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Bybit Hack und Krypto-Kriminalität im Fokus: Insights aus dem Crypto Nerds Podcast

4 min
Aktualisiert von Leonard Schellberg
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IN KÜRZE

  • In der jüngsten Folge des Crypto Nerds Podcasts diskutieren Experten über Krypto-Kriminalität, Blockchain-Verfolgung und die Herausforderungen für Strafverfolgungsbehörden.
  • Jana Ringwald und Nils von Schoenaich-Carolath erläutern im Crypto Nerds Podcast, wie Krypto als Finanzinstrument genutzt und von Kriminellen missbraucht wird.
  • Der Fall des kürzlichen Bybit-Hacks zeigt, wie die Nachverfolgbarkeit von Krypto-Transaktionen hilft, um illegale Aktivitäten im Markt zu bekämpfen
  • promo

Kriminalität in der Krypto-Branche wird unglücklicherweise ein zunehmend ernstes Thema. Erst kürzlich erschütterte der Bybit-Hack die Industrie, wobei die Angreifer satte 1,4 Milliarden USD in ETH erbeuteten.

Selbstverständlich werfen derartige Vorfälle Fragen auf, die über die Wiederbeschaffung der verlorenen Mittel hinausgehen. Es zeigt, wie anfällig selbst große Krypto-Börsen für raffinierte Angriffe sind und beweist einmal mehr, dass aktuelle Sicherheitsmaßnahmen noch immer nicht ausreichen.

Im jüngsten Crypto Nerds Podcast kommen Experten zu Wort, die einige spannende Einblicke in die Auswirkungen von Krypto-Kriminalität und Strafverfolgung bieten.

Jana Ringwald ist Oberstaatsanwältin der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität in Frankfurt und Nils von Schoenaich-Carolath, Chief Revenue Officer bei Tradias. Letzteres ist ein Technologieunternehmen, das als Teil des Bankhauses Schaich Europas führender Anbieter im Bereich OTC-Kryptohandel und Market Making ist. Es ermöglicht institutionellen Kunden, in Kryptowährungen zu investieren und zu handeln.

Gemeinsam mit Host Eric Heinemann diskutieren sie die aktuellen Herausforderungen der Blockchain und bieten spannende Einblicke in eine komplexe Welt.


Krypto-Kriminalität: Was der Bybit-Hack uns lehrt

Als es am 19. Februar 2025 zum massiven Bybit-Hack kam, konnten die Täter unglaubliche 1,4 Milliarden USD in ETH entwenden. Dies gelang ihnen, indem sie Transaktionen mittels schädlichem Smart Contract manipulierten, um dadurch die Gelder auf ihre eigenen Konten umzuleiten. Während die Transaktionen auf der Blockchain legitim erschienen, ging das gestohlene ETH in unbekannte Hände.

Diese Attacke beleuchtet einmal mehr ein zunehmendes Problem: die Kriminalität im Krypto-Bereich. Während Krypto häufig mit illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche und Betrug in Verbindung gebracht wird, ist es wichtig, einige Mythen zu entkräften. Krypto-Transaktionen sind zwar pseudonym, aber keineswegs anonym.

Wie Crypto Nerds im jüngsten Podcast betonen, bedeutet dies, dass Kriminalität vor allem hier nachverfolgt werden kann. Die Anonymität der Nutzer auf der Blockchain hingegen stellt eine erhebliche Herausforderung für Ermittler dar, so erklärte Jana Ringwald:

„Im Vergleich zur traditionellen Finanzwelt, in der Banken durch KYC-Prozesse und regulatorische Verpflichtungen einen direkten Zugriff auf die Identität von Kontoinhabern ermöglichen, ist die Krypto-Welt weniger transparent.“

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Sie betonte jedoch auch, dass dies nicht bedeutet, dass Krypto-Transaktionen völlig unauffindbar sind. Mithilfe von Blockchain-Forensik können Behörden immer häufiger Spuren verfolgen. Diese Technologien ermöglichen es, Transaktionen zurückzuverfolgen, selbst wenn sie über mehrere Adressen und verschiedene Plattformen hinweg verschleiert wurden.

Außerdem sei der Zugang zu Krypto-Plattformen und Wallet-Anbietern ein weiterer wichtiger Punkt. Diese Institutionen sind in der Regel verpflichtet, KYC- und AML-Vorgaben (Anti-Geldwäsche) einzuhalten, was es den Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, Informationen über verdächtige Transaktionen zu erhalten. Doch nicht alle Krypto-Plattformen sind gleich reguliert. Besonders in Ländern mit schwächeren Regulierungen können Täter die gesetzlichen Lücken ausnutzen, um Gelder in den Mainstream zu schleusen.

Mehr erfahren: Hier erfährst du, wie du deine Wallet besser schützen kannst!

Nach Bybit-Hack: Update von CEO Ben Zhou

Ein von Bybit CEO Ben Zhou kürzlich geteiltes Update zur Jagd auf die Hacker zeigt, wie entscheidend die Zusammenarbeit mit regulierten Krypto-Anbietern ist.

„Die gestohlenen Gelder wurden über verschiedene Plattformen wie THORChain und OKX transferiert, und wir konnten einige dieser Bewegungen nachverfolgen“, so Zhou.

Die Verfolgung von Krypto-Transaktionen ist also tatsächlich und trotz aller Herausforderungen möglich, solange die richtigen Tools und Kooperationen vorhanden sind. Nach dem Bybit-Hack sind zwar 20 Prozent der verlorenen Gelder noch immer unauffindbar, ganze 77 Prozent bleiben jedoch nachverfolgbar und immerhin 3 Prozent konnten bereits eingefroren werden.



Hacker nutzen gefälschte GitHub-Projekte, um Malware zu verbreiten und Kryptowährungen zu stehlen, Netzwerk-Hack zu verschleiern.
Ein Bild von BeInCrypto

Krypto-Kriminalität und Strafverfolgung: Crypto Nerds erläutern schwieriges Zusammenspiel

Abgesehen von “On-Chain Verfolgungsjagden” befasst sich der Podcast intensiv mit der Frage, wie Krypto an sich für illegale Zwecke missbraucht wird. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass Krypto nicht grundsätzlich mit Kriminalität verbunden ist, aber aufgrund seiner Natur eine attraktive Möglichkeit für illegale Aktivitäten darstellt. So erklärte Jana Ringwald:

„Krypto als Finanzinstrument wird zunehmend von regulierten Plattformen genutzt. Die Kriminalität ist rückläufig, wenn man das Gesamtvolumen betrachtet.“

Die Strafverfolgung sieht sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere weil Kryptowährungen in einem Graubereich operieren. Ringwald erklärte, dass Ermittler nicht nur Krypto-Transaktionen verfolgen, sondern auch die Rolle von Krypto-Anbietern verstehen müssen, die als Schnittstelle zwischen der Krypto-Welt und der realen Finanzwelt fungieren. Speziell KYC-Prozesse (Know Your Customer) bei Plattformen wie Coinbase oder Binance bieten einen Ansatzpunkt, um illegale Gelder zu identifizieren.

Mehr dazu: Lies unseren detaillierten Binance-Testbericht!

Nils von Schoenaich-Carolath, Chief Revenue Officer bei Tradias, ergänzte, dass das wachsende Interesse institutioneller Investoren an Krypto den Druck auf Regulierungen erhöht. In der Vergangenheit wurden solche Plattformen oft als unsicher angesehen, doch die Nachfrage nach regulierten Krypto-Produkten wächst, und Banken und Finanzinstitute müssen nun mitziehen, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Kreativität bei Tätern: Wie Kriminelle Krypto nutzen, um ihre Spuren zu verwischen

Doch während Behörden zusammenarbeiten, um die Blockchain zu einem sichereren Ort zu machen, mangelt es auch Kriminellen nicht an Kreativität. Nils von Schoenaich-Carolath berichtete, dass Kriminelle oft auf Mixing-Dienste und Tumbler zurückgreifen, um ihre Transaktionen zu verschleiern. Diese Dienste mischen Krypto-Gelder, sodass deren Ursprung schwer nachvollziehbar wird.

Jana Ringwald sprach auch von versteckten Seed-Phrasen und privaten Schlüsseln, die Täter in alltäglichen Geräten wie Gameboys aufbewahren. Solche Methoden machen es Ermittlern recht schwer, Krypto-Assets zu finden. Trotzdem, so Ringwald, helfen fortschrittliche Forensik-Tools dabei, diese Spuren zu überwinden und die Täter zu entlarven.

Mehr dazu: Unsere Auswahl der besten Web3-Wallets findest du hier!

Was können wir also daraus lernen? Die im Crypto Nerds Podcast besprochenen Themen verdeutlichen, dass der Krypto-Markt nicht nur als Spekulationsobjekt, sondern zunehmend als reguliertes Finanzinstrument wahrgenommen wird. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Sicherheit und Transparenz zu gewährleisten, um illegale Aktivitäten zu minimieren und das Vertrauen der Nutzer zu sichern.

Ein derartig komplexes Thema in nur einem Text auf den Punkt zu bringen, ist jedoch nahezu unmöglich. Wenn dieser Artikel also dein Interesse geweckt hat, dann höre doch selbst nochmal in den Podcast rein!

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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