Der Rechtsstreit zwischen Ripple Labs, dem Unternehmen hinter der Kryptowährung XRP, und der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC, läuft nun seit Monaten. Bisher ohne bahnbrechende Ergebnisse. Allerdings scheint sich der Fall nun auch auf die weltweit größte Krypto-Börse Binance auszuweiten.
Gerichtsdokumenten ist zu entnehmen, dass das Anwaltsteam von Ripple Labs CEO Brad Garlinghouse Dokumente von der Binance Holdings Limited angefordert hat. Dabei geht es um Informationen, die für Garlinghouse „für den Fall relevant und auf anderem Wege nicht erhältlich“ seien. In dem Antrag ist zu lesen:
„Herr Garlinghouse beantragt eine Offenlegung im Ausland, da er glaubt, dass Binance Holdings Limited einzigartige Dokumente und Informationen zu diesem Fall besitzt. Insbesondere in Bezug auf den Prozess, wie Transaktionen in XRP, die Herr Garlinghouse auf ausländischen Handelsplattformen für digitale Vermögenswerte getätigt haben soll, durchgeführt wurden.“
XRP – Wertpapier oder Kryptowährung?
Bei dem Rechtsstreit zwischen Ripple Labs und der SEC geht es um die Frage, ob die native Kryptowährung von Ripple, XRP, ein Wertpapier oder eine Kryptowährung ist. Sollte das Gericht entscheiden, dass XRP ein Wertpapier ist, hat Ripple Labs XRP jahrelang ohne notwendige Lizenz der SEC ausgegeben.
Die bei Binance beantragten Dokumente sollen nun klären, ob der Ripple-CEO über Jahre rund 357 Millionen XRP Coins auf der Krypto-Plattform an internationale Investoren verkauft hat. Das Augenmerk liegt hier auf „internationale Investoren“, denn das Wertpapiergesetz von 1933 bezieht sich lediglich auf inländische Verkäufe. Somit wäre die SEC für den Verkauf von XRP gar nicht zuständig – dann wäre die Frage, ob XRP ein nicht registriertes Wertpapier ist, hinfällig.
XRP Whales: Große Transaktionen
Wie die Daten von Whale Alert zeigen, dass in den letzten Stunden rund 250 Millionen XRP aus einer anonymen Wallet an die Krypto-Börse Bitstamp gingen. Zum Zeitpunkt des Transfers lag der Ripple Preis bei 0,7 US-Dollar. Entsprechend lag der Transferwert bei über 177 Millionen US-Dollar.
Und auch Ripple selbst sorgt für Fluktuation: In den letzten Tagen transferierte Ripple über 5 Millionen XRP an die chinesische Plattform Huobi, um Liquidität bereitzustellen. Zusätzlich erhielt Jed McCaleb als Mitbegründer und ehemaliger CTO ganze 182,3 Millionen XRP. In der Vergangenheit erhielt McCaleb XRP in großen Mengen und verkaufte die Coins teilweise an den Krypto-Börsen. Dafür ernteten Ripple und McCaleb häufig Kritik, da der große Abverkauf der Coins den XRP Preis beeinflusst hatte.
Am 20. Juli 2021 betrug der Ripple Preis 0,51 US-Dollar, mittlerweile rangiert der XRP Preis aber um 0,72 US-Dollar.
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