Ein neuer Bericht des Wall Street Journal hat ergeben, dass Binance die Sozialleistungen an Arbeitnehmer gekürzt hat. Grund dafür sind neben dem anwachsenden regulatorischen Druck die sinkenden Einnahmen des Unternehmens. Der Binance-CEO, Changpeng “CZ” Zhao, bekräftigt unterdessen die Rentabilität seines Geschäfts.
Bereits in den letzten Wochen trennte sich das Krypto Unternehmen laut Meldungen von 1.000 Mitarbeiter:innen. Damit musste mehr als ein Drittel der Belegschaft die Koffer packen. Darüber hinaus traten drei leitende Angestellte zurück. Angeblich, weil sie Bedenken hinsichtlich Zhaos Umgang mit einer laufenden Untersuchung des US-Justizministeriums und anderen globalen behördlichen Prüfungen hatten.
Allerdings äußerte sich der ehemalige Chief Strategy Officer, Patrick Hillmann, nach seiner Entscheidung, das Unternehmen zu verlassen, positiv über seine Zeit bei Binance:
“Ich verlasse das Unternehmen im Guten. Ich respektiere und unterstütze [Changpeng Zhao] weiterhin und bin dankbar, dass ich die unglaubliche Gelegenheit hatte, unter seiner Führung zu arbeiten.”
Die Hinweise auf eine Krise bei Binance verdichten sich
Dem Bericht zufolge hat Binance im Juni aufgrund von Bemühungen um eine Neubewertung des Unternehmens bestimmte Leistungen für seine Mitarbeitenden gekürzt. Demnach bietet die Krypto Exchange den Mitarbeitern keine Erstattung für bestimmte Ausgaben an. Darunter die Nutzung von Mobiltelefonen, Fitness und die Arbeit von zu Hause.
In einer internen Nachricht hieß es:
“Angesichts des aktuellen Marktumfelds und des regulatorischen Umfelds, das leider zu einem Gewinnrückgang geführt hat, müssen wir bei unseren Ausgaben vorsichtiger sein.”
Damit verdeutlicht das Unternehmen zumindest intern seine schwierige Lage. Im Zuge dessen stellte die Unternehmensleitung wohl auch die Möglichkeit weiterer Maßnahmen zur Senkung der Kosten in Aussicht. Diese Nachrichten gelangen zum sechsjährigen Bestehen von Binance an die Belegschaft.
In der letzten Woche bezog CZ zu den Meldungen öffentlich Stellung und kündigte an, weiterhin gute Mitarbeiter:innen einzustellen. Ziel der Kündigungen sei es, die Talentdichte im Unternehmen zu erhöhen. Die gemeldeten Zahlen lägen jedoch weit daneben und sollten lediglich Angst, Unsicherheit und Zweifel streuen.
Allerdings äußerte sich das Unternehmen auch zu möglichen Kürzungen bestimmter Produkte, Geschäftsbereiche, Personalleistungen und Richtlinien.
Wir sind weiterhin profitabel, sagt CZ
CZ teilte den Mitarbeitern am Freitag in einer Unternehmenssitzung mit, dass Binance immer noch profitabel und nicht von den jüngsten Klagen betroffen sei.
Er sagte jedoch, dass es alle drei bis sechs Monate zu weiteren Entlassungen kommen könne und er nicht wisse, ob und wann die gekürzten Sozialleistungen für Arbeitnehmer zurückkommen würden. So äußerten sich laut Bericht zumindest die Teilnehmer:innen des Treffens.
Alles in allem ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Lage bei Binance im Zuge des Krypto Bärenmarkts nicht allzu rosig ist. Dennoch verzeichnet Binance ein hohes Transaktionsvolumen. Allgemein erscheint es sinnvoll, die Belegschaft eines Unternehmens möglichst professionell aufzustellen – auch Elon Musk kündigte im Zuge seiner Twitter-Übernahme in wirtschaftlich schweren Zeiten reichlich Personal, um profitabel sein zu können. Wie sich die Geschichte rund um Binance weiter entwickelt, werden wir genauestens verfolgen.
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