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Solana – Erschüttert durch enge Verbindungen zu FTX?

3 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Lange Zeit galt die enge Verbindung von Sam Bankman-Fried (SBF) mit der Solana Foundation als erfolgversprechende Symbiose.
  • Anleger, die in das SOL Token investiert waren, dürften innerhalb des letzten Monats wenig Freude gehabt haben.
  • Die Zukunft des SRM Tokens bleibt ungewiss.
  • promo

Die nun über einen Monat zurückliegende Insolvenz der bis dato zweitgrößten Kryptobörse FTX zieht noch immer Nachwirkungen in weiten Teilen der Krypto-Welt mit sich.

Alameda Research als Schwesterfirma und Market Maker ist von der Insolvenz ebenso betroffen.

Neben milliardenschweren Verlusten von Kundenvermögen, die im Rahmen des Skandals und der anschließenden Insolvenz der Börse entstanden sind, haben auch diverse etablierte Projekte gelitten. Insbesondere wer eine enge finanzielle und strategische Beziehung mit FTX und Alameda Research führte.

Allen voran das Ökosystem rund um die Solana Blockchain.

Lange Zeit galt die enge Verbindung von Sam Bankman-Fried (SBF) mit der Solana Foundation als erfolgversprechende Symbiose. Mittlerweile hat sich einiges geändert, und der Schneeballeffekt des Crashs hat wohl keine Layer 1 Blockchain mehr erschüttert.

Allein die direkten Verluste in Form von FTT und SRM Tokens, sowie Unternehmensanteilen an FTX bewegen sich im neunstelligen Bereich.

Die indirekten Auswirkungen zeigen sich dabei allerdings auf verschiedenen Ebenen und bieten reichlich Nährboden für Spekulationen.

Solana Token auf Talfahrt

Anleger, die in das SOL Token investiert waren, dürften innerhalb des letzten Monats wenig Freude gehabt haben. Der Kurs sank im Angesicht der engen Verknüpfungen mit FTX/Alameda innerhalb der letzten dreißig Tage um etwa 65 %.

Grund hierfür dürften unter anderem knapp 49 Millionen SOL Tokens (derzeit ca. 680 Millionen USD wert) sein, die sich nun in Gewahrsam von Insolvenzverwaltern befinden. Zwar sind die Tokens zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags noch in Staking-Contracts eingefroren, werden aber im Laufe des Insolvenzprozesses der nächsten Jahre früher oder später liquidiert werden müssen.

Vermutlich lässt sich ein Teil der negativen Preis-Auswirkung durch OTC (Over-the-counter, also Direktgeschäfte zwischen institutionellen Investoren außerhalb der Börsen) abfedern. Die Erwartung zukünftiger Abverkäufe des Tokens im hohen neunstelligen Bereich treiben aber in jedem Falle schon jetzt den Preis nach unten.

Wrapped-Assets auf SOL?

Ein weiteres Problem, dass das Vertrauen in SOL erschüttert, sind die sogenannten Wrapped Assets auf der Blockchain. So mussten Nutzer zum Interagieren mit Bitcoin (BTC) oder Ether (ETH) auf SOL ein Bridge Protocol nutzen, welches die originalen Werte auf ihrer ursprünglichen Blockchain verwahrt hat, während auf Solana die entsprechende Anzahl in Form von Derivaten geminted wird.

In diesem Falle soBTC und soETH. Das sollte nicht weiter problematisch sein, da diese in der Regel 1:1 gegen echte Bitcoin oder Ether eingelöst werden können und somit immer annähernd zum selben Wert gehandelt werden.

Unglücklicherweise wurden beide Derivate von FTX ausgegeben und „abgesichert“. Aufgrund des Liquiditätsengpasses ist ein 1:1 Umtausch nun nicht mehr möglich, was dafür sorgt, dass soBTC 94 % unter seiner BTC-Kopplung gehandelt wird, und soETH 86 % unter seiner ETH Kopplung.

Wrapped Bitcoin Kurs
Ein Bild von: Coingecko
Wrapped Ethereum Kurs
Ein Bild von: Coingecko

Dies ist insofern problematisch, als diverse DeFi Protokolle sich auf die Stabilität der beiden Leitwährungen im SOL Ökosystem verlassen haben und jetzt ebenfalls Liquiditätsprobleme erfahren.

Serum

Eines dieser DeFi Protokolle ist Serum. Dabei handelt es sich um eine dezentralisierte Börse, die aufgrund der geringen Transaktionskosten und hohen Performance auf der SOL Blockchain entwickelt wurde.

Auch hier hatte SBF von Beginn an seine Finger mit im Spiel und hält aus diesem Grund mit FTX als maßgeblichem Investor die sogenannte Upgrade Autorität. Ohne diese sind dem Team des dezentralen Projekts die Hände gebunden – was ein nicht tragbares Sicherheitsrisiko für alle Nutzer darstellt.

Dies führte dazu, dass Serum auch das letzte bisschen an Liquidität und Handelsvolumen verlor. Aus diesem Grund gab das ehemalige Serum Team kürzlich auf Twitter bekannt, dass das Projekt nicht weitergeführt werden würde und stattdessen an einer alternativen Kopie des Protokolls gearbeitet wird. Die Zukunft des SRM Tokens bleibt ungewiss.

Was bringt die Zukunft?

Ohne Zweifel ist das Vertrauen in die Blockchain noch brüchiger geworden. Dabei baut das Projekt schon auf keiner soliden Historie auf, nachdem die Blockchain dieses Jahr bereits vier Mal komplett ausgefallen war.

Sicher ist auch, dass vermehrt Tokens des SOL Ökosystems im Liquidationsprozess von FTX und Alameda verkauft werden müssen. Sowohl die Abverkäufe, als auch die Erwartung dieser, werden keinen positiven Einfluss auf die Preise mit sich bringen.

Für Projekte die große Mengen ihrer Tokens an Market-Maker Alameda Research oder FTX aushändigten, damit diese für Liquidität am Markt sorgen, tritt nun das exakte Gegenteil ein. BeInCrypto beschreibt den genauen Vorgang hier.

Es wird sich zeigen, ob das angeschlagene Vertrauen in Solana den langfristigen Erfolg untergräbt. Kurz- und mittelfristig sollte das Buhlen um Kapital und Developer wohl zugunsten von Konkurrenten wie beispielsweise dem Layer 1 Near Protocol oder Layer 0 Lösungen wie dem Cosmos Network ($ATOM) ausfallen. All das bleibt reine Spekulation und stellt in keiner Weise Anlageberatung dar.

Lasse Ufermann Flovtec

Lasse Ufermann ist Business Developer bei dem Schweizer Krypto Market-Maker flovtec und beschäftigt sich insbesondere mit den Entwicklungen und Möglichkeiten im Bereich DeFi.

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In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project gibt dieser Meinungsartikel die Perspektive des Autors wieder und spiegelt nicht unbedingt die Ansichten von BeInCrypto wider. BeInCrypto bleibt einer transparenten Berichterstattung und der Einhaltung höchster journalistischer Standards verpflichtet. Den Lesern wird empfohlen, die Informationen unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.

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Toni Lukic ist der Chefredakteur von BeInCrypto Deutschland. Seit 2022 ist er Mitorganisator des monatlichen Meetups "Crypto Invest Berlin" und spricht auf Konferenzen zu Krypto, Web3 und Blockchain. Außerdem ist er als Berater für Krypto-Startups tätig und ab April 2023 Mentor des DeFi Talents Kurses am Blockchain Center der Frankfurt School. An dieser Schule absolvierte er zuvor den NFT-Talents-Kurs und das Influencer by DNA-Programm. Im Jahr 2019 schloss er sein Studium der...
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