In Portugal möchte man nun ein ausgeklügeltes Steuersystem einführen, um die Gesetzeslücke rund um Kryptowährungen zu schließen. Aus diesem Grund erkunden wir 3 alternative Steueroasen Europas.
Werden wir Zeuge vom Ende der Steueroase Portugal? Bisher existierte die Krypto-Freundlichkeit des Landes aufgrund einer Gesetzeslücke: Kryptowährungen sind in Portugal nicht als Asset, sondern als Währung anerkannt.
Das bedeutet, dass Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln oder Krypto-Dienstleistungen anbieten, steuerpflichtig sind. Für normale Investoren gilt dies allerdings nicht. Dieser Zustand machte Portugal lange Zeit zur Steueroase für jegliche Krypto-Liebhaber.
Das portugiesische Finanzministerium liebäugelt nun jedoch mit der Einführung einer Kapitalertragsteuer für Kryptowährungen. So bestätigte der Finanzminister Portugals, Fernando Medina, dass Krypto-Vermögenswerte in naher Zukunft der Besteuerung unterliegen werden.
“Mehrere Länder haben bereits Systeme. Mehrere Länder bauen ihre Modelle in dieser Angelegenheit auf, und wir werden unser eigenes aufbauen.”
Fernando Medina, Finanzminister von Portugal
Die portugiesischen Steuerbehörden prüfen derzeit die Steuerlage in anderen Ländern, um Empfehlungen für die Regulierung zu erarbeiten. Eine Ausnahme bietet dabei eventuell die portugiesische Insel Madeira.
Madeira will Steueroase für Krypto-Liebhaber werden
Die Steueroase Madeira gehört zu Portugal, gilt jedoch als Sonderwirtschaftszone. Aus diesem Grund gelten auf der Insel andere Steuergesetze. Die Regierung möchte Krypto-Gewinne nicht versteuern und sich so als Krypto-Hub etablieren. Gesetzliches Zahlungsmittel soll Bitcoin allerdings erstmal nicht werden. Ob das alles trotz der Regulierungen Portugals in Zukunft möglich sein wird, ist allerdings unklar.
Zypern als europäischer Geheimtipp
Die östliche Mittelmeerinsel bietet mit 10 Sommermonaten nicht nur ein angenehmes Klima, sondern gilt ebenso als Geheimtipp für Steuersparer. Zypern ist für ausländisch erwirtschaftetes Einkommen steuerfrei. Weiter unterliegen Kapitalerträge wie Dividenden oder Zinsen nicht der Besteuerung und auch Erlöse durch Verkäufe von Aktien bleiben immer steuerfrei. Das macht Zypern in Kombination mit einer guten Anbindung und komplikationslosen Bürokratie zu einer durchaus beliebten Steueroase für Europäer.
In Malta effektiv 5 % Steuern zahlen?
Offiziell gelten in Malta zwar 35 % Körperschaftssteuer, doch ausländischen Gesellschaftern ist eine Erstattung in Höhe von 80 % möglich. Beim Steuersystem wurde Malta von einem globalen Steuerberatungs-Konzern unterstützt. So konnte man ein EU-kompatibles und gleichzeitig unternehmerfreundliches Umfeld zu schaffen. Besonders interessant: Die größten Industrien in Malta sind die Finanz- und Gaming-Industrie. Sie tragen am meisten zum Bruttosozialprodukt bei.
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