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Was ist Web 3? Was du über das neue Internet wissen musst

4 min
Aktualisiert von Maximilian Mußner
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IN KÜRZE

  • Sorgen um Datenschutz sind seit Edward Snowden allgegenwärtig. Firmen wie Facebook, Amazon oder Google verstoßen regelmäßig gegen Datenschutzrechte.
  • Das Web 3, eine neue Form des Internets, soll Abhilfe schaffen. Mit der Blockchain-Technologie, dezentralen Apps und Pseudonymen will man eine bessere und sichere Zukunft realisieren.
  • Das neue Internet, auch Web 3.0 genannt, ist seit spätestens 2021 in aller Munde. Wird es die Erwartungen erfüllen oder handelt es sich lediglich um Hype und Marketing?
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Eine Welt ohne Intermediäre. Benutzer in vollem Besitz ihrer eigenen Daten. Anonymität auf Knopfdruck. All das und mehr soll möglich sein im Web 3. Mithilfe der Blockchain-Technologie, DApps (dezentrale Appliktionen) und NFTs will man einen neuartigen, verschlüsselten Online-Raum erschaffen. Ethereum-Mitgründer Gavin Wood und seine Web-3-Foundation arbeiten bereits seit 2014 daran, dieses neue Internet auf die Beine zu stellen. Spätestens seit 2021 ist es nun in aller Munde. 

Der Begriff Web 3 tauchte erstmals in einem Blog-Artikel von Gavin Wood aus dem Jahre 2014 auf. Dort legte der britische Informatiker und Mitgründer der Ethereum-Blockchain eine revolutionäre Idee von einem verschlüsselten Online-Raum aus. Das Fundament von diesem sei die Blockchain-Technologie, NFTs und DApps und der Raum sei im Angesicht von Datenschutzbedenken dringend notwendig. Das bestätigen die Aufdeckungen von Whistleblower Edward Snowden, aber auch die Verstöße gegen Datenschutzrechte seitens Firmen wie Facebook, Google und Amazon.

“Nach Snowden können wir klar erkennen, dass große Organisationen und Regierungen routinemäßig versuchen, ihre Berechtigungen zu erweitern und zu überschreiten. Deshalb sehen wir, dass das Überlassen unserer Informationen an Organisationen im Allgemeinen ein grundlegend fehlerhaftes Modell ist.”

Gavin Wood, Ethereum-Mitgründer und Gründer der Web-3-Foundation

Dabei ging Gavin Wood sogar so weit, die Web-3-Foundation im Jahre 2017 zu gründen. Spätestens seit 2021 ist das Konzept in aller Munde. Dies ist unter anderem der Fall, weil Venture-Capital-Firmen wie a16z und andere Investoren der Foundation mit Öffentlichkeitsarbeit und Marketing anfingen.

Was ursprünglich aufgrund Datenschutzbedenken entstand, umfasst mittlerweile weitaus mehr als die Verfügbarkeit über die eigenen Daten. Man arbeitet heute an dezentralen Apps, einem Finanzsystem ohne Mittelmänner, neuen sozialen Netzwerke, NFTs und Projekten, die man im alten Web nicht realisieren kann, wie das Live-Streamen von Einkommen und Remote-Arbeitsplätzen im Metaverse.

Wie genau sich das Web 3 materialisieren wird, ist in Anbetracht der Vielfalt an Projekten unmöglich vorherzusagen. Sprechen wir in einigen Jahren noch von einer revolutionären Technologie, die unsere Kultur grundlegend verändert hat, oder wird das Konzept als Marketing-Buzzword in Vergessenheit geraten? Klar ist, dass das Internet im ständigen, rapiden Wandel ist und auch die nächsten Jahre nicht Halt machen wird.

Die Wurzeln des Internets

Die Wurzeln des Internets führen dabei bis in die 1960er Jahre zurück. Damals installierten mehr und mehr Haushalte und Unternehmen eigene Telefonanlagen. Universitäten und Forschungseinrichtungen suchten jedoch einen effektiveren Weg zum Informationsaustausch und begannen ihre Großrechner zu vernetzen. Damit war die erste Version des Internets erschaffen. 

Weiter erfand das US-Militär während des Kalten Krieges das Arpanet. Im Falle eines Atomschlages sollte dieses dafür sorgen, die Infrastruktur der Kommunikation des Militärs aufrechtzuerhalten. 1989 letztlich entwickelte Tim-Berners-Lee am CERN die Grundlagen des World Wide Web und schuf damit die Grundlagen des modernen Internets.

Das Web 1 bezieht sich auf die erste Ära (1990-2004) des Internets. Damals beschäftigte man sich in der Regel mit statischen Webseiten, deren Inhalte von einer Gruppe von Gatekeepern wie AOL und Yahoo erstellt und verbreitet wurden. Webseiten waren vollständig durch Hyperlinks verbunden und boten wenig Raum für Interaktion.

Während im Web1 der Fokus auf Unternehmen lag, wird Web 2 mit den Anfängen der sozialen Medien gleichgesetzt. Die erste Plattform, die dabei den Durchbruch erreichte, war Myspace. Nun waren nicht nur Unternehmen, sondern auch normale Nutzer in der Lage, Inhalte einfach und unkompliziert zu teilen. Darüber hinaus wurden die ersten Apps entwickelt und veröffentlicht. Trotzdem ist das Internet von Firmen wie Facebook, Amazon, Netflix, Apple und Google dominiert, die bis zu einem gewissen Grad Dienstleistungen gegen persönliche Daten anbieten.

Was ist das Web 3? Das neue Internet erklärt!

Dagegen soll das Web 3.0 helfen. Dieses soll ein Internet ohne Mittelmänner schaffen und Nutzern endlich die volle Verfügbarkeit über die eigenen Daten ermöglichen. Dazu macht man Gebrauch von der Blockchain-Technologie, dezentralen Apps (DApps), Smart-Contracts und NFTs. Statt Login-Daten sollen in Zukunft Krypto-Wallets wie Metamask zur Authentifizierung genutzt werden.

Mit diesen hat man dann Zugang zu dezentralen Apps (DApps). So gibt es heute dezentrale Börsen wie Uniswap, neuartige Social-Media-Plattformen, dezentralen Kreditplattformen, NFTs und NFT-Marktplätze, und vieles mehr. Eine Vielzahl an Individuen und Firmen arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die zentralen Gegenstücke durch blockchainbasierte Anwendungen zu ersetzen.

Weiter gibt es Projekte, die an neuartigen Benutzeroberflächen arbeiten. Hier reicht das Spektrum von speziellen Browsern wie Brave bis hin zu ganzen 3-dimensionalen Universen und dem Metaverse. Dieses ist eine virtuelle Welt, die für Nutzer via Virtual-Reality-Headsets zugänglich ist. Hier sind Menschen als digitale Avatare unterwegs und haben Zugang zu digitalen Arbeitsplätzen, virtuellen Shops, Landschaften, und Ähnlichem.

Ein besseres Internet durch Blockchain-Technologie

So handelt es sich beim Web 3.0 um eine schwammige Idee, die langsam Form annimmt. Befürworter und Entwickler sind in der Regel von den folgenden Idealen geleitet:

  • Demokratisches, dezentrales Internet
  • Mehr Datenschutz und Sicherheit
  • Schutz gegen Zensur
  • Technologien, die durch Open-Source-Quellcode einem öffentlichen Gut ähneln.
  • Volle Verfügbarkeit der Daten durch die Nutzer
  • Machtverlust von Großkonzernen wie Facebook und Google
  • Verbesserte Benutzeroberfläche bis hin zu zugänglichen 3D-Welten

Diese Ideale sollen in erster Linie durch eine neuartige, blockchainbasierte Infrastruktur, realisiert werden, die bisher unvorstellbare Applikationen ermöglicht.

“Web 3.0, oder wie man es auch nennen könnte, das „Post-Snowden“-Web, ist eine Neuinterpretation der Dinge, für die wir das Web bereits nutzen, aber mit einem grundlegend anderen Modell für die Interaktionen zwischen den Parteien. Die Informationen, von denen wir annehmen, dass sie öffentlich sind, veröffentlichen wir. Informationen, von denen wir annehmen, dass sie einvernehmlich sind, legen wir in einem Konsens-Ledger ab. Informationen, von denen wir annehmen, dass sie privat sind, halten wir geheim.”

Gavin Wood, Ethereum-Mitgründer und Gründer der Web-3-Foundation

Wie wird die Zukunft aussehen?

Inwiefern diese Ideale in Zukunft realisiert werden, ist bisher unklar. So arbeiten auf der einen Seite Krypto-Einheimische an einer offenen Version des neuen Netzes, welches die Nutzer bevollmächtigen soll. Gleichzeitig arbeiten traditionelle Firmen wie Google, Facebook (Meta), Twitter und Paypal an ihrer firmeneigenen Integration des Web 3. Das Businessmodell dieser Giganten besteht jedoch zum Großteil darin, Dienstleistungen gegen Daten auszutauschen. Ob diese Firmen daher die Ideale der Krypto-Gemeinde verfolgen, ist fraglich.

Fakt ist jedoch, dass der rapide Fortschritt des Internets nicht stoppen wird. So hört man in weiter Ferne bereits Gerüchte eines Web 4.0, das den Fokus auf die Integration von künstlicher Intelligenz legt. Dabei soll das „Internet of Things“ (Internet der Dinge) eine zentrale Rolle spielen. Dieses vernetzt Alltagsgegenstände wie Autos, Kühlschränke oder Sensoren in Brücken oder Parkplätzen mit dem Internet und integriert sie so fester in unser Leben. Weiter werden Chatbots und digitale Avatare so fortgeschritten sein, dass es unmöglich ist zu unterscheiden, ob es sich um Mensch oder Maschine handelt.

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Robin arbeitet seit 2017 im Bereich Kryptowährungen. Nach Beendigung seines Psychologie-Studiums begann er, seine Leidenschaft für Schreiben und Kryptowährungen sowie Marktpsychologie zu vereinen. Heute sind seine bevorzugten Themengebiete NFTs, DeFi und Play to Earn.
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