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Telegram einigt sich mit der SEC

2 min
Aktualisiert von Alex Roos
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IN KÜRZE

  • Die SEC und Telegram haben sich auf eine Strafzahlung von 18,5 Mio. USD geeinigt.
  • Von den ursprünglich eingenommen 1,8 Mrd. USD kann Telegram nur noch rund 1,2 Mrd. an die Investoren zurückbezahlen.
  • Der Quellcode des Telegram Open Network wird seitens der Krypto-Community unter dem Namen Free TON weiter verwendet.
  • promo

Der Rechtsstreit zwischen der US-Wertpapieraufsicht SEC und Telegram ist beendet. Neben einer relativ geringen Strafzahlung von 18,5 Mio. USD muss Telegram 1,2 Mrd. USD an die Investoren des TON-Netzwerks zurückzahlen.
Telegram wurde wegen dem unerlaubten Verkauf von Wertpapieren von der Security Exchange Commission (SEC) verklagt. Das Unternehmen der russischen Brüder Pavel und Nikolai Durov nahm durch den privaten Token Sale des Telegram Open Networks insgesamt 1,8 Mrd. USD ein.

SEC vs. Telegram

Die Klage gegen Telegram war eine der umstrittenen Handlungen der SEC in der Kryptowirtschaft. Das Telegram Open Network (TON) war beinahe fertig entwickelt. Laut der Vereinbarung zwischen den Durovs und ihren Investoren musste das Mainnet spätestens am 31. Oktober 2019 live gehen. Nur wenige Tage vorher reichte die SEC ihre Klage ein und stoppte das Projekt damit. Die SEC wusste seit fast einem Jahr über die Entwicklung von TON und den Verkauf der nativen GRAM-Tokens des Netzwerks bescheid. Laut eigenen Aussagen der Durovs arbeitete Telegram auch mit den Behörden zusammen, um so Rechtssicherheit zu erhalten. Dennoch ließ die SEC Telegram gewähren, nur um das Projekt kurz vor dem kritischen Zeitpunkt abzuschießen. Für viele sah es wie ein gezielter Anschlag der US-Behörden auf die Kryptowirtschaft aus. Insbesondere die Investoren dürften sich geprell fühlen, da von rund ein Drittel ihrer Einlage für die Entwicklung und das Verfahren mit der SEC ausgegeben wurden. Mit 1,8 Mrd. USD in der Kriegskasse und einem der weltweit am weitesten verbreiteten Messenger-Dienste hätte TON womöglich ein breiteres Interesse an Kryptowährungen geweckt und somit eine ernsthafte Gefahr für das Fiat-Geldsystem der USA dargestellt. Telegram wehrte sich selbstverständlich mit allen Mitteln gegen die Anschuldigungen. Anfang des Jahres sprang ihr auch die Blockchain Association gerichtlich zur Seite. Doch auch dies half nichts. Nachdem immer deutlicher wurde, dass Telegram den Rechtsstreit wohl verlieren wird, gab Pavel Durov bekannt, das Projekt einzustellen. Mit seiner Einigung mit der SEC geht auch der dazugehörige Rechtsstreit zu ende.

TON ist tot – es lebe Free TON

Bereits vor dem erwartbaren Ende von TON hat die Krypto-Community das Projekt Free TON ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Codefork der quelloffenen Technologie von TON. Allerdings sollen die nativen Tokens bei Free TON nicht mittels eines Token Sales, sondern direkt an die Community verteilt werden. Die ersten Wettbewerbe, bei denen die Teilnehmer TON Tokens gewinnen können, laufen bereits. Später soll noch ein Airdrop hinzukommen. Telegram billigt zwar diesen Codefork, kann sich aber aus rechtlichen Gründen nicht an diesem Projekt beteiligen. Eine offene Unterstützung könnte erneut die Aufmerksamkeit der SEC auf Free TON lenken. Damit fällt allerdings der Hauptgrund weg, warum TON auf einen so massiven Wert geschätzt wurde: die Einbettung in den Telegram Messenger. Unter Umständen könnte eine Einbettung in den Messenger zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, wenn Free TON ausreichend dezentral ist, um eine Einmischung der SEC zu verhindern. Ob dies jemals der Fall sein wird, steht aber noch in den Sternen.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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