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NFT in Deutschland: BaFin ordnet Regulierung ein

3 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Die BaFin beaufsichtigt Banken und Finanzdienstleister, private Versicherungsunternehmen und den Wertpapierhandel.
  • In diesen Bereichen ist die "Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht" auch zuständig für den kollektiven Verbraucherschutz.
  • Gestern veröffentlichte das Staatsorgan einen Fachartikel zur regulatorischen Einordnung von NFT.
  • promo

Ein NFT erfüllt in Deutschland für gewöhnlich weder die Kriterien eines Wertpapiers noch einer Vermögensanlage.

Dies veröffentlichte die BaFin gestern in einem Fachartikel über die regulatorische Einordnung von NFTs. Gleichwohl sei eine Einzelfallbetrachtung wichtig, da “die Technik vielfältige Anwendungsformen bietet”.

NFT Technologie im Finanzsektor

NFTs sind digitale Vermögenswerte, die auf einer Blockchain-Plattform wie Ethereum ausgegeben werden können. Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) sind NFTs einzigartig und kommen daher nicht als Währung infrage. Denn jeder NFT hat einen individuellen Wert – anders als bei Bitcoins, die alle dem aktuellen Kurswert unterliegen. Damit sind die bisher bekannten NFTs im Regelfall “kein E-Geld”.

Die Anwendungsfelder dieser Nicht-Fungiblen-Token sind vielfältig – sie werden oft für digitale Kunstwerke, Sammlerstücke oder virtuelle Immobilien verwendet.

Dennoch bauen sie aus technischer Perspektive auf denselben Systemen wie andere Kryptowerte auf.

Damit gelten die gleichen Vorteile und Risiken für NFT, wie für Kryptowerte – wenn sie als Finanzinstrument qualifiziert werden.

NFT Bild blau
Ein Bild von BaFin

Wann ist ein NFT ein Wertpapier?

Eines stellt die BaFin klar: Derzeit gibt es keine rechtliche Einstufung von NFTs als Wertpapier “im aufsichtsrechtlichen Sinne”.

Wenn NFT jedoch wertpapierähnliche Rechte verkörpern, übertragbar und handelbar sind, müssen sie gemäß der EU-Prospektverordnung oder dem Vermögensanlagengesetz als Vermögensanlagen klassifiziert werden und es muss ein Prospekt erstellt werden.

“NFT sind als Wertpapiere einzuordnen, wenn sie wertpapierähnliche Rechte verkörpern, übertragbar und auf dem Finanzmarkt handelbar sind. “

Die Handelbarkeit von NFT erfordert eine Mindeststandardisierung, die gegeben ist, wenn die Token keine unterschiedlichen Rechte vermitteln.

Derzeit fehlt es NFT jedoch oft an verkörperten wertpapierähnlichen Rechten und einer Standardisierung, sodass eine Einstufung als Wertpapier nicht gegeben ist.

Aber es nicht ausgeschlossen, dass NFTs in Zukunft als Wertpapiere eingestuft werden könnten.

Es kommt auf den Einzelfall an.

Nicht-Fungible Token als Vermögensanlage

NFTs können neben der Einordnung als Wertpapier auch als Vermögensanlage nach dem Vermögensanlagengesetz qualifiziert werden.

Dient ein NFT als Eigentumsnachweis für einen Kunstgegenstand, kann dieser als sonstige Anlage nach dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) eingestuft werden.

Wenn jedoch weniger als 20 NFTs im Rahmen einer Emission ausgegeben werden, besteht keine Verpflichtung zur Erstellung eines Prospekts oder eines Vermögensanlageinformationsblatts.

Wieder entscheidet der Einzelfall über die rechtliche Einordnung.

Die Problematik mit der Geldwäsche

NFTs bergen aus Sicht der BaFin ähnliche Geldwäscherisiken wie andere Kryptowerte. Zum Beispiel anonyme Transaktionen und die Nutzung unbeaufsichtigter Plattformen und Zahlungskanäle. Da NFTs jedoch in ihrer Konstruktion und Verwendung vielseitig sind, variiert das Risiko von Token zu Token.

Ein Bild von Handelskontor

NFT werden derzeit hauptsächlich als Kunst und Sammlerstücke gehandelt und können hohe Preise erzielen, was sie für Geldwäsche attraktiv macht. Insbesondere durch Scheinverkäufe zur Preissteigerung.

Was wir von dem BaFin-Artikel lernen

Laut Bundesanstalt für Finanz-Dienstleistungs-Aufsicht (BaFin) bietet die Verwendung von NFTs viele Vorteile. Zum Beispiel die Möglichkeit, die Echtheit von digitalen Assets zu überprüfen oder die Nachverfolgung von Besitztümern zu erleichtern.

Allerdings warnt Aufsichtsbehörde auch vor den Risiken, die mit NFTs verbunden sind, wie zum Beispiel der hohen Volatilität der Preise, dem Fehlen einer zentralen Regulierung und der Gefahr von Betrug und Diebstahl.

Die BaFin betont auch, dass NFTs in Deutschland einer Regulierung unterliegen können, vornehmlich wenn sie als Finanzinstrumente gelten. In diesem Fall müssen die Herausgeber von NFTs eine Lizenz von der BaFin erhalten und die entsprechenden regulatorischen Anforderungen erfüllen.

Zusammenfassend ist der Einsatz von NFTs eine aufregende Entwicklung, die viele Möglichkeiten bietet, aber auch mit Risiken verbunden ist. Es ist wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und sicherzustellen, dass NFTs in einer sicheren und regulierten Umgebung verwendet werden.

“Alles in allem sind NFT aufsichtsrechtlich derzeit sehr differenziert einzuordnen”, fasst der BaFin-Artikel zusammen.

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