Mit der Verabschiedung des Financial Services and Markets Act 2023 erreicht das Vereinigte Königreich einen Meilenstein in Sachen unabhängige Finanzregulierung. Unter anderem sollen Krypto-Assets reguliert und deren breitere Akzeptanz unterstützt werden.
Das am Donnerstag erlassene Gesetz bringt auch neue Aufgaben für die britischen Regulierungsbehörden, wie die Financial Conduct Authority oder die Prudential Regulation Authority, mit sich. Die Reformen zielen darauf ab, die regulatorischen Überwachungsmaßnahmen und die Verantwortlichkeit zu stärken. Dies soll unter anderem durch regelmäßigere Berichterstattungen und Kosten-Nutzen-Analysen erreicht werden.
Krypto fällt in die Zuständigkeit der Finanzaufsichtsbehörden
Die britische Regierung hofft, mithilfe dieses Gesetzes und durch die Aufhebung von EU-Gesetzen Investitionsmöglichkeiten freizusetzen und das Wirtschaftswachstum zu verbessern. Eine Notwendigkeit, die nur wenige Menschen bezweifeln. Schließlich wies das Land die höchste Inflation unter den G7-Staaten auf, nachdem es sich nur mühsam von der COVID-19-Pandemie erholt hatte.
Im ersten Quartal 2023 stagnierte die britische Wirtschaft und erreichte laut Office of National Statistics (ONS) ein BIP-Wachstum von lediglich 0,1 %. Monatlichen Schätzungen zufolge stieg das BIP im Januar um 0,5 %, stagnierte im Februar und ging im März um 0,3 % zurück.
Dank des neuen Gesetzes wird auch die Umsetzung der Edinburgh-Reformen möglich, ein Paket zur Stärkung des Finanzdienstleistungssektors. Zu den damit einhergehenden Änderungen gehören auch erweiterte Aufgaben für die lokalen Finanzaufsichtsbehörden. Diese sollen sich auf Wachstum und internationale Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren.
So fallen auch Kryptoassets, wie Stablecoins, künftig unter die offizielle Zuständigkeit dieser Instanzen. Außerdem werden “Sandkästen”, eine Art Testplattformen, eingerichtet, um die sichere Einführung von neuen Technologien, wie Blockchain, auf den Finanzmärkten zu ermöglichen.
Wie Wirtschaftsminister Andrew Griffith erklärte, zeichne sich 2023 als ein “hervorragendes Jahr” für Finanzreformen ab. Er fügte hinzu:
“Dieser bahnbrechende Rechtsakt gibt uns die Kontrolle über unser Regelwerk für Finanzdienstleistungen zurück. Dadurch werden britische Unternehmen und Verbraucher unterstützt und das Wachstum gefördert. Durch die Aufhebung alter, in Brüssel festgelegter EU-Gesetze werden Milliarden an Investitionen freigesetzt – Geld, das Innovationen ermöglicht und die Wirtschaft wachsen lassen kann.”
OpenAI kündigte an, sich in London niederzulassen
Seit Premierminister Rishi Sunak 2019 das Finanzministerium übernommen hat, versucht das Land, sich als Krypto-Hub zu etablieren. Sunak selbst unterstützte die Branche sehr und begrüßte die Nachrichten über die Ansiedlung von Unternehmen in Großbritannien.
Doch auch für die breitere Tech-Industrie gewinnt das Land zunehmend an Bedeutung. Diese Woche gab ChatGPT-Entwickler OpenAI die Errichtung der ersten Auslandsniederlassung in London bekannt. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich allerdings weiterhin in San Francisco, Kalifornien.
Trotz der mit dem Brexit einhergehenden Herausforderungen bleibt das Vereinigte Königreich (und insbesondere London) die Tech-Hauptstadt des Kontinents. Im vergangenen Jahr war das Land nach den USA und China das drittgrößte Land mit einem Tech-Sektor im Wert von einer Billion US-Dollar.
Folge uns für noch mehr Informationen rund um Krypto auf:
Twitter oder tritt unserer Gruppe auf Telegram bei.
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.