yearn.finance hat seinen Vault-Service gestartet. Der yETH Einzahlungstopf für Ether (ETH) und Wrapped Ether (WETH) verspricht eine jährliche Rendite von bis zu 100 %. Doch hält die DeFi-Plattform, was sie verspricht?
yETH setzt auf eine Yield-Farming-Strategie in Verbindung mit Maker DAO und Curve, doch die hohen Transaktionsgebühren können den Service schnell unattraktiv machen. Dennoch hat der yETH Vault Einzahlungen in Höhe von insgesamt 42 Mio. USD erhalten.
yETH Vault angetestet
Ein Bericht auf The Daily Gwei beschreibt, welche Yield-Farming-Strategie der yETH Vault verwendet. Das eingezahlte Geld wird als Sicherheit benutzt, um über Maker DAO einen Kredit aufzunehmen. Die dadurch erhaltenen DAI werden der dezentralen Handelsplattform Curve zur Verfügung gestellt und erzielen dadurch eine Auszahlung von CRV-Tokens, sowie Handelsgebühren von der Plattform. Die erzielten Einnahmen werden unverzüglich über die selbe Methode reinvestiert. Laut Daily Gwei gab yearn zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts noch eine Rendite von über 100 % an. Mittlerweile zeigt die DeFi-Plattform eine deutlich geringere Jahresrendite an. Sollte das Interesse an dem Yield-Farming-Topf weiter anhalten, dürfte sich die Ausbeute weiter verringern. Über die Plattform von yearn.finance lassen sich Ether, sowie die als ERC-20 Token verpackte Variante Wrapped Ether in den Topf einzahlen, wodurch sie in yETH Tokens konvertiert werden. Die Plattform unterstützt insgesamt 11 Ethereum Wallets, darunter natürlich MetaMask, sowie die Hardware Wallets Trezor und Ledger. Ein Wertmutstropfen sind dabei allerdings die Gaskosten für die Transaktion. Für eine einzelne Einzahlung schätzte die MetaMask Wallet eine Gebührengrenze von über 26 USD. Tatsächlich wurden in diesem Test ganze $18.72 fällig. Das Yield Farming über den yETH Vault ist jedoch nicht ohne Risiken. Zwar wurden die Smart Contracts von yearn.finance auditiert, allerdings besteht durch die Kreditaufnahme über Maker DAO das Risiko einer Liquidierung, falls der Handelswert der eingelegten Sicherheiten zu schnell fallen sollte. Darüberhinaus hängt die tatsächliche Rendite der Plattform von vielen Unsicherheitsfaktoren ab. Einerseits sind dies der Kurs von ETH (da er bestimmt, wie viele DAI geliehen werden können) und die Handelsgebühren, welche bei Curve anfallen. Besonders ins Gewicht fällt allerdings die Anzahl an Curve-Tokens, welche man erhält, indem man der Plattform Liquidität bereitstellt, sowie natürlich der Kurs von CRV, welcher ebenfalls abstürzen kann. Insgesamt dürfte yETH aufgrund der hohen Transaktionsgebühren, in Verbindung mit den durchaus bestehenden Risiken, nur für wenige Anleger attraktiv sein. Für kleine Einlagen wird ein zu hoher Anteil der Erträge durch die Gebühren (welche sowohl bei der Einzahlung, als auch der Abhebung anfallen), verschluckt. Für hohe Beträge wiederum ist für die meisten Anleger das Risiko zu groß. Als Alternative zum Yield Farming über yearn.finance könnte sich eine direkte Einzahlung von DAI in den Liquiditätspool von Curve Finance empfehlen. Allerdings werden auch hier hohe Transaktionsgebühren fällig. Curve schätzt für eine einzelne Einzahlung Gaskosten in Höhe von 175 USD.Ethereum Transaktionsgebühren auf Allzeithoch
Das überwältigende Interesse an DeFi führte innerhalb der letzten Monate zu einem enormen Anstieg der Transaktionsgebühren auf dem Ethereum-Netzwerk. Im Schnitt zahlen die Nutzer von Ethereum derzeit eine Gebühr von 14,53 USD. Der Median liegt bei 8,54 USD. Die Transaktionsgebühren stehen damit auf einem Allzeithoch. Die vormaligen Rekorde lagen bei 3,14 USD (Median) im Januar 2018 und 5,53 USD (Durchschnitt) im Juli 2018. Ganz eindeutig stößt Ethereum nun an die Grenzen seiner Skalierbarkeit und der Übergang auf Ethereum 2.0 liegt noch in weiter Ferne. Nach optimistischen Einschätzungen wird Phase 0 des neuen Proof of Stake Netzwerks frühestens im November 2020 live gehen. Aller Voraussicht nach wird die Übergangsphase nicht vor dem Jahr 2022 abgeschlossen sein.Binance Smart Chain geht live
In der Zwischenzeit versucht sich die Binance-Community mit ihrer Smart Chain an einer Alternative zum überlasteten Ethereum-Netzwerk. Das Mainnet der Binance Smart Chain ging am 1. September 2020 live. Da dieses kompatibel mit der Ethereum Virtual Machine ist, könnten DeFi-Plattformen sehr einfach auf die Binance Smart Chain migrieren. Die DeFi-Projekte Swipe, Aave, 1inch, WazirX, dForce, Spartan Protocol und MCDEX haben Binance bereits ihre Unterstützung zugesagt. Oracles werden dabei von Chainlink und Band Protocol bereitgestellt. Binance Coin (BNB), welche für das Staking auf der Smart Chain verwendet wird, reagierte ebenfalls mit einem Preissprung und legte seit dem Monatswechsel +6,7 % zu (BNB/BTC: +9,4 %).Marktbericht
DeFiPulse berichtet zur Stunde ein Total Value Locked (TVL) von 9,22 Mrd. USD. Die größten DeFi-Plattformen sind derzeit Uniswap (1,63 Mrd., -2,5 %), Maker DAO (1,53 Mrd., -3,7 %) und Aave (1,51 Mrd., -3,0 %). Insgesamt ist das TVL seit dem letzten Tag leicht rückläufig. Aufgrund des hohen Interesses an yETH konnten einzig Curve Finance (1,15 Mrd. USD, +8,6 %) und yearn.finance (881 Mio. USD, +12,9 %) zulegen. Auf dem gesamten Krypto-Markt gab es allerdings einen deutlichen Rückgang. Daher verloren auch die Tokens von yearn (YFI/USD -3,2 %) und Curve (-21,1 %) an Wert. Vielen Dank an Denni San, der uns über unsere Telegram-Gruppe auf yETH aufmerksam machte. Sehr gerne gehen wir auf Anregungen und Fragen zu unseren Artikeln ein.Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.
Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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