Neue Vorwürfe gegen Terra LUNA Unternehmensgründer Do Kwon werden laut. Angeblich soll er 2,7 Milliarden US-Dollar vor dem Crash abgezogen haben. Der Coin versinkt mittlerweile im Boden.
Jene User, die immer noch an den Coin glauben, dürften mittlerweile enttäuscht sein.
Der Twitter-User FatManTerra wirft Terra Luna Unternehmensgründer Do Kwon vor, insgesamt 2,7 Milliarden US-Dollar “gestohlen” zu haben. Durchführen konnte er dieses Unterfangen mittels Degenbox, behauptet der User. Gelungen sei dies Do Kwon indem er circa 2 Milliarden LUNA-Token zu US-Dollar über Umwege im Markt getauscht hatte.
Das aufwendige Verfahren war notwendig, damit der Stablecoin seine Anbindung an den US-Dollar nicht verliert. Als ersten Schritt tauschte er seine Luna gegen UST, den Stablecoin Lunas.
Degenbox ist eine Leihbörse der Plattform Abracadabra, auf welcher sicher User im Prinzip fast unbegrenzt UST leihen können. Das Prinzip funktioniert so, dass User eine Sicherheit hinterlegen, um UST ausleihen zu können.
Diese UST können verwendet werden, um sie auf Anchor Protocol für einen 20 prozentigen Zins zu hinterlegen. Daraufhin bekommen Investoren den Token aUST, welcher wiederum als Sicherheit hinterlegt werden kann. Der Kreis beginnt von vorne.
FatManTerra argumentiert damit, dass durch diesen Prozess die Grundlagen für hohe Liquidität in einem spezifischen Liquiditätspool geschaffen wurde. Da tausende Influencer diese Strategie ihrem Publikum vorschlugen, stieg die Liquidität im MIM-UST Pool ins Unermessliche. MIM ist der Stablecoin des Unternehmens Abracadabra.
2,7 Milliarden Luna einfach ausgezahlt? Do Kwon gab an den Coin zu halten
Mit dieser Liquidität im Rücken, sei es für Do Kwon nicht mehr allzu schwer gewesen, 2,7 Milliarden UST gegen MIM zu tauschen. Diese MIM habe er schließlich zu USDC und USDT gewechselt. Jene zentralisierten Stablecoins vor welchen Kwon immer gewarnt hatte. Touche!
“558 Millionen US-Dollar gingen an KuCoin, 1,08 Millionen an Binance und 545 Millionen an Huobi. Ultimativ stellt das Geld Liquidität dar, welche dem Terra-Ökosystem abgeht.”
FatManTerra behauptet nicht, Do Kwon habe den Crash ausgelöst. Er erläutert lediglich, dass mehr Liquidität den Crash eventuell hätte verhindern können. Zudem behauptete Do Kwon stets seine Luna-Coin zu halten und niemals veräußern zu wollen. Er selbst bestreitet die Vorwürfe:
Terra-Crash zeigt: Stablecoins sind nicht immer so sicher
Wir haben den Experten Danny Chong, Founder von Tranchess, befragt, wie ein perfekter Stablecoin aussehen muss. Zu der Frage, ob dieser algorithmisch oder zu 100 % besichert sein muss, führte er uns wie folgt aus:
“Ich glaube, es können beide Arten von Stablecoins funktionieren. Zum Beispiel könnte eine Teildeckung durchaus Erfolg haben. Wenn wir aber auf USDC blicken – dieser hat eine Deckung von 100 %, was in diesem Bärenmarkt durchaus Sinn macht.”
Erst vor kurzem haben Fidelity und JPMorgan in USDC investiert, was dem Coin eine starke und gute Absicherung gebe. “Dieser Stablecoin wird nie kollabieren, da diese Institutionen immer stabil sind”, meint Danny. Zur jetzigen Marktsituation würde ein vollständig gedeckter USDC am meisten Sinn ergeben.
Währenddessen zeigt FatManTerra Probleme beim USDD, dem Stablecoin Trons, auf.
Die Marktkapitalisierung von USDD beträgt 723 Millionen US-Dollar – dafür wurde die entsprechende Summe TRX geburnt (also als Deckung hinterlegt). Da aber der TRX Preis gefallen ist, kann diese Summe nicht mehr der Marktkapitalisierung entsprechen. Der User behauptet, Tron habe die Zahlen einfach angepasst, damit es nicht auffällt.
Der Stablecoin USDD hat nach dem Zerfall des UST Schlagzeilen für seine vernünftige Herangehensweise gemacht. Gründer Justin Sun begründet den Erfolg des USDD damit, dass die Blockchain organisch wachsen würde. Er sieht den Zerfall Terras hauptsächlich durch die rapide Skalierung verursacht.
Der Luna Coin dotiert auf 2,39 US-Dollar. Sollte diese Entwicklung so weiter gehen, wird von Terra Luna 2.0 nicht mehr viel übrig sein.
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