Das Blockchain- und Web3-Software-Unternehmen Consensys präsentiert zusammen mit dem Online-Forschungsunternehmen YouGov eine Meinungsumfrage zum Thema Krypto, Web3 und digitales Eigentum. Zu diesem Zwecke wurden über 15.000 Personen befragt. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Ganze 67 % der Befragten glauben, sie sollten besitzen, was sie online schaffen.
Die Umfrage konzentrierte sich hauptsächlich auf drei Themen: das Bewusstsein für Krypto und Web3, Wertschaffung durch den eigenen Beitrag zum Internet und zu guter Letzt Datenschutz und Privatsphäre.
Überraschenderweise wiesen die Ansichten der deutschen Bevölkerung eine starke Übereinstimmung mit den Kernwerten des Web3 auf. Dennoch scheint der Mehrwert dieser neuen Technologien noch nicht erkannt worden zu sein.
Krypto, Web3, Wertschöpfung und Privatsphäre
Ganze 92 % aller Befragten (in Deutschland 90 %) haben schon einmal von Krypto und Web3 gehört. Obgleich dies zunächst beeindruckend klingt, glauben weltweit lediglich 37 % an das Potenzial dahinter – in Deutschland sind es immerhin 31 %.
Dieses Potenzial drückt sich primär in dem Versprechen aus, eine neue Geldform zu schaffen sowie den Nutzern tatsächlich die Eigentumsrechte an ihren Inhalten wiederzugeben.
Die Hälfte aller Befragten glaubt, einen Beitrag zum Internet zu leisten. Über die Hälfte meint sogar, ein Anrecht auf den Besitz der erstellten Inhalte zu haben.
Allerdings sind nur wenige der Überzeugung, angemessen für die im Internet erschaffenen Inhalte entlohnt zu werden.
Eine erschlagende Mehrheit von 70 % würde gerne an den von Unternehmen aus ihren Nutzerdaten erwirtschafteten Gewinnen beteiligt werden.
Während heute nahezu jeder zweite meint, das Finanzsystem sollte verbessert werden, sind 14 % sogar für eine komplette Neugestaltung.
Ein weiteres interessantes Ergebnis ergaben die Fragen zum Krypto-CO2-Fußabdruck. In Deutschland glauben lediglich 23 %, dass Kryptowährungen eine umweltfreundliche Technologie sind – damit liegen wir weit unter dem Durchschnitt.
Auf die Frage, welche Kryptowährung umweltfreundlicher ist, Bitcoin oder Ethereum, erhielt Bitcoin fast die doppelte Anzahl an Stimmen gegenüber Ethereum.
Das Nutzerbewusstsein und der Wechsel von “User” zu “Builder”
Interessanterweise besteht einerseits ein großes Interesse an der Kontrolle über die eigenen Inhalte sowie an deren Wertschätzung. Andererseits zeigen die Umfragewerte jedoch, dass die meisten zwar schon einmal von Krypto gehört haben, nur wenige aber etwas von der Thematik verstehen.
Unterm Strich ergibt sich also folgendes Bild: Die Menschen wissen größtenteils nicht genau, was Web3 ist und welche Probleme Krypto und Blockchain Technologie angehen. Dennoch besteht ein großes Interesse daran, die Probleme hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre zu beheben. Gleichzeitig entsteht auch ein immer stärkeres Bewusstsein für die Wertschöpfung durch Nutzer:innen.
Viele Personen interessieren sich also für genau die Probleme, die Blockchain-Technologie und Web3 zu lösen versprechen. Gleichzeitig wissen sie aber nicht, dass diese Technologien der Schlüssel sein könnten.
Die Veränderung der Selbstwahrnehmung hinsichtlich des Besitzes und Wertes der eigenen Inhalte beschreibt Consensys als den Paradigmenwechsel von “User” zu “Builder”.
In einem Interview mit BeInCrypto meinte Alex Greinacher, Sprecher von Consensys:
“Wir verstehen Nutzer:innen heute in etwa wie Konsumenten, also jene, die lediglich Inhalte konsumieren. Im Web3 geht es aber um die Builder, jene, die Inhalte und damit auch Wert schaffen. Und das ist dieser Paradigmenwechsel.”
Diesem Konzept zufolge werden Nutzer:innen, die Inhalte primär konsumieren, zu Buildern, also Teilnehmern, die eigene Beiträge leisten. Sei es als Programmierer oder als Privatperson, die mit eigenen Inhalten Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Interessanterweise scheinen deutlich mehr Menschen in Ländern, wie Nigeria, selbst erstellten Inhalten einen Wert beizumessen als in Deutschland. Dazu Greinacher:
“Menschen aus Ländern, in denen das Internet noch nicht etwas so Alltägliches ist wie für uns, sehen wesentlich mehr Wert in ihren Beiträgen. In Ländern, wie Deutschland, betrachten Menschen das Internet, wenn es um die Erstellung eigener Inhalte geht, eher als Zeitvertreib. Wir haben uns also schon damit ‘abgefunden’ durch unsere Inhalte keinen Wert zu schaffen.”
Letzteres bedeutet wohl kaum, dass unsere Inhalte keinen Wert haben. Viel mehr scheinen wir es einfach nicht gewohnt zu sein, an diesem Wert teilzuhaben, da wir die Web2-Strukturen stark verinnerlicht haben.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir befinden uns in einer Zeit, in der unser Bewusstsein für den Wert selbst erstellter Inhalte sowie der Wunsch, diese zu besitzen, stetig wächst. Gleichzeitig existieren dank Blockchain– und Web3-Technologien die Werkzeuge, um dies zu ermöglichen.
Obgleich viele bereits von dieser Technologie gehört haben, wissen sie dennoch wenig über ihr Potenzial.
Es scheint wie ein Puzzle, dessen Teile einfach noch nicht zusammengefügt wurden.
Doch solch ein globaler Vergleich, wie diese Umfrage, hilft dabei, sich einen Überblick zu verschaffen und zu verstehen, wie diese Entwicklung vorangetrieben werden kann. Der Wunsch nach einer Lösung sowie die dafür nötige Innovation sind bereits vorhanden.
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