Seit kurzem verfügt Russland über den zweitgrößten Bitcoin Mining Sektor der Welt – direkt nach den Vereinigten Staaten. Könnte der Spitzenreiter bald abgelöst werden?
Einst galt China als das weltweit führende Mining Zentrum: Satte 65 % bis 75 % der gesamten Bitcoin Hashrate entfielen auf das Land. Doch seit die Regierung den Sektor im Jahr 2021 für illegal erklärte und einige der weltweit größten Mining Farms schloss, veränderte sich die globale Gewichtung des Sektors.
Infolgedessen entstanden nicht nur im Osten neue Mining Hotspots – so auch in Kasachstan. Auch in den USA fuhren Miner ihre Kapazitäten hoch, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Schließlich konnte das Land die weltweite Führung übernehmen.
Doch die Dinge ändern sich schnell und möglicherweise werden die USA ihren Vorsprung nicht viel länger halten können.
Laut dem russischen, mit Wasserkraft betriebenen Mining Unternehmen BitRiver, erreichten Russlands Kapazitäten zwischen Januar und März 2023 einen Spitzenwert von einem Gigawatt. Damit nimmt das Land erstmalig den zweiten Platz ein.
Der russischen Tageszeitung Kommersant zufolge meinte BitRiver CEO Igor Runets, Russlands Aufstieg sei auf die Entwicklungen in den USA zurückzuführen. Steigende Strompreise und die Abschaffung von Steueranreizen hätten sich demnach negativ auf den Sektor ausgewirkt. Er fügte hinzu:
“Darüber hinaus kaufte die überwiegende Mehrheit der amerikanischen Miner das Equipment auf Kredit. Viele überschuldete Unternehmen stehen daher kurz vor dem Konkurs oder sind bereits bankrott.”
Amerikanische Bitcoin Miner zahlen höhere Steuern
Die steuerliche und regulatorische Situation amerikanischer Miner hat sich in letzter Zeit deutlich verschlechtert.
Zuvor ermöglichten Ausnahmeregelungen es qualifizierten Großrechenanlagen in Montana, einen reduzierten Steuersatz zu zahlen. Jetzt hingegen sollen zusätzliche Steuern für Miner anfallen.
Im Haushaltsplan 2023 schlug das US-Finanzministerium eine Verbrauchssteuer von unglaublichen 30 % auf die Energiekosten von Mining Anlagen vor. Ferner sollen Unternehmen dazu verpflichtet werden, Angaben über Stromverbrauch sowie genutzte Energiequellen zu machen.
Laut dem im März veröffentlichten “Greenbook” des US-Finanzministerium, habe das zunehmende Krypto-Mining negative Auswirkungen auf die Umwelt. Zudem würde es die Energiepreise in die Höhe treiben. Die Besteuerung des Stromverbrauchs von Minern könnte den Aktivitäten sowie den damit verbundenen Umweltauswirkungen angeblich entgegenwirken.
Während US-Bundesgesetzgeber Steuererhöhungen als Mittel zur Eindämmung des Sektors erwägen, haben einzelne Staaten einen noch direkteren Ansatz gewählt.
Buncombe County in North Carolina beispielsweise will ein einjähriges Moratorium für alle Mining-Aktivitäten verhängen. Dies soll der lokalen Regierung Zeit geben, die Vorgaben zur Flächennutzung neu zu formulieren, um Bitcoin Mining Anlagen angebracht zu integrieren. Angeblich könnten letztere ansonsten negative Auswirkungen auf die Gemeinden haben.
Inzwischen brachte auch der texanische Senat einen Gesetzesentwurf ein. Dieser soll neben der Besteuerung auch regeln, auf welche Weise Bitcoin Miner mit dem staatlichen Stromnetz interagieren.
Mining-Aktivitäten in Russland erhalten staatliche Unterstützung
Während lokale, staatliche und nationale Behörden in den USA versuchen, das Bitcoin Mining einzudämmen, deuten die jüngsten Entwicklungen in Russland auf das Gegenteil hin.
Wie vor kurzem berichtet, plant die russische Regierung ein neues 100-Megawatt-Mining-Zentrum in Ostsibirien zu subventionieren.
Die neue Mining Farm wird von BitRiver gebaut und soll weder Grund- noch Immobiliensteuern zahlen. Stattdessen soll sie von einem reduzierten Einkommenssteuersatz profitieren und subventionierten Strom zu 50 % des üblichen Tarifs erhalten.
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