Die indische Regierung möchte nun Gewinne, die durch den Transfer von digitalen Assets entstehen, mit 30% besteuern. Damit wird der Gebrauch von Kryptowährungen in Indien faktisch legal.
Nachdem sich die indische Zentralbank in der Vergangenheit des Öfteren für ein Krypto-Verbot ausgesprochen hatte, legalisierte die indische Regierung am 1. Februar 2022 Kryptowährungen bzw. den “Gebrauch von virtuellen digitalen Assets”. Außerdem arbeitet die indische Regierung an der Entwicklung der digitalen indischen Rupie, der eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC).
Indien legalisiert Kryptowährungen
Die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman gab bekannt, dass Indien nun “virtuelle digitale Assets” legalisieren möchte. Auch wenn Nirmala Sitharaman in der Rede vom 1. Februar 2022 nicht konkret über Kryptowährungen sprach, so lassen ihre Äußerungen darauf schließen, dass Kryptowährungen faktisch legalisiert werden. Es soll eine verhältnismäßig hohe Steuer in Höhe von 30% auf alle Gewinne, die durch den Transfer von “virtuellen digitalen Assets entstehen” (wie z.B. NFTs) erhoben werden.
Zum Vergleich: Für Aktiengewinne verlangt die indische Regierung derzeit gerade einmal Steuern in Höhe von 15%. Die Ministerin ist der Meinung, dass die fortschreitende Adaption von digitalen Assets ein Handeln der Regierung erforderlich macht. Bei der letzten öffentlichen Ansprache erklärte sie:
“Es hat einen phänomenalen Anstieg der Transaktionen mit virtuellen digitalen Assets gegeben. Das Ausmaß und die Häufigkeit dieser Transaktionen machen es zwingend erforderlich, eine spezielle Steuerregelung vorzusehen.”
Auch wenn sie bei der Ansprache nicht konkret sagte, dass Kryptowährungen nun legal seinen, so kommt die Besteuerung der “digitalen virtuellen Assets” doch einer Legalisierung gleich.
Digitale Rupie soll 2022/2023 erscheinen
In der Rede sprach die indische Finanzministerin außerdem über die digitale Rupie, die neue digitale Zentralbankwährung des Landes. Diese soll auf der “Blockchain und anderen Technologien” basieren und voraussichtlich 2022/2023 eingeführt werden. Die Finanzministerin erhofft sich, dass die Wirtschaft des Landes durch die neue digitale Zentralbankwährung (CBDC) angekurbelt wird.
Sie erklärte bei der Rede: “Die Einführung der digitalen Zentralbankwährung wird der digitalen Wirtschaft einen großen Schub geben. Die digitale Währung wird auch zu einem effizienteren und kostengünstigeren Währungsmanagementsystem führen. Daher soll eine digitale Rupie eingeführt werden, die Blockchain und andere Technologien nutzt und ab 2022-23 von der Reserve Bank of India ausgegeben wird.”
Das indische Staatsministerium teilt die Meinung der Ministerin:
“Der Zweck der Schaffung einer digitalen Währung besteht darin, erhebliche Vorteile zu bieten, wie z.B. eine geringere Abhängigkeit von Bargeld, höhere Seigniorage aufgrund geringerer Transaktionskosten und ein geringeres Abwicklungsrisiko.”
Aufgrund der Legalisierung von andere digitalen virtuellen Assets scheint die indische Regierung einen offenen Weg zu verfolgen und – im Vergleich zu China – keine Gefahr für die nationale Währungshoheit zu sehen. Ob und wie die indische Regierung allerdings Kryptowährungen als solche weiter regulieren wird, ist noch offen.
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