Die Anforderungen an den Datenspeicher im Metaverse werden in den kommenden Jahren steigen. Daher müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um das Web3 richtig anzugehen.
Derzeit arbeiten die Besten und Klügsten am Metaverse – dem grenzenlosen, digitalen Raum, der eine Vielzahl neuer Erfahrungen bietet. Aber viele übersehen dabei einen wichtigen Aspekt: die Speicherung von Daten. Bislang planen viele Entwicklergruppen, auch bei dezentralen Projekten auf einen zentralen Datenspeicher zurückzugreifen. Angesichts der potenziellen Größe und der Anforderungen des entstehenden Metaverses wird dies jedoch nicht ausreichen.
Probleme mit zentralisierten Lösungen
Heute, am Anfang des Web3, werden Datenhoheit, Interoperabilität und Sicherheit zu unverzichtbaren Eigenschaften für die anspruchsvollsten technischen Lösungen. Leider weisen moderne zentralisierte Speicherdienste bei allen drei Punkten Probleme auf.
Erstens geben sie einer einzigen Stelle die vollständige Kontrolle über unsere Daten, was ein Sicherheitsrisiko darstellt, da zentralisierte Server eine einzige Fehlerquelle darstellen. Zweitens mangelt es ihnen an Interoperabilität, obwohl fast 94% der Unternehmen diese Technologie zur Speicherung ihrer Daten nutzen. Das Gleiche gilt für den Gaming-Bereich. Gamer können Tausende von Stunden in Roblox, Minecraft oder Fortnite verbringen, aber diese Erfahrungen können nicht untereinander übertragen werden, unabhängig vom Netzwerk.
Einige Unternehmen auf dem Markt arbeiten derzeit daran, diese Probleme zu lösen, aber oft auf Kosten anderer. Meta z.B. versucht zwar, das Problem der Interoperabilität zu lösen, wird aber weiterhin zentralisierte Lösungen einsetzen. Wie zum Beispiel die Verbindung zu zentralisierten Bankkonten und Nutzerprofilen auf der Facebook-Plattform.
Daten im Metaverse
Neben der riesigen Menge an Daten, die für den Betrieb der digitalen Welten benötigt werden, speichert das Metaverse alle Daten, welche für das Spielerlebnis relevant sind. Zunächst einmal müssen alle Informationen über das Aussehen des Avatars gespeichert werden. Dazu können anpassbare Aspekte wie Haare, Hautfarbe, Größe und Accessoires gehören.
Auch das digitale Eigentum, welches durch NFTs repräsentiert wird – von Grundstücken bis hin zu digitalen Objekten – benötigt einen sicheren und zuverlässigen Speicherplatz. Und dann gibt es noch Daten, die das allgemeine Nutzererlebnis festhalten. Dabei wird abgespeichert, wie viel Zeit man in verschiedenen Welten verbracht hat, wodurch Token-geschützte Inhalte freigeschaltet werden. Wie zum Beispiel bessere, neue oder andere Erlebnisse, die auf den Leistungen des Besitzers basieren. Für ein nahtloses Nutzererlebnis sollten diese in einem zugänglichen Speicherplatz oder in der digitalen Welt des Nutzers gespeichert werden. Dann können sie je nach Bedarf zwischen dApps und Blockchains übertragen werden.
Die Vorteile eines dezentralen Datenspeichers
Wie bereits erwähnt, ist die Interoperabilität die wichtigste Eigenschaft, auf die es bei der Auswahl eines Datenspeichers für das Metaverse ankommt. Dezentrale Speicherplattformen fungieren als eine Art Durchgangsebene zwischen dem Nutzer und seinen Informationen und ermöglichen es, Assets auf dieser Ebene anwendungsübergreifend zu bewegen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von dezentralen Speicherlösungen ist die Unveränderlichkeit. Dies bedeutet, dass die hochgeladenen Daten nicht gelöscht werden können. Dies ist besonders für das Metaverse von Bedeutung, da niemand eine Erlaubnis benötigt, um etwas zu erstellen. Das gilt für NFTs bis hin zu ganzen dezentralen Welten.
Und drittens bringt uns die Dezentralisierung einer echten Datensouveränität näher. Bei dezentraler Speicherung hängt der Zugriff auf die Daten nicht davon ab, wer die Server betreibt, sondern wer die Schlüssel besitzt. Die Daten selbst werden über ein Netzwerk von Peer-to-Peer-Knoten oder Nutzern verteilt. Diese erhalten für die Bereitstellung von Speicherplatz eine finanzielle Belohnung.
Dezentraler Datenspeicher: Zusätzliche Vorteile
Dezentrale Speicherlösungen bieten eine Reihe zusätzlicher Vorteile, wie z.B. einen zuverlässigen Betrieb, höhere Geschwindigkeiten, niedrigere Kosten, verbesserte Sicherheit und eine nahezu dauerhafte Betriebszeit. Peer-to-Peer-Übertragungen beseitigen den Stau, während die Dezentralisierung zu einer verbesserten Sicherheit ohne zentralen Angriffspunkt führt.
Faire Anreize ermutigen Nutzer dazu, zusätzliche Knoten zu errichten. Dies verbessert insgesamt die Sicherheit des Netzwerkes. Die Speicherung auf Off-Chain-Lösungen innerhalb des Netzwerks kann zudem ausgedehnt werden, um die Belastung durch On-Chain Prozesse zu verringern. Und schließlich sorgt die Verlagerung der Kosten von einem Unternehmen auf eine dezentrale Lösung für niedrigere Kosten für alle Beteiligten.
Die Verbindung der Metaverse-Welten
Das Metaverse hat der Welt weit mehr zu bieten, als bloße Unterhaltung. Angesichts der zunehmenden Globalisierung suchen Länder auf der ganzen Welt nach Möglichkeiten, Metaverse-Lösungen zu implementieren, um deren Vorteile zu nutzen. Die Bürger auf den Philippinen zum Beispiel können sich mit Play-to-Earn-Spielen wie Axie Infinity aus der Armut befreien.
Sobald die Technologie jedoch ausgereift ist und weitere Welten entstehen, wird die Frage der Dateninteroperabilität noch wichtiger werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Interoperabilität eine kollektive Anstrengung ist, weshalb die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Entwicklergruppen Vorrang haben muss.
Effektive Lösungen zeichnen sich jedoch langsam ab. Durch Projekte wie Swarm und dem Fair-Data-Protokoll beginnt sogar die traditionelle Welt zu erkennen, dass wir eine wirklich dezentrale, gegen Zensur abgesicherte, Datenspeicherlösung brauchen. Sie muss sich über alle Netze hinweg verbreiten, die “Walled Gardens” zum Einsturz bringen und die einzelnen digitalen Welten des Metaversums miteinander verbinden. Außerdem soll sie den Nutzern einen einfachen Zugang zu allen virtuellen Vorteilen ermöglichen.
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