Vor allem institutionelle Krypto-Anleger hatten über die vergangenen 12 Monate unter den Vorkommnissen zu leiden, berichtet Coinbase im jüngsten Marktreport für seine institutionellen Kunden.
Die Inflation, steigende Zinsen und schwache Unternehmenszahlen führten dazu, dass institutionelle Anleger bis in die zweite Jahreshälfte 2022 viel Kapital aus den Märkten nahmen. Rezessionserwartungen zwischen dem kommenden April und März 2024 trugen dazu bei.
Die Insolvenzen im Laufe des Jahres 2022 führten zu einer Vertrauenskrise, die noch einige Monate anhalten könnte. Unter anderem werden Liquiditätsengpässe aufgrund der FTX-Pleite befürchtet. Coinbase geht jedoch davon aus, dass die Vorkommnisse dazu führen werden, dass Institutionelle zukünftig genauer auf die Qualität ihrer Investments achten werden.
Zu den Qualitätsfaktoren zählen nachhaltige Tokenomics, die Reife der Ökosysteme und eine hohe Marktliquidität. Dies trifft dementsprechend vor allem auf die führenden Währungen Bitcoin und Ethereum zu.
Trotz der Marktvolatilität und des geringeren Handelsvolumens erfuhr der Markt im Jahr 2022 durch viele neue Partnerschaften weiterhin eine breite institutionelle Krypto-Adoption. Dies zeigt sich auch in Umfrageergebnissen: Laut der von Coinbase durchgeführten “Institutional Investor Digital Assets Survey” stimmten mehr als die Hälfte der Teilnehmer für ab sofort seitwärtslaufende Kurse. Nur ca. 8 % stimmten für steigende, knapp 30 % für fallende Kurse.
Diese Sektoren litten besonders
Der DeFi-Sektor hat ungefähr 75 % verloren über das Jahr 2022 hinweg. Vor allem Lending-Dienste hatten mit Herausforderungen zu kämpfen. Einige der größten Kreditgeber für digitale Vermögenswerte sind in Konkurs gegangen, wobei Mining-Unternehmen ebenso stark unter Druck standen.
Der Bitcoin-Kurs notiert seit vielen Monaten unter den durchschnittlichen Produktionskosten.
Dementsprechend entsteht für Mining-Unternehmen ein Verlustgeschäft, bis der Bitcoin-Preis wieder steigt. Der Miner Compute North ging im Zuge dessen sogar insolvent. Argo Blockchain, Core Scientific und Iris Energy gerieten in schwerwiegende Probleme.
NFTs interessant für Institutionelle?
Coinbase berichtete im Report, dass sich der NFT-Markt noch in einem frühen Stadium befindet und der aktuelle Abwärtstrend einzig eine gesunde Korrektur darstellt. Trotz des Bärenmarkts werden regelmäßig Partnerschaften und Kooperationen mit großen Unternehmen geschlossen:
- Starbucks gab im September 2022 bekannt, sein Treueprogramm über NFTs zu betreiben
- Adidas verknüpfte NFTs mit physischer Ware
- Die New York Knicks bot NFT-Besitzern Zugang zu exklusiven Veranstaltungen und Tickets
- Reddit verkaufte im Juli 2022 Avatar-NFTs an über 4 Millionen Nutzer
- Tiffany & Co. launchte eine NFT-Kollektion mit CryptoPunks, die gegen Schmuck eingelöst werden kann
Coinbase: Regulierung ist der Game-Changer
Als zentralen Punkt stellt Coinbase die Dringlichkeit einer Sektor-Regulierung heraus und erwartet eine verstärkte Umsetzung dessen im nächsten Marktzyklus. Das Unternehmen schreibt:
“Es sind klare Anweisungen notwendig, um zu vermeiden, dass Unternehmen in Regionen abwandern, in denen die regulatorischen Anforderungen schwächer sind und die Kunden möglicherweise einem größeren Risiko ausgesetzt sind (…).”
Coinbase beurteilt jedoch, dass die politischen Entscheidungsträger erkennen werden, dass die Probleme, mit denen der Markt dieses Jahr konfrontiert war, von Menschen verursacht wurden und nicht von der Blockchain-Technologie.”
Der kollabierte Krypto-Kreditmarkt soll mit präzisen Kreditvergaberichtlinien und strengeren Due-Diligence-Prüfungen der betroffenen Firmen wieder auf die Beine gestellt werden. Die weiteren Entwicklungen bleiben abzuwarten.
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