Unter den Verantwortlichen für die Gestaltung der britischen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) herrschte jüngst große Uneinigkeit. Zentraler Punkt dabei war die technologische Gestaltung der Währung – sollte der Britcoin überhaupt Blockchain-Technologie nutzen?
Tom Mutton, Fintech-Direktor der Bank of England (BoE), besuchte kürzlich den Podcast Merryn Talks Money. Wie er in der Show gegenüber Bloomberg News erklärte, kam es bei einem kürzlichen Treffen bezüglich der digitalen Zentralbankwährung (CDBC), dem Britcoin, zu einigen Ungereimtheiten. Genauer gesagt ging es dabei um die technologische Gestaltung.
“Keiner von ihnen war sich in irgendeinem Punkt einig, die Forumsmitglieder waren nicht von der Effizienz der Distributed Ledger Technologie gegenüber traditionellen Speichermethoden überzeugt.”
Weltweit ziehen Staaten CBDCs zunehmend als Alternative zu Bargeld und herkömmlichen Zahlungsstrukturen in Betracht. Die BoE ist eine von vielen Zentralbanken, die derzeit diese Technologie und die Art, wie sie implementiert werden könnte, erforschen.
CBDCs weisen einige Ähnlichkeiten mit Stablecoins auf, schließlich handelt es sich bei beiden um digitale Token, die an den Kurs einer staatlichen Währung gekoppelt sind. Allerdings werden digitale Zentralbankwährungen von den jeweiligen Regierungen ausgegeben und nicht von privaten Unternehmen über öffentliche Blockchain-Netzwerke.
Britcoin – öffentliches oder privates Netzwerk für die britische CBDC?
Laut Mutton möchte die BoE eine digitale Währung, die mit Distributed-Ledger-Geschäftsmodellen im privaten Sektor kompatibel ist. Allerdings ist die zugrunde liegende Struktur des Britcoins noch nicht festgelegt.
Zwei Jahre zuvor hatte die Zentralbank eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um zusammen mit dem britischen Finanzministerium CBDCs zu untersuchen. Jetzt entstanden die ersten Uneinigkeiten, doch der Fintech-Direktor wies darauf hin, dass die Einführung der neuen Währung, falls sie beschlossen wird, noch mindestens zwei weitere Jahre entfernt ist.
Bloomberg News zufolge plane die BoE, verschiedene Arten von Speichern für Britcoin zu testen, darunter auch solche, die in öffentlichen Netzwerken funktionieren.
Im März kamen Mitglieder von Firmen, wie Amazon, IBM, JPMorgan und Barclays im Rahmen des CBDC-Technologieforums zusammen. Laut Porotokoll sprachen sich die Anwesenden dafür aus, mehrere Untersuchungsgruppen einzuteilen, um verschiedene Architekturen für den Britcoin zu erforschen.
In diesem Zuge wurde auch die Interoperabilität sowie die Frage, ob das digitale Pfund mit anderen Systemen, wie CBDCs oder traditionellen Bankkonten, kompatibel sein sollte, diskutiert. Wie die BoE jedoch meinte, würden konkretere Details erst in der Entwurfsphase von Britcoin festgelegt werden.
Zudem ergab ein von der BoE unterstütztes Projekt kürzlich, dass ein digitales Pfund in Kombination mit einer gut konzipierten API robuste Anwendungsfälle haben könnte. Unternehmen und Verbraucher hätten die Möglichkeit, Zahlungen mit “Programmierbarkeitsfunktionen” zu automatisieren, so die Forscher.
Die Zukunft des digitalen Pfunds ist jedoch ungewiss und die britische Zentralbank noch weit davon entfernt, sich auf Details festzulegen. Allerdings soll ein Beratungsdokument, welches bis zum 30. Juni zur Verfügung steht, die weiteren Vorgehensweisen bestimmen.
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