Michael Saylor, der Gründer des Bitcoin-Investmentunternehmens MicroStrategy, kritisiert den populären Investor Charles Munger für seinen jüngsten Kommentar über Krypto. Letzterer fordert die US-Regierung auf, Kryptowährungen nach dem Vorbild Chinas zu verbieten.
Krypto: Ein als Revolution getarntes Casino?
Als Grund dafür nennt der oft mit der Investmentlegende Warren Buffett assoziierte Investor den spekulativen Charakter der digitalen Währungen. Kryptowährungen gleichen Munger zufolge Glücksspielverträgen mit einem 100 %igen Heimvorteil der Ersteller, die die laxen Bundesstaaten eigentlich regulieren müssten. Die Regierung sollte laut Munger daher ein neues Gesetz verabschieden und Kryptowährungen verbieten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der stellvertretende Vorsitzende von Berkshire Hathaway abfällig über Krypto äußert. Charles Munger bezeichnete beispielsweise im Jahr 2021 den Erfolg von Bitcoin als widerlich und erklärte, dass er die Kryptowährung hasse.
Kurz darauf äußerte sich Michael Saylor, dessen Unternehmen MicroStrategy massiv in BTC und die Blockchain-Technologie investiert, über die Meinung von Charles Munger. In einem Interview erklärte er, warum der 99-Jährige mit seiner Analyse der größten Kryptowährung falsch liegt und das Potenzial von Kryptowährungen komplett ausblendet:
“Wenn er ein Geschäftsführer in Südafrika, Lateinamerika oder Asien wäre und 100 Stunden in die Probleme investieren würde, wäre er bullischer auf Bitcoin als ich es bin.”
Als Beispiel führt er Argentinien, Sri Lanka, Nigeria und Venezuela an, welche alle unter einer massiven Entwertung und fehlender Bankeninfrastruktur leiden. Für diese gibt es laut Saylor keine bessere Lösung als Bitcoin. Wie BeInCrypto bereits berichtete, nimmt die Adaption in Nigeria aus diesen Gründen bereits tatsächlich rasant zu. Darüber hinaus sind Kryptowährungen nicht nur Glücksspiel, sondern Teil einer viel umfassenderen digitalen Transformation, so Saylor.
Warum Bitcoin und Kryptowährungen mehr als nur Glücksspiel sind
Dennoch sieht Saylor keinen Widerspruch zu der Aussage von Munger. Tatsächlich gibt es laut Saylor mehr als 10.000 Kryptowährungen, die überwiegend spekulativer Natur sind. Auch aufgrund der letztjährigen Ereignisse wie dem FTX-Crash plädiert der Ex-MicroStrategy-CEO ebenfalls für eine bessere Regulierung.
Allerdings bieten Kryptowährungen und Bitcoin noch viel mehr Potenzial, als Munger vielleicht vermuten mag:
“Die Idee hinter dem Ganzen ist, dass Geld eine Technologie ist, die es uns ermöglicht, ökonomische Energie durch Zeit und Raum zu verschicken. Wir sehen und erleben eine digitale Transformation des Geldes. Jeder will Assets in Lichtgeschwindigkeit rund um die Uhr versenden können.”
Genau deshalb glaubt Saylor, dass in Zukunft Millionen von Menschen BTC nutzen und sich von der analogen Technologie des zwanzigsten Jahrhunderts zu trennen.
So sieht er in sogenannten Micro-Zahlungen, welche beispielsweise bei Werbeanzeigen oder anderen digitalen Interaktionen zwischen Unternehmen und Kunden zum Einsatz kommen könnten, ein großes Potenzial für Krypto. Sowohl die Produktentwicklung als auch das Marketing sollen von dieser neuen Zahlungstechnologie profitieren. Das Potenzial sei mit den derzeitigen Kreditkartensystemen technisch nicht zu erschließen – “mit BTC und dem Lightning Network allerdings schon, und sogar deutlich günstiger“, so Saylor. Daher glaubt der 51-jährige, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Massenadaption stattfindet und uns in die Finanzwelt ins 21. Jahrhundert führt.
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