Eigentlich hätte der Wirtschaftsnobelpreis an den Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto gehen sollen. Das meint zumindest ein Großteil der Internetnutzer.
Ben Bernanke, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der US-Zentralbank Federal Reserve, hat den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen. Laut der Nobelpreisjury in Stockholm zeigt Bernankes Arbeit, “warum die Vermeidung von Bankenzusammenbrüchen lebenswichtig ist”. Um es mit anderen Worten auszudrücken: Warum “quantitative Easing” (das Drucken von Tonnen Papiergeld) die Lösung ist. Mitglieder der Krypto-Community sehen die Welt jedoch anders: Für sie sind Krypto und Bitcoin die Lösung für viele Probleme der Finanzwelt.
Bitcoin Erfinder Satashi Nakamoto: Bisher nicht für den Nobelpreis nominiert
Natürlich dauerte es nicht lange, bis zahlreiche Diskussionen Twitter folgten. Vielen Twitternutzern zufolge sollten am besten Banken überhaupt nicht künstlich am Leben erhalten werden – geschweige denn jemand dafür noch einen Preis erhalten.
Viele Twitter-Mitglieder sind jedoch schon seit längerem davon überzeugt, dass eigentlich Satoshi Nakamoto (das Pseudonym des Bitcoin-Erfinders) der Wirtschaftsnobelpreis zusteht.
Viele wissen nicht, dass der Bitcoin Erfinder im Jahr 2016 für den Wirtschaftsnobelpreis nominiert war. Bhagwan Chowdhry ist ein Wirtschaftsprofessor an der Universität von Kalifornien. Er hält die von Satoshi hervorgebrachte Technologie für die bedeutendste Entwicklung des 21. Jahrhunderts. Seiner Ansicht nach wird die Technologie in der Zukunft des Finanzwesens weitreichende Anwendungen nach sich ziehen:
“Ich kann mir kaum eine andere Innovation im Bereich der Ökonomie vorstellen, die in den letzten Jahrzehnten entstand und einen solchen Einfluss hatte. Das Bitcoin-Protokoll von Satoshi Nakamoto brachte viele spannende Innovationen im FinTech-Bereich hervor. Der Beitrag von Satoshi Nakamoto wird jedoch nicht nur die Art und Weise beeinflussen, wie wir über Geld denken. Darüber hinaus verändert seine Arbeit auch die Geldpolitik der Zentralbanken und führt zu einem Rückgang teurer Überweisungsdienste und der Gebühren, die von Intermediären wie Visa, MasterCard und Paypal verlangt werden.“
Das Nobelkomitee hat noch nie in seiner Geschichte den Preis an eine unbekannte Person vergeben. Chowdhry bot an, den Preis im Namen von Nakamoto entgegenzunehmen, sollte Nakamoto gewinnen.
Wirtschaftsnobelpreis für Zentralbänker: Leben wir in einer Clown-Welt?
Dem Host des Youtube Channels Simply Bitcoin zufolge zeigt der Nobelpreis, warum wir in einer Clown-Welt leben:
“Ben Bernanke hat den Nobelpreis für sein Verhalten in der Finanzkrise erhalten.”
Und was genau hat Bernanke getan? Eine gigantische Menge an Geld erschaffen. “Sie gaben im also einen Preis für das Drücken einer Taste auf einer Tastatur. Satoshi hätte stattdessen den Wirtschaftsnobelpreis bekommen sollen. Ich denke, Satoshi hat wesentlich mehr bewirkt als dieser Mann. Bernanke hat das Problem noch weiter verschlimmert.”
Nach Ansicht der Simply-Bitcoin-Moderatoren haben Bernanke und seine Freunde eine Art schwarze Magie betrieben, um all das in den Augen der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. “Aber was machen sie wirklich? Sie erschaffen Geld aus dem Nichts. Und sie klopfen sich selbst dafür auf die Schulter – es ist ein riesiger Zirkelschluss. Ihr habt das getan? Sie haben all das Geld gedruckt? Hey, du verdienst den Friedensnobelpreis!”
Niemand muss Bitcoin retten
Die Moderatoren des populären YouTube Kanals kritisierten außerdem die mit dem Papiergeldsystem verbundene Ungerechtigkeit. Wenn man in Papiergeld spart, wird das Geld entwertet, wenn Geld gedruckt wird. Allerdings hat man als Teil der Unter- oder Mittelschicht nicht die Möglichkeit, in Assets zu investieren, deren Preisentwicklungen von der Inflation profitieren:
“Jedes Mal, wenn Geld gedruckt wird, kommt es zu einer gigantischen Umverteilung von Vermögen. Es ist Diebstahl, von den unteren und mittleren Klassen zu den sehr Reichen, die die Mittel haben, in Vermögenswerten zu sparen. Und sie haben Bernanke den Wirtschaftsnobelpreis für Diebstahl verliehen.”
Doch selbst wenn Satoshi wirklich den Nobelpreis bekäme, würde das der Ansicht der Moderatoren nach nicht den negativen Beigeschmack des Preises ändern:
“Es ist ihnen egal, sie klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, weil sie Geld drucken. Wie schwer ist es, Geld aus dem Nichts zu erschaffen? Booms und Busts sind eigentlich notwendig, um ineffiziente Unternehmen auszusieben. Aber die Regierung hat die ineffizienten Unternehmen von 2008 gerettet. Daher haben diese Unternehmen nie ihre Lektion gelernt. Wenn man als Unternehmen groß genug ist, hat man Anspruch auf staatliche Hilfe. Deswegen kann man risikoreichere Entscheidungen treffen, weil es diesen Kreditgeber der letzten Instanz gibt. Aber bei Bitcoin gibt es keinen Kreditgeber der letzten Instanz. Und ich denke, das ist eine gute Sache. Dieser Nobelpreis ist der Beweis dafür, dass wir in einer Clownwelt leben.“
Die Arbeit, die Bernanke im Vergleich zu dem Bitcoin-Erfinder leistete, war laut den Moderatoren außerdem wirklich schwierig:
“Oh, ich bin so stolz auf dich, Mann. Nein, du warst großartig! Du hast den Print-Knopf mit solcher Wucht gedrückt! Niemand sonst kann den Print-Knopf so gut drücken wie du, Ben Bernanke!”
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