Ripple plant die Übernahme von Circle für bis zu 11 Milliarden USD. Die Community reagiert alarmiert – denn viele sehen darin eine Abkehr von XRP.
Droht eine Zentralisierung des Stablecoin-Markts? Der mögliche Deal könnte die Krypto-Landschaft langfristig verändern.
Ist XRP damit Geschichte?
Ripple, das Unternehmen hinter XRP, hat sich lange als Lösung für grenzüberschreitende Zahlungen positioniert und zielt darauf ab, traditionelle Systeme wie SWIFT zu ersetzen. Allerdings hat der rasche Aufstieg von Stablecoins, einschließlich USDC, und deren vielversprechende Zukunft die Rolle von XRP überschattet.
„Sie versuchen, Circle zu kaufen, weil Stablecoins den Anwendungsfall, den XRP erfüllen sollte, völlig nutzlos machen“, kommentierte X-Nutzer R89Capital .
Dieser Nutzer schlug auch vor, dass Ripples Bereitschaft, viel Geld für Circle auszugeben, darauf zurückzuführen ist, dass sie „Milliarden von USD an XRP an den Einzelhandel abgeladen haben“, in Anspielung auf den langwierigen Ripple-SEC-Rechtsstreit. Diese Ansicht findet Zustimmung bei vielen anderen X-Nutzern.
„Es gab nie einen größeren Betrug im Krypto als Ripple. Es ist einer der größten Betrugsfälle in der Geschichte der Finanzen“, fügte R89Capital hinzu.
Das Argument, dass USDC XRP überflüssig machen könnte, basiert auf der Preisstabilität von Stablecoins und ihrer weit verbreiteten Akzeptanz durch traditionelle Finanzinstitute (TradFi). Mit einer Marktkapitalisierung von 61 Milliarden USD ist USDC nicht nur ein Stablecoin, sondern eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Blockchain, die von großen Organisationen unterstützt wird.
In diesem Kontext könnte der Erwerb von Circle für bis zu 11 Milliarden USD Ripple ermöglichen, die Position von USDC zu nutzen, anstatt weiterhin dagegen zu konkurrieren. Darüber hinaus könnte der Besitz von USDC Ripples Stellung im digitalen Finanzbereich stärken. Das Unternehmen hat kürzlich eine Reihe von Übernahmen getätigt. Kürzlich hat Ripple seinen eigenen Stablecoin, RLUSD, mit einer Marktkapitalisierung von 310 Millionen USD eingeführt, aber dies verblasst im Vergleich zu USDC.
Die Übernahme von Circle würde es Ripple ermöglichen, USDC in sein Ökosystem zu integrieren und die Beziehungen von Circle zu großen Finanzinstituten zu nutzen, um seinen Marktanteil zu vergrößern. Dieser Schritt könnte auch die Abhängigkeit von Ripple von XRP verringern, das einem starken Wettbewerb von Stablecoins und anderen Zahlungslösungen ausgesetzt ist.
Vorteile und Risiken im Überblick
Allerdings hat die Krypto-Community tiefe Bedenken hinsichtlich des Deals geäußert. X-Nutzer GwartyGwart verglich Ripples Übernahme von Circle mit „Hooli, das Pied Piper kauft“, und deutete auf potenzielle negative Folgen hin, ähnlich wie in der TV-Serie Silicon Valley.
In der Zwischenzeit warnte X-Nutzer 0xShual, dass der Deal „Massenpanik“ im Markt auslösen könnte, da Ripples Kontrolle über USDC die Macht zentralisieren und die dezentrale Natur des Stablecoin-Ökosystems untergraben könnte. Wenn Ripple USDC kontrolliert, befürchtet die Community, dass es seine eigenen Interessen priorisieren könnte, was der Transparenz und dem Vertrauen, das USDC aufgebaut hat, schaden könnte.
Trotz dieser Bedenken bietet der Deal Chancen für Ripple. Sollte die Übernahme gelingen, könnte Ripple zu einem wichtigen Akteur auf dem Stablecoin-Markt werden und mit Konkurrenten wie Tether (USDT) konkurrieren.
Mit der anfänglichen Ablehnung von Circle und dem Druck von Wettbewerbern wie Coinbase steht Ripple jedoch vor großen Herausforderungen bei der Umsetzung des Deals. Im aktuellen Krypto-Markt ist die Übernahme von Ripple durch Circle ein strategischer Schritt und ein Test für Ripples Ambitionen, die Zukunft des digitalen Finanzwesens neu zu gestalten.
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