneller an. Regulierungsbehörden sind bereits auf den Trend aufmerksam geworden. Ein neues US-amerikanisches Gesetz könnte zu einer großen Gefahr für Stablecoins und die Krypto-Branche werden.
In diesem Jahr ist die Nachfrage und damit auch die Ausgabe von Stablecoins enorm angestiegen. Die Marktkapitalisierung von Tether hat sich beispielsweise in diesem Jahr fast vervierfacht.
Aktuell sind mehr als 20 Milliarden Token im Umlauf. Dieser Trend bereitet den Regulierungsbehörden Sorgen. Stablecoins stellen den Großteil der Liquidität im DeFi-Sektor zur Verfügung. Damit wäre das Kreditangebot geringer, das unter anderem für die immer größer werdende Anzahl von Yield-Farmen benötigt wird.
Laut einer Studie von IntoTheBlock könnten neue regulatorische Maßnahmen ein Transaktionsvolumen in Höhe von bis zu einer Billion USD in der aufblühenden DeFi-Branche betreffen bzw. gefährden.
Was ändert sich, wenn der neue Stable Act in Kraft tritt?
Der „Stable“ Act, ein Gesetzesentwurf des US-Kongresses, möchte strengere Regelungen für Stablecoin-Emittenten wie z.B. Tether einführen. Stablecoins-Emittenten benötigen, wenn das Gesetz in Kraft tritt, eine Banklizenz, die aktuell keiner der Anbieter vorweisen kann.
Im letzten Defiant-Newsletter wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Regulierungsmaßnahmen eine große Gefahr für den DeFi-Sektor sein können, da dessen Performance von Stablecoins wie USDC, USDT und DAI abhängt.
Im Rahmen des Stable Acts muss jede neue Stablecoin-Emission 6 Monate vorher bei der FED angemeldet und genehmigt werden. Außerdem sollen Stablecoins von der Federal Reserve versichert bzw. direkt bei der Federal Reserve hinterlegt werden. Damit soll die Umwandlung in USD erleichtert werden.
Laufende Anhörungen sind ebenfalls Bestandteil des neuen Gesetzes. Falls der Stable Act wirklich verabschiedet wird, so hat dies enorme Auswirkungen auf die gesamte Krypto-Branche.
Transaktionen in Höhe von 1 Billion USD vom Gesetz betroffen
Der Autor des Artikels, IntoTheBlock-Analyst Lucas Outumuro, meint, dass falls die harten Regulierungen verabschiedet werden, Transaktionen mit Stablecoins verboten werden könnten,
Im Jahr 2020 beläuft sich die Summe aller Transaktionen, die bisher mit USDT, USDC und DAI getätigt wurde, auf über 1,04 Billionen Dollar. Wenn das Stable-Gesetz in diesem Moment verabschiedet werden würde, wären diesen Transaktionen nicht mehr rechtskonform.
Laut seiner Einschätzung könnten zentralisierte Stablecoins wie USDC und USDT die Anforderungen des Stable Acts, wie z.B. eine notwendige Banklizenz, erfüllen. Aktuell befinden sich ca. 3,3 Milliarden davon im Umlauf. Dezentrale Assets wie DAI könnten allerdings große Probleme bekommen.
Desweiteren wäre Software, die zur Validierung der Stablecoins benötigt wird, ebenfalls illegal, solange sie nicht von einer registrierten Bank betrieben wird. Da die Mehrheit der Stablecoins auf dem ERC-20 Standard basiert, wäre Ethereum nach der Verabschiedung in großen Schwierigkeiten.
Die EZB hat sich auch schon zu Stablecoins geäußert und vor diesen gewarnt. Andere internationale bzw. nationale Regulierungsmaßnahmen könnten dem Vorbild des US-Gesetztes folgen. Viele Stablecoinanbieter könnten sich aus dem US-Markt zurückziehen.
Geschrieben on Martin Young, übersetzt von Maximilian Mußner.
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