Chinesische Spione haben angeblich versucht, vertrauliche Informationen des US-Justizministeriums (DoJ) zu einem laufenden Verfahren gegen das multinationale, chinesische Unternehmen Huawei Technologies mit Bitcoin zu erkaufen.
Guochun He und Zheng Wang werden des Versuches beschuldigt, einen US-Regierungsbeamten zur Herausgabe von vertraulichen Dokumenten genötigt zu haben. Dafür hätten sie laut Bericht im Gegenzug Bestechungsgelder in Form von Bitcoin angeboten. Die besagten Unterlagen standen im Zusammenhang mit einer Untersuchung gegen den chinesischen Technologie- und Telekommunikationsriesen Huawei, wie das Wall Street Journal bestätigte.
Im Jahr 2019 wandten sich die beiden Spione scheinbar an einen FBI-Agenten und boten eine Belohnung von mehr als 60.000 US-Dollar für die angeforderten Dokumente. Um keinen Verdacht zu erregen, sollte die Zahlung in Bitcoin erfolgen.
Nun müssen sich die Angeklagten wegen versuchter Behinderung eines Strafverfahrens und des Landesverrats als illegale Agenten im Dienste eines fremden Staates verantworten.
Korruption mit Bitcoin: Krypto als Belohnung eingesetzt
Das Justizministerium behauptet, die Spione hätten im September 2022 erneut Zahlungen in BTC für die Übermittlung zusätzlicher Informationen über den Fall angeboten. Die On-Chain-Daten belegen eine Zahlung der Agenten über 20.000 US-Dollar in Kryptowährung im darauffolgenden Monat.
Darüber hinaus beweist eine Analyse des Blockchain-Unternehmens Elliptic die Nutzung des Bitcoin Mixers Wasabi Wallet, um diese Transaktionen zu verbergen.
Selbstverständlich ist so ein Fall Wasser auf die Mühlen der Mischdienst-Gegner, wie die US-Regierung. Im August hatte das Finanzministerium der USA bereits Tornado Cash mit Sanktionen belegt. Dabei war das Argument die Nutzung der Plattform von verschiedenen kriminellen und terroristischen Gruppen zu Geldwäschezwecken.
China gegen die Vereinigten Staaten
Das aktuelle Verfahren gegen die chinesischen Spione könnte die Spannungen zwischen den beiden Supermächten weiter verschärfen. In einem Kommentar zu dem Fall äußerte sich US-Justizminister Merrick Garland. Ihm zufolge werde das Justizministerium keine Versuche ausländischer Mächte dulden, die in der Demokratie des Landes verankerte Rechtsstaatlichkeit zu untergraben.
Staatsanwalt Breon Peace meinte, chinesische Geheimdienstmitarbeiter hätten ein laufendes Strafverfahren gegen eines der größten chinesischen Unternehmen behindern wollen. Huawei soll über in den USA installierte Mobilfunkmasten Informationen nach China übermittelt haben. Die größte Sorge der US-Regierung ist, dass Huawei vertrauliche Daten der amerikanischen Militärbasen übermittelt haben könnte.
In den letzten Jahren gab es zwischen den beiden Ländern in verschiedenen Bereichen Reibereien sowie Meinungsverschiedenheiten, unter anderem in Bezug auf Taiwan.
Viele befürchten, eine Verschärfung dieser Situation könnte schwerwiegendere Konsequenzen mit sich bringen als der Russland-Ukraine Konflikt. Dies würde mit Sicherheit nicht nur den Kryptowährungsmarkt, sondern auch die Weltwirtschaft als Ganzes erschüttern.
Im Fall Huawei drohen Guochun He und Wang 60 bzw. 20 Jahre Haft.
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