Infolge verschärfter US-Sanktionen intensiviert Venezuelas staatliches Ölunternehmen PDVSA die Nutzung digitaler Währungen für den Rohöl- und Treibstoffexport. Dabei legt das Unternehmen den Fokus vornehmlich auf die Nutzung des Tether Stablecoins USDT.
Dieses Vorgehen soll die Risiken von Einfrierungen der Verkaufserlöse auf ausländischen Bankkonten minimieren, erklärten drei mit dem Plan vertraute Personen.
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Tether (USDT) für die Abwicklung von Ölgeschäften
Wie Reuters am 18. April schrieb, beschlossen die Vereinigten Staaten, eine wichtige Handelslizenz für Venezuelas Ölgeschäft nicht zu verlängern. Grund dafür sei die Nichteinhaltung der Wahlversprechen von Präsident Nicolás Maduro, so die Biden Regierung.
Vergangene Woche gab die US-Finanzbehörde PDVSA-Kunden und -Lieferanten schließlich bis zum 31. Mai Zeit, ihre letzten Transaktionen abzuwickeln. Diese Maßnahme erschwert es Venezuela, Ölproduktion sowie -exporte zu steigern, da viele Handelspartner auf individuelle US-Genehmigungen für den weiteren Handel warten müssen.
Daraufhin beschloss die PDVSA, die Zahlungsabwicklung in USDT weiter auszubauen. Bereits im vergangenen Jahr begann der Ölkonzern damit, Verkäufe schrittweise auf Tethers Stablecoin umzustellen. Letzte Woche erklärte der venezolanische Ölminister Pedro Tellechea schließlich gegenüber Reuters:
„Wir haben verschiedene Währungen, je nachdem, was in den Verträgen festgelegt ist.“
Wie er hinzufügte, könnten digitale Währungen in einigen Verträgen die bevorzugte Zahlungsmethode werden. Immer mehr Länder adaptieren zunehmend Krypto Zahlungen, während Transaktionen auf dem globalen Ölmarkt weiterhin bevorzugt in US-Dollar abgewickelt werden.
Infolge eines Korruptionsskandals übernahm Tellechea das Ölministerium und die nationale Exportmenge stieg deutlich an. Allerdings war dies auch auf US-Lizenzen zurückzuführen, welche die Exporte im März auf etwa 900.000 Barrel pro Tag brachten – der höchste Stand seit vier Jahren.
Im Rahmen der schrittweise Umstellung auf USDT bei vielen entgeltlichen Ölgeschäften verlangt nun eine Vorauszahlung von 50 Prozent vor Lieferung. Außerdem fordert PDVSA von jedem neuen Kunden, dass er Kryptowährungen in einer digitalen Geldbörse hält. Sogar einige alte Verträge wurden aktualisiert, um diese Anforderung durchzusetzen.
PDVSA setzt zudem vermehrt auf Zwischenhändler, um die US-Sanktionen zu umgehen und Geschäfte reibungslos abzuwickeln. Jedoch bedeutet dies auch, dass ein kleinerer Anteil der Ölerlöse in die Kassen des Unternehmens fließen wird.
Während der von den USA festgelegten 45-tägigen Abwicklungsfrist erwartet Minister Tellechea weiterhin Verträge abzuschließen. Er will Projekte im Bereich Rohöl und Gas ausbauen und potenzielle Kunden auffordern, spezifische Lizenzen danach anzufordern.
Trotz der Möglichkeit, dass Washington schnell individuelle Genehmigungen erteilt, erwarten Ölanalysten, dass Venezuelas Ölproduktion, -exporte und -einnahmen bald an ihre Grenzen stoßen werden. Tellechea wies diese Prognose zurück und betonte, PDVSA habe „eine große Stärke im Handel“. Das Unternehmen sei kommerziell auf wiederkehrende US-Sanktionen vorbereitet.
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