USDC-Emittent Circle stellt das öffentliche Testnet seiner eigenen Layer 1 Blockchain Arc vor. Damit will das weltweit zweitgrößte Stablecoin-Unternehmen planbare Gebühren und hohe Leistung für Zahlungen und Handel bieten, sowie die Integration mit Blockchain-Anwendungen von Unternehmen und Krypto-Börsen erleichtern.
Das ambitionierte Projekt erhält starken Rückhalt: Über 100 internationale Unternehmen machen mit, darunter BlackRock, Visa, Goldman Sachs, Amazon Web Services (AWS) und Coinbase.
SponsoredArc: Circles Blockchain für stabile Gebühren und Enterprise-Anwendungen
Circle kündigte den Start des Arc-Testnets am Montag per Pressemitteilung an. Circle-CEO Jeremy Allaire betonte die Mission des Netzwerks: „Arc eröffnet allen Unternehmen die Chance, Dienste auf einer Netzwerkinfrastruktur in Enterprise-Qualität aufzubauen.“ Er hob hervor, dass die Plattform darauf ausgelegt ist, „ein offenes, inklusives und effizientes globales Wirtschaftssystem im Internet umzusetzen.“
Arc ist Circles neu eingeführte, eigene Blockchain. USDC stützt sich traditionell auf öffentliche Chains wie Ethereum für Transaktionen. Allerdings führen diese Netzwerke oft zu hohen, schwankenden Gebühren und unvorhersehbaren Kosten, was Arc gezielt lösen will.
Ein Alleinstellungsmerkmal: Arc nutzt USDC, den an den USD gebundenen Stablecoin, als natives Gas-Token. Dadurch entstehen vorhersehbare Gebühren und eine wirtschaftlich effiziente Kostenstruktur. Zudem soll Arc eine Blockchain-Infrastruktur bereitstellen, die die strengen Anforderungen des Finanzsektors erfüllt, an denen bestehende öffentliche Chains bislang häufig scheitern.
Wall Street und Tech-Giganten stehen in den Startlöchern
Das Arc-Testnet ermöglicht es dir, neue Funktionen mit Test-Assets sicher auszuprobieren. Das System unterstützt vielfältige Finanzanwendungen, darunter Kreditvergabe, Kapitalmärkte, Devisenhandel und globale Zahlungen.
Dafür integriert es sich nahtlos in Circles bestehende Stablecoin-Plattform. Regionale Stablecoin-Emittenten aus Japan (JPYC), Brasilien (BRLA) und Kanada (QCAD) nehmen bereits teil; zudem ist eine Erweiterung auf USD- und Euro-basierte Emittenten geplant.
Der Testnet-Start zieht breite institutionelle Teilnahme an. Beteiligt sind große Wall-Street-Unternehmen wie BNY Mellon, Intercontinental Exchange (ICE), State Street, BlackRock, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC und Standard Chartered (SC).
SponsoredAuch Technologie- und Zahlungsriesen wie AWS, Mastercard und Visa sind dabei. Außerdem beteiligen sich führende Krypto-Börsen wie Coinbase, Kraken und Robinhood.
Langfristig plant Circle, die Weiterentwicklung von Arc in ein dezentrales Governance-Modell zu überführen. So sollen mehr Validatoren teilnehmen und eine Community-zentrierte Betriebsstruktur entstehen.
Darum wollen Stablecoin-Emittenten ihre eigenen Layer-eins-Blockchains — und was dahinter steckt
Während Stablecoin-Emittenten mehr Kontrolle über Abwicklungsinfrastruktur anstreben, ist Circle mit seiner eigenen Layer-1-Blockchain nicht allein.
Unternehmen wie Tether (mit Stable) und Stripe (mit Tempo) gehen ähnliche Wege, um die Abhängigkeit von externen Chains wie Ethereum oder Tron zu verringern. Mit einer eigenen Basisschicht können sie Compliance-Funktionen direkt einbetten, Transaktionskosten steuern und eine planbare Performance sicherstellen – ohne mit fachfremden Aktivitäten um Blockspace zu konkurrieren.
So treibt Tether seine Blockchain-Ambitionen mit Stable voran. Das Unternehmen nahm 28 Millionen USD an Seed-Finanzierung auf, um eine eigene Layer 1 Blockchain zu bauen, die für USDT-Transaktionen optimiert ist.
Ökonomisch ist diese Strategie für große Emittenten besonders attraktiv. Die Erlöse aus einer eigenen Abwicklungsschicht können klassische Zahlungsabwicklungs-Margen deutlich übertreffen. Zudem erlauben maßgeschneiderte Chains KYC-Prüfungen auf Protokollebene und die Ausgabe eigener Gas-Token – das schafft neue Umsatzquellen und reduziert operative Abhängigkeiten.
Technische Optimierungen bieten handfeste Vorteile für Stablecoin-spezifische Use Cases. Allgemeine Blockchains priorisieren Programmierbarkeit und Komponierbarkeit, jedoch nicht zwingend die Anforderungen von Bezahlsystemen mit niedrigen Gebühren und hohem Durchsatz.
Spezialisierte Chains wie Stable liefern Blockzeiten unter einer Sekunde, parallele Ausführung und garantierte Finalität – Eigenschaften, die für Zahlungen und Überweisungen in der realen Welt essenziell sind und die breite Nutzung ermöglichen.