Für vieles gibt es bereits eine gute, zentralisierte Lösung. Warum brauchen wir also die Blockchain-Technologie? Kurt Ivy erklärt, warum die Blockchain-Technologie fast immer die bessere Alternative ist.
Kurz und einfach: Die Blockchain löst das Problem der zentralisierten Kontrolle. Wer hat die Aufsicht über Informationen bzw. den Informationsfluss? Gehen diejenigen mit der Verantwortung richtig um? Machen die Personen Gewinn damit, nur weil sie etwas Unkompliziertes kontrollieren, das jeder andere genauso gut machen könnte?
Bei der Blockchain-Technologie kontrolliert NIEMAND die Informationen. Der Zugang zu Informationen wird zu einem öffentlichen Nutzen und der Zugang zu Informationen bestimmt, wie das Internet auf einer grundlegenden Ebene funktioniert. Das ist alles.
Um es noch einmal zu verdeutlichen:
Das Internet und die darin enthaltenen Systeme sind zu dem geworden, was Straßen, Stromleitungen und Sanitäranlagen im wirklichen Leben sind. Zahlungslösungen, das Bankenwesen und der Handel – das alles sind ÖFFENTLICHE NUTZEN. Sie sind notwendig, aber kein Luxus.
Du siehst also… Es kommt nicht darauf an, ob zentralisierte Einrichtungen in bestimmten Aspekten die effizienteren Lösungen sind
Denn diese zentralisierten Einrichtungen missbrauchen ihre Position und beuten die Systeme aus, die die Gesellschaft braucht, um richtig zu funktionieren. Wenn wir darauf vertrauen könnten, dass Einzelpersonen das Beste für das Land tun, obwohl sie absolut keinen Anreiz und keine Verantwortlichkeit haben, dann wären Unternehmen wie Amazon und Uber großartig. Offensichtlich war unser Vertrauen hier aber fehl am Platz und wir tauschen ein paar Annehmlichkeiten gegen Wohlstand und Autonomie. Das wird sich für die Zukunft unserer Gesellschaft noch als katastrophal erweisen.
Stattdessen können wir aber auch Blockchains verwenden, um die Daten zu speichern und Finanztransaktionen durchzuführen. Die Blockchain gehört niemandem und dennoch ist sie kosteneffektiv und sicher. Eine E-Commerce-Plattform, die auf einer Blockchain aufgebaut ist, könnte alle Dienste anbieten, die eine zentralisierte Institution auch anbietet. Es gäbe allerdings keine Gebühren und keine Zensur. Und vor allem kein Diebstahl von Produkten.
Lass uns etwas tiefer in das Thema NFTs eintauchen…
Das Eigentum an digitalen Aufzeichnungen – Konten, Mitgliedschaften, Bestände – wird auf Servern gespeichert, die von Institutionen kontrolliert werden. Wir müssen ihnen diese Informationen anvertrauen. Amazon zum Beispiel hat eine enorme Kontrolle über E-Commerce, weil das Unternehmen die digitalen Artikel – die Bestände – verwahrt und kontrolliert, wie diese angezeigt werden. Das Unternehmen kassiert einen Teil des Gewinns auf beiden Seiten einer Transaktion, um sich für seine Rolle als Vermittler großzügig zu belohnen.
Du siehst also, alles was wir brauchen ist etwas oder jemand, dem wir unsere Daten anvertrauen können. Die Blockchain bietet eine Lösung an.
Statt Produktdaten auf einer Website hochzuladen, können sie als NFT oder als SHOPX E-Commerce NFT (eNFT) hochgeladen werden
Dadurch kontrollieren zentralisierte Institutionen nicht länger unsere Daten und folglich kontrollieren sie auch nicht den E-Commerce.
Die Blockchain fragt nicht nach Gewinnen. Sie fragt nicht nach Gebühren (abgesehen von kleinen Beträgen, die benötigt werden, um das System laufen zu lassen). Anwendungen, die auf der Blockchain gebaut werden, sind für jeden und zu jeder Zeit zugänglich. Das ist die Grundlage für einen wirklich freien Markt. Ein digitaler Ort, an dem Menschen kaufen und verkaufen können. Genauso, wie sie es auch im realen Leben tun würden, ohne dass sich ein Dritter in die Geschäfte einmischt und einen Anteil daran hat.
Ein weiterer großer Vorteil von eNFTs für den E-Commerce, die zentralisierte Lösungen nicht bieten (oder nicht bieten werden), ist die Interoperabilität. Momentan hat jede E-Commerce-Plattform ihre eigene Infrastruktur, um Daten des Einzelhandels zu verwalten und zu verteilen. Diese Daten sind nicht von einer Plattform auf eine andere übertragbar. Um die Bestände zu übertragen, muss jede einzelne Information Bit für Bit neu eingegeben werden.
eNFTs sind eine Lösung für dieses Problem. Sobald die Produktdaten als eNFT hochgeladen sind, können sie auf jeder kompatiblen E-Commerce-Plattform verwendet werden. Die Dateneingabe wird zu einem einmaligen Ereignis. Dadurch werden auch die Daten über alle Plattformen hinweg standardisiert.
Tickets, Musik und Videospiele – NFTs in ihrem Element
Diese drei Bereiche sind für die NFT-Technologie leicht zugänglich. Werden alle drei Aspekte im Zusammenhang mit digitalem Eigentum thematisiert, ist das Problem klar: zentralisierte Institutionen fungieren als Vermittler für alle drei.
Was sind hierbei die zentralen Konzepte? Tickets werden von den Veranstaltungsorten an die Teilnehmer verkauft. Künstler verkaufen Musik an ihre Fans. Spiele werden von den Entwicklern an die Spieler verkauft (hier ist es etwas komplizierter). Wenn wir alle drei Zwischenhändler (Ticketverkäufer, Labels und Studios) ausschalten könnten, dann könnten wir die Gewinne und die Aufmerksamkeit auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Den Inhalt.
Der Kartenverkauf ist keine besonders gut laufende Branche. Es lassen sich aber dennoch enorme Gewinne erzielen, wenn man den Künstlern/Veranstaltungsorten und den Fans im Weg steht. Es gibt noch weitere Vorteile, die NFTs bieten, mit denen zentralisierte Institutionen nicht mithalten können. Die Kontrolle des Sekundärmarktes ist hier ein großer Vorteil. Du denkst vielleicht, dass das eher eine schlechte Sache ist. Warum sollten wir mehr Kontrolle anstelle von Freiheit wollen? Weil der Kartenverkauf ein sehr spezieller Fall ist.
Was den Sekundärmarkt angeht, so wollen weder die Veranstaltungsorte noch die Käufer überteuerte Tickets, gefälschte Tickets, die Übertragung von Tickets ohne Bezahlung, Bezahlung ohne Erhalt des Tickets oder übermäßig komplizierte Übertragungen. NFT-Tickets können sicher übertragen werden, ohne sich Sorgen darüber machen zu müssen, ob die andere Seite bezahlt oder ob dir ein gefälschtes Ticket verkauft wird. Hinzu kommt, dass der Preis festgeschrieben werden kann, sodass ihn niemand mehr erhöht.
Blockchain und Musik
Es gibt unendlich viele Probleme, wenn Labels die volle Kontrolle über Künstler haben. Die Künstler werden zum Werkzeug für das Label und nicht zu einem Werkzeug, das der Künstler selbst zu Verbreitung seiner Musik nutzt. Dadurch nimmt auch die Qualität der Musik ab. Kürzlich gab es eine Geschichte über einen Künstler, dessen Label seine Musik nur dann produzieren wollte, wenn er ein virales TikTok-Video drehte. Die Talente desselben Künstlers wurden aber genutzt, um einem anderen Künstler zu helfen, qualitativ bessere Songs zu produzieren.
Dadurch wird lediglich eine Geldmaschine geschaffen. Diese Maschine hat nur ein Ziel: Songs produzieren, mit denen man Geld verdienen kann. Die Künstler und die Kunst werden zur Nebensache. Musik NFTs wie Yellowheart legen die Kontrolle über die Rechte an der Musik in die Hände des Künstlers. Wenn sich Musik NFTs durchsetzen, sind die Künstler nicht mehr darauf angewiesen, dass die Plattenfirmen ihre Daten schützen und verbreiten. Das Informationsspeichersystem – das NFT – ist nicht im Besitz einer Person, oder einer Institution. Solange der Künstler in der Lage ist, für sich selbst zu werben, kann er seinen gesamten Einnahmen behalten.
Blockchain und Videospiele
Eigentlich sind Studios nicht die Mittelmänner zwischen den Erstellern und den Spielern. Studios sind die Ersteller. Aber in den vergangenen Jahren sind die Studios zu gewinnorientierten Unternehmen geworden, und die Kreativen in den Studios wurden zu deren Werkzeugen. Als Smartphones den Zugang zu Apps erleichterten und iPhone-Spiele beliebt wurden, wandten sich viele Studios Pay-to-Play-Spielen mit Mikrotransaktionen zu. Zurzeit ist das das profitabelste Modell. Kleine, günstige Spiele, die normalerweise 1 US-Dollar kosten, können sich langsam zu Dutzenden oder gar Hunderten von Dollar summieren.
Kombiniert mit anderen In-Game-Käufen wie Skins oder Items, ist das reiner Profit für die Studios. Einige Studios veröffentlichen kostenlose Spiele. Diese Spiele sind davon abhängig, dass Spieler bereit dazu sind, In-Game-Käufe zu tätigen. Warum sollte man diesen Spielern nicht das Eigentum an ihren Käufen übertragen und ihnen die Möglichkeit geben, sie weiterzuverkaufen? Das würde einen Anreiz für die Erstellung hochwertiger Sammlerstücke schaffen, anstatt billiger Boosts, die nicht weiterverkauft werden können. Das Studio verdient dann an den Lizenzgebühren für den Wiederverkauf und die Spieler erhalten einen Gewinn für ihre harte Arbeit.
Nein, die Blockchain ist keine Lösung, die nach einem Problem sucht
Um es kurz zusammenzufassen: Blockchain ist die einzige Technologie, die digitale Eigentumsnachweise sicher und effektiv speichern kann. Früher war es unmöglich, Anspruch auf digitale Daten zu erheben, es sei denn, man besaß die Infrastruktur, in der die Daten gespeichert waren. Die Blockchain liefert eine Infrastruktur zur Speicherung von Daten, die niemandem gehören und auf die jeder zugreifen kann. Dieser Nutzen ist für die Gesellschaft absolut notwendig und wird enorme Auswirkungen auf viele verschiedene Branchen und damit auch auf unsere gesamte Gesellschaft haben.
Über den Autor
Kurt Ivy ist Content Writer für SHOPX und Gamerse, Marketingberater für Altar, Head of Content bei Crypto PR Labs und CEO von Coffee Nova. Ivy ist Philosoph, Futurist, Autor und Unternehmer.
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